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Playboy mit Herz

Playboy mit Herz

Titel: Playboy mit Herz
Autoren: Sandra Marton
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Stück Hochzeitstorte, und ich platze.“
    „Und ich bin so weit, dass ich mir bald selbst eine Ehefrau suche, wenn ich mir noch einmal von Rafe anhören muss, wie glücklich er ist.“
    Dante stellte sein Glas ab. „Warum gehen wir nicht irgendwohin, wo niemand von den Vorteilen der Ehe schwärmt?“
    Zwanzig Minuten später schoben sich die drei in ihre Stammnische in The Bar.
    Früher hieß The Bar noch O’Hearn’s, eine schummrige Kneipe im Keller des Gebäudes, in dem Rafes winziges Apartment gelegen hatte. Das Bier war kalt, die Sandwichs erschwinglich, und das ungekünstelte Ambiente hatte den Geschmack der Brüder getroffen – auch wenn sie wahrscheinlich jeden zur Schnecke gemacht hätten, der es wagen sollte, das Wort „Ambiente“ im Zusammenhang mit ihrer Stammkneipe zu nutzen.
    Ungefähr zu der Zeit, als die vier beschlossen, ihre Fähigkeiten zu bündeln, und Orsini Investments gründeten, veränderte sich auch die Nachbarschaft. Alte Mietshäuser wurden renoviert und in elegante Stadtwohnungen verwandelt. Ein Fabrikgebäude wurde zu einem In-Club umfunktioniert. Aus heruntergekommenen Läden wurden schicke Boutiquen.
    Die Brüder liefen Gefahr, ihren beliebtesten Treffpunkt zu verlieren. Also kauften sie die Bar auf, renovierten nur das absolut Nötigste, behielten die lange Theke, den alten Holzboden, das kalte Bier und die riesigen Sandwichs bei und tauften das Lokal in The Bar um.
    The Bar war der logische Freitagabend-Treffpunkt, wenn man nach einer anstrengenden Arbeitswoche entspannen wollte. Heute jedoch entspannte sich keiner, und das lag an Dante. Dabei hatten sie ihre üblichen Drinks, ihre übliche Nische, und der übliche Cool Jazz untermalte die Atmosphäre …
    Falco und Nick warfen sich vielsagende Blicke zu. Dantes Laune war definitiv … grimmig. Alles an ihm drückte das aus – die schmalen Lippen, der düstere Blick, sein lautes Schweigen.
    Und irgendwann war die Geduld der Brüder erschöpft.
    Falco machte den Anfang. „So, du hast dir also ein paar Tage freigenommen.“
    Dante schaute abrupt auf. „Hast du ein Problem damit?“
    Falco machte sich angriffsbereit, aber Nick trat ihn unter dem Tisch vors Scheinbein. „War nur ’ne Frage.“
    Ein Muskel zuckte in Dantes Wange. „Ich war in Brasilien, und danach habe ich mir eine Woche freigenommen, okay?“
    „Was hast du in Brasilien gemacht?“
    Das Zucken wurde auffälliger. „Eine Ranch gekauft.“
    Falco und Nick sahen sich an. „Eine Ranch?“, fragten sie gleichzeitig, obwohl Falcos Frage sich eher wie: „Bist du verrückt?“ angehört hatte.
    Dante konnte es ihm nicht einmal verübeln. Er nickte, trank einen Schluck Bier, sah die beiden über den Tisch hinweg an. „Berichtigung: Ich hätte fast eine Ranch gekauft. In Vaters Auftrag. Er hat mich nach Brasilien geschickt.“
    „Unser alter Herr wollte eine Ranch kaufen? Das ist ein Witz, oder?“
    „Um genau zu sein, ich habe dann versucht, sie für mich selbst zu kaufen.“
    „Du wolltest eine Ranch für dich kaufen?“ Nick warf einen besorgten Blick zu Falco.
    Dante nahm noch einen Schluck. „Nun, nicht wirklich für mich, sondern für … jemanden.“
    Die Brüder warteten ab, bis Falco schließlich seufzte. „Müssen wir raten?“
    „Erinnerst du dich noch, vor ungefähr anderthalb Jahren? Ich ging mit einer Frau aus …“
    „Nein, wirklich?“, tat Nick übertrieben überrascht. „Du und eine Frau?“
    „Ihr Name war Gabriella Reyes. Ein Model.“
    „Richtig.“ Falco nickte. „Groß, Haare mit hundert verschiedenen Blondtönen. Großartige Beine und wirklich ganz prachtvolle …“
    „Pass auf, was du sagst“, knurrte Dante warnend.
    Beide Brüder rissen die Augenbrauen hoch. „Willst du uns nicht erzählen, was los ist?“, fragte Nick.
    „Nein“, stieß Dante bissig aus.
    Und erzählte die ganze Geschichte.
    Als Dante zu Ende geredet hatte, sprach niemand ein Wort. Er konnte sehen, wie seine Brüder versuchten, das Gehörte zu verarbeiten. Eine Frau aus der Vergangenheit und ein Baby. Die Zwangsversteigerung einer Ranch. Ein bulliger Bösewicht und ein aalglatter Anwalt. Das hörte sich an wie ein schlechter Western.
    Nur, dass es Realität war.
    Endlich räusperte Falco sich. „Und du bist sicher, dass das Kind von dir ist?“
    „Absolut sicher.“
    „Weißt du noch damals, diese Teresa Soundso …“
    „Gabriella ist nicht Teresa Soundso“, unterbrach Dante scharf.
    Nick lehnte sich vor. „Nur, damit ich nichts missverstehe –
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