Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
entgegenkommend und sprach fast die ganze Zeit über mit Sylvane über Einfuhrtarife.
    »Weißt du, dass Siebenundsiebzig einen Namen gekriegt hat?«, fragte Cleesh Falk.
    »Offiziell? Davon hab ich noch nichts gehört.«
    »Jou. Sie nennen ihn Fronteria.«
    »Was ihn wozu macht? Einer Siedlung? Einem vollen Staat?«
    »Einem vollen Staat.«
    »Wow!«
    »Einhundertdreizehnter Staat der Union«, sagte sie.
    »Für mich wird er immer Siebenundsiebzig bleiben«, meinte er. »Wer zum Teufel hätte an Fronteria gedacht?«
    »Ich weiß«, stimmte sie zu. »Ist ein freeking ® fürchterlicher Name, nicht wahr?«
    »Was soll das eigentlich mit diesem bescheuerten Freeking ® ?«, fragte er und legte sein Wrap auf den Tisch.
    »Gesponsertes Kraftwort«, erwiderte Sylvane.
    »Soll heißen?«
    Sylvane sah schon ziemlich gut aus, aber es war eine rein äußerliche Attraktivität. Ihr Erscheinungsbild wies keinerlei Tiefe auf. Alles war Einkauf und Kosmetik.
    »Das SO will sprachliche Entgleisungen bei einer Sendung verhindern«, erwiderte Sylvane. »Insbesondere, wenn das Personal in den kostenlosen US-Netzwerken zu sehen ist. Alle haben ein Sprachpflaster eingepflanzt bekommen, das jegliches Fluchen unterdrückt.«
    »Dann hat NoKal-Cola das Angebot unterbreitet, ein Füllwort zum Gebrauch in der Zone zu sponsern«, fuhr Cleesh fort. »Freek ® . Wie in NoKal-Freek ® , der Sorte mit Zitronengeschmack und viel Koffein. Haben sie dir kein Pflaster angeboten, als du hergekommen bist?«
    »Nein«, entgegnete Falk.
    »Ich hab euch gesagt, er ist was Besonderes«, sagte Cleesh zu den anderen.
    »Die haben dir das echt implantiert?«, fragte Falk voller Unbehagen.
    »Sprachpflaster«, sagte Cleesh. »Notwendiges Erfordernis für alle von den Verbündeten oder den Asiaten. Die Netzwerke sollen sauber bleiben.«
    »So machst du auch dieses kleine Geräusch am Schluss des Worts?«, fragte Falk.
    »Ist schon freeking ® erstaunlich, nicht wahr?«, erwiderte Creesh und tat es diesmal absichtlich und mit Genuss. »Ich habe die ersten paar Tage damit verbracht, nach freeking ® Strich und Faden zu fluchen, und ich kann nichts freeking ® anderes mehr sagen als das gesponsorte Wort.«
    »Keiner von euch kann mehr richtig fluchen?«, fragte Falk lachend.
    »Nix da«, erwiderte Cleesh. Sylvane schüttelte den Kopf.
    »Sag: Scheiße!«, verlangte er.
    »Freek ® !«, sagte Cleesh.
    »Ich will nicht«, meinte Sylvane.
    »Niemand hat mir was eingepflanzt«, sagte der Mann von Logistics. »Meiner Ansicht nach ist grobe Sprache ein Zeichen für begrenzte Vorstellungskraft.«
    »So was Bescheuertes«, maulte Falk. »Wo ist denn bloß die freie Sprache hingekommen?«
    »Das ist freie Sprache«, erwiderte Cleesh. »Ich muss für das Pflaster nichts bezahlen.«
    »Ich habe dein verfassungsmäßiges Recht als Bürger der United Status gemeint«, sagte Falk.
    »Genau darum geht die ganze freeking ® Debatte doch, mein Süßer«, meinte sie.
    Am Morgen seiner ersten arrangierten Tour musste er sich zwei Stunden vor der Dämmerung am Depot von Camp Lasky an der Südküste von Shaverton melden. Zwar fand er eine Mitfahrgelegenheit dorthin und traf rechtzeitig ein, fühlte sich jedoch insgesamt echt beschissen. Er konnte sich nicht auf den Tag-Nacht-Zyklus einstellen und litt am Jetlag. Mitten in der Nacht war er hellwach und verspürte einen Hunger auf etwas, das er nicht recht festmachen konnte. Er hatte zu viel vom vorhergehenden Abend damit verbracht, in der GEO-Bar Scotchersatz in sich hineinzuschütten; ein Versuch, müde zu werden und gleichzeitig Sylvane ins Bett zu kriegen. Letzteres war eine rein akademische Übung. Er wollte nicht unbedingt mit ihr schlafen, er wollte einfach nur mit irgendwem schlafen. So pingelig war er da nicht. Es war Teil seines Hungers. Er ließ sie die verneinende Antwort geben, die er erwartet hatte, und redete sich ein, es sei eine nützliche Sparringsübung gewesen, um wieder in den Ring steigen zu können.
    So früh aufzuwachen war einfach ein ekliges Gefühl. Falk hatte den Eindruck, als habe jemand die Nacht in zwei Hälften gefaltet. Am Ende war es ihm gelungen, etwa eine halbe Stunde zu schlafen, und er hatte rasende Kopfschmerzen von zu viel Scotchersatz. So richtig besser wurden sie nicht, trotz einiger Pillen und einer Flasche Wasser.
    Die Mitfahrgelegenheit warf ihn und zwei weitere Korrespondenten am Tor raus, unter den blau-weißen Flutern. Schwirrer warfen sich völlig unvernünftig gegen die Netze über den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher