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Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Titel: Playing with Fire - Verbotene Gefühle
Autoren: Jennifer Probst
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dich? Ich habe dir noch gar nicht erzählt, wie schlimm sie inzwischen in der Patsche sitzen, Maggs. Mom will das Haus verkaufen, und das kann ich nicht zulassen. Sie haben kein Geld und können nirgendwo anders hin. Ich werde alles tun, um ihnen zu helfen, sogar heiraten. Genau wie Scarlett.»
    Maggie stöhnte. Sie griff nach ihrer Handtasche, kramte ihr Handy heraus und tippte darauf herum.
    «Was hast du vor?» Bei dem Gedanken, dass ihre beste Freundin sie nicht verstehen könnte, stieg Panik in Alexa auf. Schließlich war es das erste Mal, dass sie bei der Lösung eines Problems auf männliche Hilfe setzte. Oh, wie tief war sie gesunken!
    «Mein Date absagen. Dieses Thema braucht meine ganze Aufmerksamkeit. Danach rufe ich meine Therapeutin an. Sie ist sehr gut, diskret, und sie behandelt notfalls auch um Mitternacht.»
    Alexa lachte. «Du bist wirklich eine tolle Freundin, Maggie.»
    «Ja, wem sagst du das.»
    ***
    Nicholas Ryan war kurz davor, ein Vermögen zu erben.
    Aber dazu benötigte er eine Frau.
    Nick war ein Mann mit Prinzipien. Hatte er sich einmal ein Ziel gesteckt, scheute er keine Mühen und arbeitete so lange, bis er es erreichte. Er legte großen Wert auf Selbstbeherrschung, behielt in Konfliktsituationen stets einen kühlen Kopf. Und er war Architekt mit Leib und Seele. Liebte nichts mehr auf der Welt, als Gebäude zu erschaffen, Häuser, die nicht nur solide, sondern auch ästhetisch ansprechend waren. Klare Linien, die zusammen ein harmonisches Ganzes ergaben. Ziegelsteine, Beton und Glas, die für die Stabilität standen, nach der sich die Menschen im Alltag sehnten. Der kurze Augenblick des Staunens, wenn jemand die fertige Schöpfung zum ersten Mal in Augenschein nahm. All das hatte für Nick einen hohen Stellenwert.
    Ewige Liebe, Ehe, Familie: Daran glaubte er nicht. Diese Dinge ergaben für ihn keinen Sinn, und er hatte entschieden, diesen überholten Konventionen in seinem Leben keinen Platz einzuräumen.
    Aber bedauerlicherweise hatte Onkel Earl die Spielregeln geändert.
    Nick krampfte sich der Magen zusammen. Gleichzeitig hätte er beinahe gelacht, denn er mochte schwarzen Humor. Er erhob sich von seinem Ledersessel und legte nacheinander das dunkelblaue Sakko, die dezent gestreifte Seidenkrawatte und sein schneeweißes Hemd ab. Mit einer raschen Handbewegung löste er den Gürtel, um sich anschließend eine graue Jogginghose sowie ein dazu passendes T-Shirt überzustreifen. Nachdem er zum Schluss noch in seine Nike-Laufschuhe geschlüpft war, begab er sich ins Allerheiligste seines Büros, das mit Modellen, Skizzen, inspirierenden Fotos, einem Laufband, diversen Hanteln und einer gutbestückten Minibar ausgestattet war. Per Fernbedienung schaltete er den MP 3 -Player an. Sogleich erfüllten die Klänge von
La Traviata
den Raum und pusteten ihm den Kopf frei.
    Er schaltete das Laufband an und bemühte sich, nicht ans Rauchen zu denken. Auch nach fünf Jahren hatte er in Stresssituationen noch das unstillbare Bedürfnis nach einer Zigarette. Um gegen diese ärgerliche Schwäche anzugehen, trieb er bei solchen Gelegenheiten stattdessen Sport. Laufen beruhigte ihn, zumal in dieser perfekt kontrollierten Umgebung. Hier gab es keine lauten Stimmen und kein sengendes Sonnenlicht, die seine Konzentration störten, keine Kiesel oder Steine, die im Weg lagen. Er stellte das Tempo ein und begann mit dem stetigen Laufrhythmus, der ihn zu einer Lösung führen würde.
    Die Absicht seines Onkels leuchtete ihm zwar ein, das schon. Aber das Gefühl, verraten worden zu sein, belastete ihn trotzdem. Einer der wenigen Angehörigen, die er aufrichtig liebte, hatte ihn letzten Endes auch nur als Schachfigur benutzt.
    Nick schüttelte den Kopf. Er hätte es wissen müssen. In den letzten Monaten seines Lebens hatte Onkel Earl ihm regelmäßig Vorträge darüber gehalten, wie wichtig es war, eine Familie zu haben, und Nick dafür getadelt, dass er ihm nicht eifriger beipflichtete. Warum das seinen Onkel überraschte, war Nick allerdings schleierhaft. Seine eigene Familie war schließlich eine wandelnde Werbung für Geburtenkontrolle.
    Im Lauf seiner wechselnden Beziehungen war Nick eines klar geworden. Alle Frauen wollten nur das Eine, heiraten nämlich, und mit der Heirat fing das Elend an. Dauernder Streit darüber, was man
fühlt
. Hinzu kam die Belastung durch Kinder, die ebenfalls Aufmerksamkeit forderten. Man sehnte sich zunehmend nach Freiräumen, bis es dann endete wie bei allen Beziehungen, auch
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