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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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ich immer noch ziemlich daneben –, aber in diesem Punkt hatte sie echt recht. Alle Jungs, die ich je kennengelernt hab, haben sich in mich verliebt. Jedenfalls ein bisschen. Nicht so, dass sie mich gleich heiraten wollten – manche, wie der Snowboardlehrer, wollten auch meine Mutter heiraten –, aber daran gedacht haben sie auf jeden Fall. Okay, die Verliebtheit hält nicht immer so lange an, wie sie sollte. Das liegt daran, dass manche Jungs solche Angst vor den leidenschaftlichen Gefühlen haben, die sie für mich empfinden, dass sie lieber die Flucht ergreifen … so wie Justin.«
    Ich starrte sie nur stumm an.
    »Warte es ab«, sagte Lulu, als sie meinen ungläubigen Blick bemerkte. »Pass gut auf, wenn der Typ vom Deli kommt, der uns die Banana Splits bringt. Der will sich bestimmt auch gleich mit mir verabreden.«
    »Äh … Lulu?«, sagte ich vorsichtig, weil ich ihre Gefühle nicht verletzen wollte. »Ich glaub dir zwar gern, dass sich alle Jungs immer gleich in dich verlieben, aber bei mir ist das nicht so. Jedenfalls war es in meinem früheren Leben nicht so. Im normalen Leben müssen sich Mädchen nicht die ganze Zeit Sorgen machen, dass jeder Junge sich in sie verlieben könnte. Ich kann mir zwar vorstellen, dass das jetzt, wo ich Nikki bin, zum Problem werden könnte, aber …«
    Lulu holte tief Luft. »Klar verlieben sie sich«, rief sie empört. »Immer. Und jedes Mädchen, das keine Vorsichtsmaßnahmen ergreift, macht sich was vor und spielt mit dem Feuer. Das, was ich dir gerade gesagt hab, gilt für alle Mädchen. Stimmt doch, Katerina, oder?«
    Katerina nickte und machte sich daran, die Massageliege zusammenzuklappen. »So ist es«, seufzte sie müde. »Frag meine Exmänner.«
    »Siehst du?«, sagte Lulu aufgeregt. »Es ist nämlich total egal, wie alt du bist oder wie du aussiehst – nichts gegen dich, Katerina –, ob du hübsch bist oder langweilig oder dünn oder eher mollig. Männer können gar nicht anders, als sich in dich zu verlieben. Vielleicht gestehen sie es sich nicht ein, manche behandeln einen sogar richtig unhöflich, weil sie es sich nicht anmerken lassen wollen …« – als sie das sagte, musste ich unerklärlicherweise an Jason Klein denken – »aber verliebt sind sie trotzdem. Meine Mutter hatte recht, Nikki. Was sie gesagt hat, gilt für alle Mädchen. Und das heißt, dass wir verdammt viel Verantwortung tragen. Wenn wir nicht aufpassen, brechen wir reihenweise Herzen. Männerherzen sind nämlich sehr zerbrechlich, unsere sind da viel robuster. Stimmt's, Katerina?«
    »Sind sie.« Katerina klappte mit einem lauten Knall den Massagetisch zu.
    »Natürlich kann ich nur raten, was mit deinem Christopher los ist«, fuhr Lulu fort. »Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass er seine Liebe zu dir unterdrückt, weil er Angst davor hat … So was kommt öfter vor. Gibt es denn einen Grund, warum er Angst haben könnte?«
    Ich betrachtete Cosabella, die sich in meinem Schoß zusammengerollt hatte und zufrieden schlummerte. Wie war ich nur in diese völlig aberwitzige Unterhaltung geraten?
    Aber Lulu hatte irgendetwas an sich – etwas so Verletz liches und Liebenswertes –, dass ich mir fast wünschte, ihre absurde Theorie wäre wahr. Es war zweifellos eine sehr schöne Theorie und perfekt geeignet, jedem Mädchen ungeheures Selbstvertrauen einzuflößen. Wer weiß? Vielleicht stimmte sie ja sogar. Lulu schien jedenfalls davon überzeugt zu sein.
    Und ich hatte keinen Zweifel daran, dass sich tatsächlich jeder Typ, dem sie begegnete, in sie verliebte, zumindest ein bisschen.
    Bei Nikki Howard klappte das vielleicht auch meistens (nur nicht bei Brandons Vater).
    Aber wieso hatte Christopher so kühl auf mich reagiert? Ich verstand es einfach nicht.
    »Keine Ahnung«, sagte ich nachdenklich. »Meine Schwester meint, Christopher könnte vielleicht in … äh … Em Watts verliebt gewesen sein. Also, das Mädchen, das damals im Stark Megastore gestorben ist. Nur dass er es vielleicht nie gemerkt hat, bis es zu spät war und sie … tot war. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Wahrscheinlich ist es Blödsinn. Auf jeden Fall war sie seine beste Freundin, und er war dabei, als sie gestorben ist. Meine Schwester denkt, dass ihm das vielleicht das Herz gebrochen hat.«
    Lulu sagte erst einmal nichts. Dann legte sie sich eine Hand auf das Herz und sah mich mit großen Bambiaugen an, die sich langsam mit Tränen füllten.
    »Das ist ja wohl das Romantischste, was ich je gehört hab.« Sie
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