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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)
Autoren: Sascha Vöhringer
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hüpfte auf und ab. »Tu es oder alles ist verloren!«, flehte Picardo. Lea rieb sich die Wange. Indes trat Kahn näher. Um sie herum war nichts mehr vorhanden, sie standen auf den letzten Quadratmetern Phön, die noch existierten.
    »Seht ihr das vollkommene Licht?«
    »Du bist wahnsinnig! Das ist nicht das Licht!!«, brüllte Lea aus voller Kehle. Sie riss sich das Amulett vom Hals, packte es mit beiden Händen und presste es fest an sich. Ihre weißen Haare wurden vom Wind emporgerissen, grüne Schlieren bildeten sich um sie herum und die Zeit schien für einen kurzen Moment stehenzubleiben. Picardo sah einige Hausziegel, Bäume und das Hinterteil einer Kuh in Zeitlupe an sich vorbeischweben. Sofort riss er sich zusammen, trat vor die Prinzessin, hielt sich an ihr fest und blickte in ihre smaragdgrünen Augen in denen sich sein Gesicht wiederspiegelte. Er sah einen Jungen, der über die Zeit an neuer Kraft, an Selbstbewusstsein und Weisheit gewonnen hatte. Er war kein Kind mehr.
    »Picardo? Rette unsere Welt!« Mit ihrem letzten Atemzug formte Lea diese Worte, packte Picardo an den Schultern und schloss die Augen. Eine letzte grünschimmernde Träne lief ihr über die Wangen.
    Plötzlich schrie sie auf, streckte die Arme von sich, entlud ihre gesammelte Kraft und ließ sich nach hinten fallen. Ein gewaltiger Strahl an Energie stieß aus dem Amulett und aus Leas Körper. Wie eine gewaltige Explosion, die aus ihrem Inneren trat. Blitze strömten aus, steuerten Picardo an und durchbohrten mit atemberaubender Geschwindigkeit seine Brust. Er zuckte und schrie auf, doch seine Schreie wurden vom Sturm verschluckt. Picardos Körper sog die Energie auf wie ein durstiges Kind sein Trinkpaket; dann sackte er zusammen. Unter ihm war nun nicht einmal mehr ein Pflasterstein, nur gähnende Leere.
    Als er langsam aufblickte, sah er ein letztes Mal in Leas Gesicht. Sie schwebte vor ihm wie ein guter Geist. Ihre Augen strahlten und auf ihrem schmalen Mund lag ein Lächeln. Sie versuchte noch ein Wort zu formen, dann wurde auch sie von der Leere zerrissen. Ihr Körper zerbarst im Sturm und wurde fortgetragen. Picardo konnte sich nicht bewegen, jeder Einzelne seiner Knochen schien plötzlich tausende von Tonnen zu wiegen. Sein Körper leuchtete hell.
    Plötzlich riss er den Mund auf, eher ungewollt. Was geschieht mit mir?? Sein Kopf glühte auf, sein weit geöffneter Mund dehnte sich knirschend aus, sein Unterkiefer schob sich nach vorn und aus seiner Oberlippe platzten riesige Reißzähne. Picardo versuchte vor Schmerz zu schreien, doch er konnte nicht. Die Ohren, die aus seinem blonden Haar ragten, wurden größer und größer und mit ihnen sein gesamter Kopf. Nach und nach sprossen ihm weiße und braune Haare aus allen Poren und auch sein Körper wuchs einige Meter in die Höhe; sein Hemd und seine Hose platzten in tausend Teile, als seine Gliedmaßen sich aufblähten wie Kaugummi. Kahn lachte schallend in die Leere und trat einen Schritt nach vorn. Nachdem das Licht nachließ das Picardo umgab, stand er nun schnaufend im Nichts. Leuchtender Rauch trat aus seinen Nasenlöchern, die nun eher aufgedunsenen Nüstern glichen. Wenn man gemein wäre, könnte man behaupten, er sah aus wie ein riesiger Waschbär. Kahn lachte.
    »Nun sind wohl nur noch wie beide übrig!«, raunte er. Picardo atmete schwer und versuchte zu reden. »Du wirst untergehen!«, sagte er kühl und rannte auf Kahn los. Er packte ihn an seinen metallenen, schuppigen Schultern.
    »Du kannst sie nicht mehr retten, sie sind alle tot!!«, lachte Kahn und stemmte sich gegen den riesigen Waschbärjungen.Picardo drückte fester, schob Kahn durch die Leere. »DU NARR!!« brüllte er laut auf und riss die Arme empor, sodass Picardo zurückgeschleudert wurde. Er fiel tief, fing sich jedoch schnell wieder. Es schien als bewege er sich in einem vierdimensionalen Raum. Gesetze der Schwerkraft, der Zeit oder Sonstiges galten in der Leere nicht.
    »DAS IST DAS VOLLKOMMENE LICHT!«, schrie Kahn immer wieder und lachte. Picardo schnaufte. Was sollte er tun?
    »Du hast die Welt zerrissen, die ich so sehr geliebt habe. Endlich hatte ich verstanden was es bedeutet Freunde zu haben. Endlich konnte ich wieder Vertrauen fassen, nachdem mein Vater mir genommen wurde. Doch du hast sie alle getötet und nicht nur das… Du hast dem ganzen Universum den Untergang gebracht!!« Picardo war wutentbrannt, riss den Kopf empor und gab ein ohrenbetäubendes Brüllen von sich. Kahn lachte und
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