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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter
Autoren: Greg Bear
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vielleicht haben wir auch gemeinsam geträumt. Wir sind durch die Galaxis gereist und haben viele wundervolle Dinge gesehen. Es war so schön, einfach frei zu sein. Ihr wart auch bei uns. Und ich glaube, Ihr habt es auch genossen.«
    Anakin streckte die Hand aus und spreizte die Finger. Obi-Wan legte seine Hand dagegen. Nur noch ein paar Jahre und der Junge würde erwachsen sein.
    In mehr als nur einer Hinsicht.
    »Ich werde dem Schiff einen Namen geben«, erklärte Anakin und wandte den Blick ab.
    »Welchen?«
    »Ich werde es Jabitha nennen.«
    Obi-Wan lächelte.
    »Das ist doch ein hübscher Name, oder nicht?«
    »Es ist ein hübscher Name.«
    »Glaubt Ihr, sie sind noch am Leben?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Obi-Wan.
    »Vielleicht sind sie einfach alle verschwunden und niemand wird sie jemals wieder sehen.«
    »Vielleicht.«
    Es fiel Anakin sehr schwer, die nächste Frage zu stellen. »Unser Raumschiff wird sterben, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Anakin starrte ausdruckslos ins Leere.
    Der Junge verliert alles, was er liebt und bleibt trotzdem stark.
    »Vergere.«, begann Anakin.
    »Erzähl mir mehr über das, was Vergere gesagt hat.«
    »Ich werde das Schiff. die Jabitha ... bitten, Euch die ganze Botschaft zu zeigen.«
    Vergere erschien einmal mehr in der Kanzel. Ihre Kopffedern waren zerzaust, die schrägen Augen blickten wachsam. Dann teilte sie jedem Jedi-Ritter, der ihrer Spur gefolgt war, wer er auch sein mochte, die Neuigkeiten über ihre Entdeckungen mit.

Siebenundsechzig

    Die Jabitha lag in einem kalten, dürftigen Hangar auf dem Außenposten Seline. Die Außenhülle des sekotanischen Raumschiffs verlor rasch an Farbe und Leuchtkraft.
    Anakin saß vor seinem Schiff auf einer Bank und hatte das Kinn in die Hände gestützt. Draußen heulte der Wind und Eisnadeln schlugen mit einem harten, blechernen Scheppern gegen die dünnen Metallwände des Hangars.
    Anakin versuchte sich die Jabitha in der warmen, üppigen tropischen Schönheit ihres Geburtsorts vorzustellen, im Schoß ihrer Familie. wo auch immer diese jetzt sein mochte.
    Seline war ein armseliger Sterbeort für ein sekotanisches Raumschiff.
    Obi-Wan und Thracia Cho Leem betraten den Hangar und Thracia schälte sich aus ihrer Allwetterkluft. Anakin blickte kurz auf und starrte dann wieder sein Schiff an.
    Thracia kam langsam auf den Jungen zu.
    »Jetzt fühlst du dich nicht mehr so jung, was, Anakin Skywalker?«, fragte sie und setzte sich neben ihn auf die Bank.
    Anakin rutschte ein paar Zentimeter zur Seite, um Platz für die kleine Jedi zu machen.
    Er blieb ihr eine Antwort schuldig.
    »Du hast einige bittere Wahrheiten gelernt, junger Jedi. Macht und Disziplin sind nicht genug. Die Selbsterkenntnis ist die schwierigste all unserer Lebensreisen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Anakin leise.
    »Und manchmal erscheint uns die Weisheit unerreichbar.«
    Anakin nickte nur.
    »Du musst mich spüren lassen, was jetzt in dir vorgeht«, sagte Thracia milde. Und mit dem denkbar leisesten Anflug einer Warnung fügte sie hinzu: »Du stehst noch immer unter Beobachtung. «
    Anakin verzog das Gesicht, dann entspannte er sich und ließ sich von ihr sondieren.
    Obi-Wan richtete seinen Blick langsam auf das tote Schiff, das fortan nur noch für kalte, herzlose Forschung taugte. Dann verließ er den Hangar. Was nun kam, war nicht für seine Augen bestimmt. Es bedurfte hier einer unvoreingenommenen Einschätzung, die die eine Hälfte der Betreuung durch einen Jedi ausmachte.
    Und was die andere Hälfte anging.
    ... die war Thracias größte Stärke: Heilen. Sein Schüler würde noch zahlreiche Kämpfe bestehen müssen und viele Enttäuschungen erleben. Aber auch viele Freuden. Obi-Wan hoffte inständig, dass es mehr Freude als Trauer für ihn geben würde.
    So war es und so fühlte es sich an, wenn man das Herz eines Jedi-Meisters besaß.

Koda:

    Es wird keine neuen sekotanischen Raumschiffe mehr geben und binnen weniger Jahre werden alle alten tot oder zerstört sein.
    Tarkin und Sienar bringen ihre ramponierte Flotte wieder zurück nach Hause. Inspiriert durch das von ihm so genannte »große Vorbild« rehabilitiert sich Tarkin vor dem Obersten Kanzler mit den Plänen für eine Kampfstation von der Größe eines Mondes und beansprucht die alleinigen Besitzrechte an der Konstruktion. Sienar widerspricht ihm nicht, da er nur zu gerne auf dieses geistige Eigentum verzichtet. Die Vorstellung einer derartig kostspieligen Machtkonzentration liegt ihm schwer im
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