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Playboy mit Herz

Playboy mit Herz

Titel: Playboy mit Herz
Autoren: Sandra Marton
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war ein Mann, den das Neue faszinierte.
    Die logische Umkehrung davon war, dass er sich mit Bekanntem schnell langweilte.
    Die Gezeiten mochten sich ändern, deshalb blieb ein Ozean trotzdem immer ein Ozean. Schnee mochte fallen und schmelzen, aber ein Berg blieb ein Berg.
    War sie nur die neueste Abwechslung für ihn? Hatte sie bereits den Reiz des Neuen für ihn verloren? Und noch viel wichtiger … Was war mit Daniel? Würde ihr Sohn den Vater lieben lernen, nur um dann miterleben zu müssen, wie er sich in einen Fremden verwandelte?
    Ihr grauste bei dem Gedanken.
    Dante fühlte den kleinen warmen Körper an seiner Brust. Er liebte es, das Baby so dicht bei sich zu haben. Es war so winzig, so vertrauensvoll. Er hätte nie gedacht, dass Vater zu sein das Herz eines Mannes mit solchem Stolz, mit solcher Freude erfüllen könnte.
    Der Zoo war voller Familien. Mütter, Väter, Kinder jeden Alters. Und sie. Gabriella und Daniel und er. Sie waren auch eine Familie.
    Es war ein großartiges Gefühl.
    Und es jagte ihm eine höllische Angst ein.
    Aber es hatte ihn dazu gebracht, sich endlich der Wahrheit zu stellen. Das und die E-Mail, die er in seinem Postfach vorgefunden hatte. Von Rafe. Er konnte nur daran denken, was mit Rafe passiert war.
    Und er war endlich bereit, zuzugeben, dass es auch mit ihm geschehen war.
    Wie konnte es einen Mann so schnell und so endgültig erwischen? Und wie hatte er nur so lange so blind sein können? Gabriella musste ebenso fühlen. Sie musste einfach. Denn wenn sie es nicht tat …
    Er musste allein mit ihr sein. Sie in seine Arme nehmen. Ihr sagen, dass er … dass er …
    „Gaby“, sagte er abrupt und sah die Frau an, die sein Leben in Händen hielt. „Ich weiß, es gibt noch viel mehr zu sehen, aber …“
    „Dante.“ Ihre Augen trafen auf seine, ihre Stimme bebte. „Bitte, ich würde gern zurückgehen.“
    Mrs. Janiseck hatte samstags frei. Stacia auch.
    Sobald sie allein waren, räusperte Dante sich. „Gabriella, wir müssen reden.“
    Ihr Herz setzte zum Sturzflug an. „Natürlich“, erwiderte sie tonlos.
    Er lächelte flüchtig. „Ich bringe nur schnell Daniel zu Bett. Warum … warum bereitest du uns nicht etwas zum Abendessen vor?“
    Sie nickte und verschwand in der Küche. Viel zu tun gab es nicht, Mrs. Janiseck erledigte das Kochen und hatte auch schon alles für heute vorbereitet. Kaltes Hühnchen und Salat. Da stand es, ganz oben im Kühlschrank. Natürlich war es schön, schon alles vorzufinden, aber irgendwie kam Gabriella sich so noch mehr wie ein Gast in Dantes Leben vor. Eigentlich albern, denn eine Frau, zu der Dante eine feste Bindung hatte, würde auf jeden Fall eine Haushälterin und Köchin und möglicherweise auch noch anderes Personal als Hilfe im Haushalt haben. Aber eine Frau, zu der er …
    Sie lachte bitter auf.
    Was für ein Satz sollte das werden? Eine Frau, zu der er … was? Es gab kein Wort, um das zu beschreiben, was sie für ihn war. Eine Geliebte? Geliebte brachten keine Babys mit. Und außerdem ließ eine Geliebte sich von ihrem Lover aushalten. Er zahlte für das Dach über ihrem Kopf, für das Essen auf ihrem Tisch, für die Kleidung an ihrem Körper …
    Genau das tat Dante für sie.
    Lautstark schlug sie die Kühlschranktür zu und ging auf die Terrasse. Es war kalt geworden. Dunkelheit hatte sich über die Stadt gelegt, der erste Geruch des Winters hing in der Luft.
    Dante zahlte alle Rechnungen. Essen. Daniels Bekleidung. Windeln. Die Einrichtung des Kinderzimmers. Miete oder Hypothek oder was immer es auch war. Er hatte auch für ihre Kleidung bezahlt. Weil sie so viel auf der fazenda zurückgelassen hatte und warme Sachen zum Anziehen brauchte.
    Es würde Jahre dauern, vielleicht ihr ganzes Leben, bevor sie ihm alles zurückgezahlt hatte, selbst wenn ihr Agent ihr gut bezahlte Engagements besorgte. Sicher, sie war ein erfolgreiches Model gewesen, aber zu der kleinen erlesenen Gruppe, die sechsstellige Summen verdiente, gehörte sie nicht.
    Dante gehörte praktisch alles, was sie und ihr Sohn besaßen. Wie hatte sie so etwas nur zulassen können? Wo war ihre Unabhängigkeit geblieben? Wo ihr Streben nach Eigenständigkeit? Ihr fester Entschluss, sich auf niemand anderen zu verlassen als auf sich selbst?
    Und was war mit ihrer Verantwortung für Daniel? Er brauchte Sicherheit und Stabilität, nicht nur finanziell, sondern vor allem emotional. Die Sicherheit, dass er sich auf die Menschen, die er liebte, verlassen konnte. Auf den
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