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Playboy mit Herz

Playboy mit Herz

Titel: Playboy mit Herz
Autoren: Sandra Marton
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gnädig überkam.

13. KAPITEL
    Der Sonntag zeigte sich von seiner besten Seite, mit blauem Himmel und Sonnenschein.
    Der perfekte Tag für eine Hochzeit, sollte man meinen, doch Dante wusste es besser.
    Der perfekte Tag für einen Mann, um aus einem Traum aufzuwachen und sich klar darüber zu werden, wie knapp er gerade noch entkommen war, bevor er den Hals freiwillig in die Schlinge steckte.
    Dante duschte, zog sich an und verließ das Haus, ohne Gabriella gesehen zu haben. Seine Stimmung war auf dem Nullpunkt. Dabei sollte er froh sein, fast hätte er den größten Fehler seines Lebens begangen. Man konnte es mit der Anständigkeit auch zu weit treiben.
    Auf jeden Fall hatte er nicht kurz davor gestanden, Gabriella einen Antrag zu machen, weil er sie liebte.
    Liebe?
    Er schnaubte und stieg vor der kleinen Kirche, in der die Trauung stattfand, aus dem Taxi. Gestern hatte er sich fast selbst überzeugt, dass das, was er fühlte, Liebe sei. Mit Liebe hatte das nichts zu tun. Verantwortung, das war alles, was er fühlte. Sie hatte seinen Sohn geboren, und er war ein anständiger Mann.
    Mehr nicht.
    Er richtete sich ein letztes Mal die Krawatte und sah sich um. Keine Cops, kein FBI, zumindest nicht, so weit er sehen konnte. Rafe würde diese Art von Aufmerksamkeit also erspart bleiben. Und weil es Rafes Tag war, würde Dante lächelnd auf das Brautpaar anstoßen und sich dann für das Meeting mit Gabriellas Anwalt absetzen. Heute Morgen um sechs hatte er Sam Cohen angerufen. Der war alles andere als begeistert gewesen, aber schließlich hatte er brummend zugestimmt, die Dokumente aufzusetzen – Alimente, Besuchsrechte – und Dante zu dem Termin zu begleiten.
    Dante atmete noch einmal tief durch, dann stieg er die Kirchenstufen hinauf. Er folgte den Stimmen, die aus einem kleinen Privatraum kamen – die seiner Mutter, aufgeregt und leicht schrill, die seiner Schwestern, schnatternd wie die Gänse. Die tiefen Männerstimmen, die zu seinen Brüdern gehörten.
    „Dante, figlio mio “, begrüßte seine Mutter ihn überdreht und brach ihm mit ihrer Umarmung fast die Rippen.
    „Hast es also doch noch geschafft“, kam es von Anna, die an seiner Krawatte zupfte.
    „Wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben“, gab Isabella ihren Kommentar ab.
    Von seinem Vater erhielt er einen abschätzenden Blick. „Dante.“
    „Vater.“
    „War deine Reise von Erfolg gekrönt?“
    Dante presste die Lippen zusammen. „Es ist kaum der richtige Zeitpunkt, um das zu besprechen.“
    „He, Mann“, grüßte Falco, als Dante sich umdrehte.
    „Freut mich, dass du wieder da bist“, sagte Nick. „Wo warst du überhaupt?“
    „Weg“, lautete seine knappe Antwort.
    Rafes Auftauchen rettete Dante vor weiteren Fragen. „Ist es zu fassen, dass ich das hier tue?“, sagte er strahlend, und sogar Dante wusste, dass es sich um eine rein rhetorische Frage handelte.
    Und als Rafe den Arm um eine schwarzhaarige Schönheit schlang und sie an seine Seite zog, da sah er die Frau mit einem so glücklichen Ausdruck in den Augen an, dass Dantes Herz sich schmerzhaft zusammenzog.
    Hatte er Gabriella etwa auch so angesehen? Ihre Augen hatten auf jeden Fall gestrahlt, wenn sie ihn anschaute. Aber das war ja alles nur vorgetäuscht gewesen. Das Einzige, was sie interessierte, war die Ranch …
    „Das ist Chiara“, stellte Rafe vor, und Dantes neue Schwägerin lächelte sanft, stellte sich auf die Zehenspitzen und begrüßte ihn mit einem Kuss auf die Wange. „Freut mich sehr, dich kennenzulernen, Dante.“
    Verdammt. Sie war so verliebt, dass Sterne in ihren Augen glitzerten. Und wieder fühlte Dante den schmerzhaften Druck auf sein Herz. Dann begann die Orgel zu spielen, Anna und Isabella eilten an Chiaras Seite, und schon fand Dante sich zusammen mit seinen Brüdern vorn am Altar wieder.
    Die Zeremonie war relativ kurz. Rafe nahm seine Frau in die Arme und küsste sie mit einer Zärtlichkeit, dass Dante die Kehle eng wurde.
    Er schluckte. Gabriella hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Er war so konfus, dass er sich von der Zeremonie anrühren ließ.
    Zum Empfang trafen sich alle im Hause seiner Eltern.
    Anna zog ihn wegen seiner grimmigen Miene auf, und Izzy meinte: „Du könntest zumindest versuchen, fröhlich auszusehen. Es war eine Märchenhochzeit.“
    Märchen gibt es nicht, hätte er am liebsten gesagt, doch er lächelte nur, nahm sich ein Glas Champagner und gesellte sich zu Falco und Nick.
    „Mann oh Mann“, raunte Nick, „noch ein
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