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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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sah unsere Haushälterin an. »Katerina? Hast du schon jemals so was Romantisches gehört?«
    Katerina hatte inzwischen die Massageutensilien weggepackt und war jetzt dabei, den Kühlschrank aufzuräumen und alle Joghurts mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum wegzuwerfen. »Nein«, rief sie über die Schulter hinweg.
    Lulu wandte sich wieder an mich. »Hör zu«, sagte sie und griff nach meiner Hand. »Es ist noch nicht zu spät. Jetzt ist es das Wichtigste, dass du eine Verbindung zu ihm knüpfst. Zeig ihm, dass du verstehst, was er durchgemacht hat. Dass du seinen Verlust nachfühlen kannst.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Aber Lulu … Wie soll ich das denn machen? Ich bin für ihn eine Fremde. Schlimmer noch: Ich arbeite als Model für Stark Enterprises – das Unternehmen, das mehr oder weniger dafür verantwortlich ist, dass seine beste Freundin tot ist, und das für ihn wahrscheinlich die Verkörperung alles Bösen in der Welt ist. Ich stehe für alles, was Christopher hasst. Christopher und ich haben über Leute wie Nikki Howard immer gelacht . Wie soll ich eine Verbindung zu ihm knüpfen, wenn er mich hasst? Nein, vergiss es. Es ist total hoffnungslos.«
    »Wahre Liebe ist nie hoffnungslos.« Lulu drückte meine Hand. »Du musst ihm nur Zeit geben. Er hat einen schrecklichen Verlust erlitten. Sein Herz ist zerrissen und er ist innerlich wie tot. Es braucht viel Liebe und Geduld, um ihn wieder zum Leben zu erwecken … so wie es Liebe und Geduld gebraucht hat, dich wieder zu mir zurückzubringen … Auch wenn du jetzt ein bisschen komisch drauf bist.« Hastig fügte sie hinzu: »Komisch, aber auch viel netter als früher.«
    Ich seufzte. »Ich weiß nicht, Lulu. Es wäre ja schön, wenn du recht hättest, aber … wenn das, was du sagst, stimmt und wenn mit großer Macht auch eine große Verantwortung verbunden ist, dann wäre es vielleicht gnädiger von mir, ihn einfach in Ruhe zu lassen.«
    Lulu sah mir forschend in die Augen. »Was sagt dir dein Herz, Nikki?«
    Ich spürte, wie mir die Tränen kamen. Ich musste daran denken, was Mr Phillips in Dr. Holcombes Büro gesagt hatte: Wo ist der Sitz, also der Ort unserer Identität? In unserer Seele? Oder im Gehirn? Im Herzen? Nikki Howards Gehirn funktioniert zwar nicht mehr, aber ihr Herz schlägt noch.
    Damals hatte ich meine Hand auf Nikki Howards Herz gelegt und sein Pochen gespürt. Es hatte sich so fremd angefühlt, und ich hatte mich gefragt, ob es sich jemals wie mein eigenes Herz anfühlen würde.
    Jetzt tat es das. Es fühlte sich wie mein eigenes Herz an, weil nur das eigene Herz so wehtun konnte. Und weil es gerade dabei war zu … zerbrechen.
    »Mein Herz sagt, dass ich Christopher liebe«, murmelte ich unglücklich. »Aber es ist hoffnungslos. Die Chancen, dass wir jemals wieder so gute Freunde werden, wie wir es mal waren, stehen gleich null … Geschweige denn dass wir jemals mehr als gute Freunde werden können.«
    In diesem Moment klingelte es an der Tür und wir zuckten beide zusammen.
    »Ich gehe«, rief Katerina und marschierte los.
    »Hör zu«, sagte Lulu, ohne meine Hand loszulassen. »Wenn der Typ vom Deli sich mit mir verabreden will, glaubst du mir dann, dass du bei Christopher eine Chance hast?«
    Ich entzog ihr meine Hand, um mir die Tränen wegzuwischen. »Lulu, du hast einen riesigen Bademantel und Schlappen an. So wie du aussiehst, wird er garantiert nicht …«
    »Er wird mich fragen, ob ich mich mit ihm verabreden will«, sagte Lulu bestimmt. »Ich habe dir doch gesagt, dass wir Frauen unglaubliche Macht haben, mit der wir verantwortungsbewusst umgehen müssen. Eigentlich ist es dem armen Kerl gegenüber total gemein, weil ich im Moment gar kein Interesse habe, mich mit jemandem zu verabreden. Ich habe mit Justin endgültig Schluss gemacht und muss erst mal mit meiner Astrologin reden, um herauszufinden, welches Sternzeichen mein nächster Freund haben soll. Aber ich mache es trotzdem, nur um dir zu beweisen, dass ich recht habe. Also, was ist? Wenn es klappt, glaubst du mir dann?«
    »Okay.« Ich musste lachen. »Dann lass mal sehen, wie du das machst.«
    Die Aufzugtüren glitten auf und ein ahnungsloser junger Mann mit einem Karton in den Händen trat ins Loft. »Das macht elf fünfzig«, sagte er zu Katerina und hielt ihr den Karton hin.
    »Ich zahle nicht«, entgegnete Katerina. » Sie zahlt.« Sie deutete auf Lulu.
    Lulu erhob sich von der Couch, zog den Gürtel ihres Bademantels straff und schlenderte auf den Typen zu. Ich
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