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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor
Autoren: John Ringo
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Videokonferenz. Das war ganz einfach. Emitter im Inneren seines Helms erzeugten vor seinen Augen eine Holoprojektion, als würden die beiden leitenden Angestellten etwa zwei Meter von ihm entfernt sitzen. Wobei sie, sofern sie körperlich anwesend wären, im Augenblick im Vakuum säßen. Und allmählich wünschte er sich, es wäre tatsächlich so.
    »Die Umstände ändern sich, Sir.« Rebecca Mizell war die Finanzchefin von SAPL . Aber obwohl sie für ihr Alter sehr attraktiv war, brauchte sich Tyler keine Sorgen zu machen, dass ihn seine angeborene Schwäche für hübsche Frauen beeinflussen könnte. Er hatte sie eingestellt, weil sie ein harter Knochen war. Für Finanzchefs, deren Aufgabe gewöhnlich darin bestand, »Nein« zu sagen, war das meist eine sehr nützliche Eigenschaft.
    »Unsere Gemeinkosten steigen ständig«, fuhr Mizell fort. »Die Wartungskosten, besonders an den älteren VLA- und BDA-Spiegeln, werden allmählich zu einem Problem.«
    »Dann ersetzen Sie sie doch«, brauste Gregory Vance, der Finanzchef von Apollo, auf.
    »Das würde die Leistung von SAPL beeinträchtigen«, wandte Mizell ein. »Und seit wir über KIs verfügen, die mit der zusätzlichen Komplexität zurande kommen, sind wir gehalten, das nicht zu tun.«
    »Dann sind wir also diejenigen, die das ganze Geld verdienen müssen«, sagte Vance. »Und Sie dürfen es ausgeben? Irgendetwas stimmt hier nicht.«
    »Und das liegt im Wesen der Sache.« Tyler beugte sich vor, um zum nächsten Schlag anzusetzen. » SAPL hat keine anderen Kunden, wenn man einmal vom gelegentlichen Einsatz als Waffe absieht. Und dafür stellen wir, wie Sie verstehen werden, nichts in Rechnung.«
    »Das wollte ich noch ansprechen, Sir …«
    »Und ich werde das nicht zulassen«, fiel Tyler ihm ins Wort und schwang seinen Schläger, wobei er einen leichten Grunzlaut von sich gab.
    »Geht es Ihnen nicht gut, Sir?«, fragte Vance.
    Er konnte nicht sehen, wo Tyler sich gerade befand. Sie bekamen nur ein Video-Faksimile.
    »Ich arbeite gerade EVA«, sagte Tyler. Was teilweise der Wahrheit entsprach. Jedenfalls EVA, auch wenn es nicht Arbeit war. Diese Besprechung war allerdings Arbeit, also … »Wir werden dem Militär nichts dafür in Rechnung stellen, dass es das System verteidigt. Was wir denen sehr wohl in Rechnung stellen, sind angemessene Kosten für die Herstellung dieser Sachen. Aber wir werden diese Kosten nicht durch die Hintertür hochtreiben, indem wir die SAPL -Kosten für diese zusätzliche Verteidigung anheben. Und für mich sieht es so aus, als würden Sie genau das tun, Ms. Mizell.«
    »Unsere Firma rechnet mit einem sehr schwachen dritten Quartal«, gab Mizell zu bedenken. »Unter anderem ist der SAPL während der Schlacht beschädigt worden. Die geforderte Entgeltsteigerung ist teilweise auf diese Gefechtsschäden zurückzuführen.«
    »Jede Firma auf der ganzen Erde rechnet mit einem schwachen dritten Quartal«, wandte Vance ein. »Wir hatten jedes Mal, wenn wir angegriffen wurden, ein schlechtes Quartal. Die Verbraucherausgaben und das Vertrauen der Verbraucher gehen selbst dann zurück, wenn wir, wie es diesmal ja Gott sei Dank der Fall ist, nicht Millionen von Kunden verlieren. Ein schwaches Quartal gibt Ihnen nicht das Recht, Apollo anzubetteln!«
    »Würden Sie bitte definieren, was Sie unter anbetteln verstehen«, bat Tyler und schlug wieder einen Ball. »Verdammt.«
    »Sir?«, fragte Vance.
    »Sie sollen anbetteln definieren«, sagte Tyler. »Wie groß ist der Kostenanteil für SAPL am Aufwand von Apollo?«
    » SAPL macht zehn Prozent unserer monatlichen Kosten aus«, erklärte Vance. »Zehn Prozent .«
    »Was nur mit Mühe für unseren laufenden Betrieb ausreicht«, erklärte Mizell. »Unter anderem verfügen wir jetzt über mehr SAPL -Energie, als wir brauchen. Sir, wenn wir nur …«
    »Wir werden nicht aufhören, Spiegel herzustellen, solange wir uns das einigermaßen leisten können«, entschied Tyler. »Und was ›anbetteln‹ bedeutet, werde ich entscheiden. Mein Ziel ist ein Exawatt. Und wenn wir das geschafft haben, dann kann niemand , nicht einmal eine Troy -Klasse, durch das Tor kommen, ohne hübsch ›Bitte‹ zu sagen. Was wir brauchen, sind zusätzliche Kunden.« Tyler setzte wieder zum Schlag an. »Für SAPL , meine ich.«
    »Dafür bin ich nicht zu…«, begann Mizell, hielt dann aber inne. Eines der Axiome, das man beachten musste, wenn man für Vernon arbeitete, war sein Satz: ›Wenn Sie sagen, dass Sie nicht dafür
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