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Playboy mit Herz

Playboy mit Herz

Titel: Playboy mit Herz
Autoren: Sandra Marton
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Augen.
    Und sein Mund. Fest. Warm. Sinnlich. Selbst jetzt noch konnte sie seine Lippen auf ihren spüren.
    Er kam auf sie zu. Sie schüttelte den Kopf, wich zurück. Er durfte sie nicht berühren. Sonst würde sie möglicherweise zusammenbrechen. All die schlaflosen Nächte, in denen sie sich gezwungen hatte, nicht an ihn zu denken. In denen sie sich eingeredet hatte, wie sehr sie ihn hasste. In denen sie zum Himmel flehte, ihm nie wieder zu begegnen.
    Und doch … Sie hatte im Schatten auf dem Treppenabsatz gestanden und auf die für sie gesichtslosen Männer heruntergeschaut, aber als sie seine Stimme gehört hatte, war sie wie magisch angezogen aus der Nische herausgetreten, mit hämmerndem Herzen, ihre Lippen bereit, sich zu einem Lächeln zu verziehen …
    Diese Zeit war vorbei. Sie hatte keinen Grund mehr, den Mann anzulächeln. Sie fühlte nichts für ihn, nicht einmal mehr Hass. Ihn hier zu sehen, hatte sie überrumpelt, mehr nicht.
    Es sei denn … es sei denn, er war ihretwegen gekommen. Manchmal, in den dunkelsten Stunden der Nacht, hatte sie aus Sehnsucht nach ihm geweint, obwohl sie ihn verachtete. Und dann hatte sie sich ausgemalt, er hätte ihr Geheimnis herausgefunden und würde ihretwegen kommen. Und wegen ihres …
    „Was tust du hier?“, fragte er sie.
    Seine perplexe Frage ließ den albernen Traum bersten. Die Realität kehrte zurück. Der kalte Hauch machte ihr klar, dass sie ihn so schnell wie möglich loswerden musste. Sie besann sich auf das von Kindesbeinen an erlernte Benehmen.
    „Ich denke, die Frage lautet doch wohl, was du hier tust“, begegnete sie ihm mit kühler Fassung.
    Er wirkte überrascht. Natürlich, er war es nicht gewohnt, seine Schritte zu erklären.
    „Ich bin geschäftlich hier.“
    „Welche Geschäfte bringen dich ans Ende der Welt?“
    „Ich bin hier, um die Ranch zu kaufen.“
    Sie konnte spüren, wie das Blut aus ihrem Gesicht wich.
    „Viera y Filho“, ergänzte er ungeduldig. „Und jetzt beantworte mir meine Frage.“
    Ein ungutes Lachen erschallte im Raum. Gabriella beobachtete, wie Dante sich zu André Ferrantes umwandte, und spürte Panik in sich aufwallen. Wer wusste schon, was er sagen würde?
    „Was amüsiert Sie so?“, wollte Dante kühl wissen.
    Ferrantes lächelte. „Alles, senhor . Einschließlich dieser rührenden Wiedersehensszene.“ Ferrantes legte den Kopf leicht schief. „Ich frage mich … Wie gut kennen Sie die senhorita ?“ Grob schob er einen Mann aus dem Weg und kam auf die beiden zu. „Ich frage nur, weil ich sie gut kenne.“ Gabriella schnappte nach Luft, als er den Arm um ihre Taille schlang. „Sehr gut sogar, stimmt das nicht, Gabriella?“
    Dantes Augen blickten plötzlich eiskalt. Sein Blick lag auf Ferrantes’ Gesicht, auch wenn seine Frage Gabriella galt. „Was meint dieser Mann damit?“
    Sie hatte diesen Ton schon bei ihm gehört, damals, kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten. Sie waren nach Mitternacht durch Soho gebummelt. Sie hatten erst einen Schrei gehört, dann einen dumpfen Aufprall.
    „Warte hier“, hatte Dante zu ihr gesagt.
    Es war ein Befehl gewesen, und sie hatte instinktiv gehorcht. Angstvoll lauschte sie auf die Geräusche, Kampfgeräusche, bis sie es nicht mehr aushielt und zu der Seitenstraße rannte, gerade, als Dante daraus hervorkam. Er stützte einen Mann, der aussah wie ein Obdachloser und immer wieder „Danke, Sir, danke“, murmelte. Und dann sah sie, dass Dantes Anzug zerrissen war und seine Wange zu schwellen begann. Sah den Ausdruck in seinen Augen und wusste, er hatte getan, was er tun musste.
    Und er hatte Spaß daran gehabt.
    „Gabriella, wovon spricht er? Antworte mir!“
    Sie öffnete den Mund. Schloss ihn wieder. Was sollte sie sagen? Auf jeden Fall nicht die Wahrheit. Niemals.
    „Vielleicht kann ich helfen, senhor .“ Es war der Anwalt, der sich nun, nervös von einem zum anderen schauend, einschaltete. „Offensichtlich haben Sie und die senhorita sich schon einmal getroffen, gewiss in den Staaten.“
    „Senhor de Souza“, hob Gabriella flehentlich an.
    „So könnte man sagen“, knurrte Dante. Sein Blick haftete unablässig auf dem schwarzen Hünen, der noch immer den Arm um Gabriella hielt. Sie zitterte und war bleich wie ein Laken. Warum trat sie nicht von dem Widerling ab? Wieso nannte sie ihn nicht schlichtweg einen Lügner?
    „Nun, dann kannten Sie die senhorita sicherlich unter dem Namen Gabriella Reyes, aber ihr voller Name lautet Gabriella Reyes Viera.“ De
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