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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter
Autoren: Greg Bear
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Coruscant beschlossen worden war?
    Charza griff seinen Gedanken vor. »Die Republik würde niemals in die Zerstörung einer hilflosen Welt einwilligen«, sagte er. »So etwas entspricht in letzter Zeit mehr der Handelsföderation. Und wenn die wissen, dass der Junge ein Jedi ist...«
    »Das spielt keine Rolle«, warf Obi-Wan ein. »Wir werden unrechtmäßig angegriffen. Und wir werden den Jungen befreien.« Soll sich der Senat damit herumschlagen, sobald wir wieder auf Coruscant sind.
    »Ich habe bereits einen Kurs festgesetzt«, meldete Charza Kwinn und zeigte Obi-Wan eine Projektion ihrer vorgesehenen Umlaufbahn sowie des Rendezvouspunkts. »Das Minenschiff wird kurz vor dem Andocken verwundbarer sein. Diese großen alten Kontrollraumer können über und unter ihrem Rumpf kaum etwas ausmachen. Ich werde mich im unteren toten Winkel heranpirschen, mich von unten an die Hülle pressen, wo sie am dünnsten ist, und ein neues Spielzeug ausprobieren.« Charza gab einen hohen, raschelnden feuchten Laut von sich, der sein Vergnügen anzeigte.
    »Was für ein Spielzeug?«, erkundigte sich Obi-Wan.
    »Ein perfektes Spielzeug für ein Zeitalter der Piraterie«, antwortete Charza. »Ich muss Pläne machen, für den Fall, dass die Jedi meine Dienste nicht mehr benötigen, nicht wahr?«
    Obi-Wan verschränkte die Arme. Die Erinnerung an den Blutcarver, an die Art und Weise, wie er gestorben war, ließ ihn immer noch frösteln. Anakin hat zum ersten Mal in einer direkten Konfrontation getötet. Ich weiß, dass es Notwehr war.
    Er hat dazu nicht einmal ein Lichtschwert benutzt, und das gegen einen viel mächtigeren Widersacher. Warum habe ich dann das Gefühl, dass irgendwas gründlich schief gegangen ist?

Zweiundsechzig

    »Ich bin sehr beeindruckt«, sagte Tarkin zu Anakin Skywalker, während das sekotanische Raumschiff über die geschlossenen Hangartore gehievt wurde, die nun zum Boden des Hangars geworden waren. Die leeren Minendepots über ihnen und an allen vier Wänden begannen unter den Vibrationen des alten Raumers zu klirren. »Du hast das gemacht?«
    Anakin stand bewegungslos da, hielt den Kopf gesenkt und sagte keinen Ton. Er konnte den Verstand des Schiffs spüren, das genau wie er schwieg und wartete.
    Raith Sienar kletterte an dem Geschirr hinauf und ging um die Oberseite des Schiffs herum. An einer Stelle ging er in die Knie, um mit einem Spezialwerkzeug den Rumpf zu prüfen. »Es ist sehr stark«, verkündete er.
    Der größere Mann, Sienar, ist der klügere, dachte Anakin. Der kleinere besitzt sehr viel Macht und die Mittel, sie auszuüben. Ich habe schon viele skrupellose Männer wie ihn getroffen. Dies war wieder die Stimme seines älteren Selbst, die zu ihm sprach. Anakin erkannte, dass er in seiner gegenwärtigen Lage, ohne eine echte Chance auf Rettung, sehr aufmerksam auf diese innere Stimme würde hören müssen, um zu überleben. Und er würde überleben, was auch immer es ihn kostete. Es gab in seinem Leben noch zu viele Dinge zu erledigen, selbst dann, wenn seine Karriere als Jedi-Ritter hier ihr Ende fand.
    Er glaubte nicht, dass diese Männer ihn zum Tempel zurückbringen würden.
    Glaube nichts von dem, was sie dir sagen. Für sie bist du nur ein Teil deines Raumschiffs.
    »Sind diese Schiffe wirklich so besonders, wie die Gerüchte behaupten?«, fragte Tarkin im Plauderton.
    »Ich hatte kaum Gelegenheit, es auszuprobieren«, erwiderte Anakin. »Sie haben den Planeten angegriffen und uns um ein Haar alle umgebracht.«
    »Es tut mir Leid, dass du dem ausgesetzt warst«, sagte Tarkin und richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf den Jungen. »Die strategischen Erfordernisse sind zuweilen ein strenger Gebieter. Das sollte ein Jedi eigentlich verstehen. Übergeordnete Interessen lassen sich manchmal nur auf Kosten geringerer Interessen verteidigen.«
    »Zonama Sekot hat Ihnen nichts getan«, gab Anakin zurück.
    »Der Planet hat sich unserer Autorität nicht gebeugt. Und wir leben in schwierigen Zeiten«, sagte Tarkin. Der Junge interessierte ihn. Er besaß einen starken Charakter, der seinem Alter weit voraus war. »Hast du den Blutcarver getötet?«
    »Sein Name war Ke Daiv«, entgegnete Anakin. »Ich habe ihn getötet, weil er Jabitha bedroht hat.«
    »Ich verstehe. Eine grob falsche Auslegung unserer Befehle. Nun, seiner Spezies ist eben nicht zu trauen, nicht wahr? Ich gebe mich lieber mit Menschen ab, du nicht auch?«
    Anakin erwiderte nichts darauf.
    »Erzähl mir von deinem Schiff. Du kannst
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