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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter
Autoren: Greg Bear
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und zurück schaukeln, um es von zwei herabgestürzten Trägern zu befreien. Er umklammerte die Hand seines Meisters, als dieser sich auf seine Beschleunigungsliege fallen ließ. »Fertig?«, fragte Obi-Wan.
    Anakin war noch nie im Leben so bereit gewesen, einen bestimmten Ort hinter sich zu lassen, wie in diesem Moment. »Festhalten«, warnte Obi-Wan.
    Im nächsten Moment explodierte der Sprengsatz und die Hangartore wurden innerhalb eines Lidschlags weggerissen. Träger, Rauch und Trümmer schossen in den Weltraum hinaus und der zusätzliche Drall drückte das Minenschiff gegen den Rumpf der Einem. Die Schutzschilde des Kontrollschiffs wappneten dessen Hülle gegen den unliebsamen Störenfried, das kleinere Minenschiff hatte jedoch nicht die geringste Chance. Älter und von vornherein als entbehrlich gebaut, brach es entlang seiner wichtigsten Strukturelemente auf wie eine Eierschale - der gesamte Treibstoffbestand sowie drei schadhafte Minen explodierten.
    Die Schockwelle wirbelte das sekotanische Raumschiff durch die Bresche in den Hangartoren ins All hinaus. Ein abgerissener Träger bohrte sich in eines der Rumpfsegmente. Das Raumschiff ließ in Anakins Kopf einen kurzen qualvollen Schrei hören und verschloss die Wunde. Noch konnte der Junge die Bewegungen des Schiffs nicht kontrollieren, die Turbulenzen waren zu heftig. Er spürte weitere Stiche und einen Riss, der quer über das Heck lief; wieder heilte das Schiff seine Schäden jedoch unter heftigen Schmerzen.
    Als der grelle Lichtblitz der Explosion verblasst war, sah Obi-Wan, dass sie sich trudelnd und schlingernd von dem Kontrollschiff sowie den sich ausbreitenden Trümmern und dem Plasmaball des alten Minenschiffs entfernten.
    Anakin richtete das Schiff inmitten der ungezielten Lasereinschläge auf und geriet im nächsten Moment in eine Staffel Sternjäger. Die flinken, tödlichen Droiden-Raumer schienen aus dem Nichts zu kommen und bildeten zwei beinahe undurchdringliche Mauern auf beiden Seiten der Einem. Anakin blieb nichts anderes übrig, als ihren Kurs umzukehren, sich in den Schatten des Kontrollschiffs zu stürzen und dann voller Verzweiflung auf die Atmosphäre von Zonama zuzuhalten.
    Jeder andere Kurs war blockiert.
    »Das Schiff ist intakt«, teilte er Obi-Wan mit. Er schenkte seinem Meister ein rasches Lächeln. »Es ist tapfer und wunderschön. Und es wird uns überall hinfliegen, wo wir hinwollen.«
    Obi-Wan umklammerte die Schulter seines Padawan-Schülers. »Wenn wir diesen Tag heil überstehen.«
    »Darauf könnt Ihr wetten!«
    Anakin grub seine Arme in die Instrumentenkonsole und das Schiff verriet ihm alles, was es über den Planeten wusste, wohin sie fliegen mussten und wie sie entkommen konnten.
    »Der Himmel ist immer noch voller Minen«, sagte Obi-Wan. Er berührte leicht seine eigenen Instrumente. Seine Finger versanken in der Konsole und um seine Hände flammte eine Serie kleiner grüner Lichter auf. Impulse schossen seinen Arm hinauf, und er war unmittelbar mit dem Schiff und mit Anakin verbunden. Das Schiff übermittelte ihm seine Spezifikationen und besonderen Eigenschaften. Binnen weniger Sekunden lernte er nahezu alles, was ein Pilot wissen musste - doch Anakin war bereits mehrere Stunden mit dem Schiff verbunden gewesen, und sein Können übertraf das seine bei weitem. Es kann nur einen Piloten geben.
    »Ich denke, es ist das Beste, wenn ich nur die Flugüberwachung übernehme«, meinte Obi-Wan.
    »Ihr könntet im Auge behalten, was sich unter uns abspielt. Sekot kommuniziert mit dem Schiff, so lange wir in Reichweite bleiben.«
    »Sekot?«
    »Der Geist, von dem Vergere gesprochen hat.«
    »Vergere?« Obi-Wan hatte keine Ahnung, wovon der Junge redete.
    Anakin erklärte ihm rasch, um was es ging.
    Das Schiff glitt federleicht über die oberen Atmosphäreschichten in Äquatornähe hinweg, tauchte dann mit sechs kurzen Hüpfern wieder in die Lufthülle ein und gab die durch die Reibung entstandene Hitze weiter.
    »Das Schiff mag es, sich auf diese Weise aufzuwärmen«, sagte Anakin.
    »Das merke ich. Es ist ziemlich quirlig.«
    »Es ist fantastisch.« Anakin spürte, wie ein Gefühl der Entspannung und Beruhigung sanft zwischen seine Schultern kroch und sich über Nacken und Rücken ausbreitete. Er seufzte und wandt sich in seinem Sitz. Die Verbindung mit seinem Schiff glich der Unterhaltung mit einem alten Freund. Und es gab noch so viel Klatsch nachzuholen.
    Das Schiff ließ ihn die letzten Stunden beinahe vergessen.
    Doch
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