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Playboy mit Herz

Playboy mit Herz

Titel: Playboy mit Herz
Autoren: Sandra Marton
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Vater. Gerade sie wusste doch, wie wichtig das war. Daniel war noch ein Baby, aber schon lachte er glücklich, wenn Dante ihn auf den Arm hob. In ein paar Wochen würden aus den Ba-ba-ba-bas Ma-mas und Pa-pas werden. Aber würde Dante dann noch für Daniel da sein? Wäre Dante dann noch für sie da?
    Gabriella atmete tief durch. Das Zauberwort hieß hier wohl „Bindung“. Gleichbedeutend mit „für immer“. Gleichbedeutend für einen Mann und eine Frau, die ein gemeinsames Leben aufbauten. Gleichbedeutend mit …
    „Heirat.“
    Mit hämmerndem Herzen schwang sie herum. „Was?“
    Dante stand hinter ihr und lächelte. Aber das Lächeln war aufgesetzt, sie konnte es sehen.
    „Mein Bruder Rafe.“ Er steckte die Hände in die Hosentaschen und trat neben sie, schaute weit über den Park hinaus. „Er hat eine E-Mail geschrieben. Er heiratet morgen. Nun, scheinbar hat er bereits geheiratet, irgendein bizarrer Schnellschuss in Sizilien, und morgen soll die richtige Trauung stattfinden, mit allem Drum und Dran. Damit meine Mutter in der Kirche weinen kann.“
    Bei ihm klang das eher nach einer Urteilsvollstreckung der Inquisition als nach einer Hochzeit. Aber für einen Mann wie ihn war die Vorstellung, auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden, möglicherweise erträglicher als eine Ehe. War das der Grund, weshalb er heute den ganzen Tag so abwesend und distanziert war?
    „Oh“, sagte sie, weil sie das Gefühl hatte, irgendetwas sagen zu müssen, „das ist … Nun, das ist …“
    „Er hat versucht, mich zu erreichen. Die ganze Familie hat das versucht. Aber ich war nicht zu erreichen.“
    Das klang nach einem Vorwurf. Gabriella kniff die Augen zusammen. „Ich habe dich nicht davon abgehalten, deine Nachrichten zu checken.“
    „Sicher. Aber wer hätte denn mit so etwas rechnen können?“ Dante fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Ich meine, das ist doch völlig verrückt. Er hat die Frau doch gerade erst getroffen.“
    „Schon, aber …“
    „Eine Ehe ist für immer. Ein Mann sollte es sich gut überlegen, bevor er eine solche Verpflichtung eingeht.“
    „Und du glaubst, das hat er nicht?“
    „Ich glaube, ein Mann sollte sich nicht kopfüber in eine Ehe stürzen wie in einen reißenden Fluss.“
    Sie spürte den Ärger in sich an die Oberfläche brodeln. „Dein Bruder ist nicht der Einzige, der sich stürzt. Das Gleiche gilt auch für die Frau.“
    Dante schnaubte abfällig. „Das ist lange nicht das Gleiche.“
    „Nicht?“ Ihr Ton war von kalt zu eisig abgesunken.
    „Männer sind die Jäger, Frauen die Sammler. Natürlich ist es nicht dasselbe.“
    Gabriella schaute ihn an, als hätte er sich plötzlich in eine niedere Lebensform verwandelt. Er konnte es ihr nicht verübeln, er wusste, er hörte sich an wie ein Idiot. Aber Rafes Nachricht hatte ihn zutiefst erschüttert. Mit der Überschrift: He, Mann, ich heirate!
    Rafe und verheiratet? Das musste ein Witz sein.
    Er hatte Rafe angerufen, doch niemand war ans Telefon gegangen. Als Nächstes hatte er es bei Falco versucht, aber auch da keinen erreicht. Nick war zu Hause gewesen. Nick, der sagte, sicher, ein Schock, und klar, verdammt fix. Schließlich hatte Dante noch einmal bei Rafe angeklingelt, und Rafe hatte wie ein Idiot zu brabbeln begonnen, wie verliebt er sei, auch wenn er Chiara Cordiano zuerst nur geheiratet habe, um das Anständige zu tun, um dann später festzustellen, dass er sich Hals über Kopf verliebt hatte.
    „Aber gleich heiraten? So schnell?“, hatte Dante erwidert.
    Ja, schon, hatte Rafe gesagt, aber warum warten, wenn man absolut sicher sei, dass man die Richtige gefunden hatte? Eine Frau, die dich liebt und die du liebst. Wenn du dir vorstellen kannst, mit ihr alt zu werden. Die dein Herz will und nicht dein Geld.
    Das waren Rafes Worte gewesen. Und Dante hatte gewusst, dass der Bruder genauso gut ihn und Gabriella hätte beschreiben können.
    Den ganzen Tag hatte er versucht, diese erschlagende Erkenntnis zu verarbeiten. Er liebte Gabriella und konnte nur hoffen, dass sie ebenso für ihn empfand. Nein, er war sicher, dass sie so fühlte. Sie war nicht die Frau, die jeden Abend in den Armen eines Mannes einschlief, wenn sie ihn nicht liebte.
    Himmel, die ganze Sache war Angst einflößend. Sich ihr erklären, ihr sein Herz anzubieten und zu hoffen, dass sie es nicht ablehnte …
    Er hatte darüber nachgedacht, wie er es am besten machen sollte. Hatte es hinausgezögert. Denn was würde er tun, wenn sie nicht wie er
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