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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth
Autoren: Aus Versehen verliebt
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müssen, bringt mich um.« Er rückte seinen Stuhl so, dass sein rasierter Schädel im Schatten lag. »Wusstest du, dass sie und Bram was miteinander hatten?«
    Ihr Magen krampfte sich zusammen. »Da haben sich ja die Richtigen gefunden.«
    »Er hütet das Haus …«
    Sie hob abwehrend die Hand. »Hör auf. Ich kann nicht über Bramwell Shepard reden. Heute schon gar nicht.« Bram hätte heute Nachmittag seelenruhig zugesehen, wie man sie zu Tode trampelte, und dazu noch gelächelt. Mein Gott, wie sehr sie ihn hasste, und das nach all den Jahren.
    Gnädigerweise wechselte Trev das Thema, ohne nachzuhaken. »Du hast doch sicherlich letzte Woche in USA Today die Umfrageergebnisse gesehen, oder? Beliebteste Sitcom-Heldinnen? Scooter Brown auf dem dritten Platz hinter Lucy und Mary Tyler Moore. Du schlägst sogar Barbara Eden.«
    Sie hatte die Umfrage gesehen, konnte ihr aber nichts abgewinnen. »Ich hasse Scooter Brown.«
    »Da bist du aber die Einzige. Sie ist eine Ikone. Es ist antiamerikanisch, sie nicht zu lieben.«
    »Die Serie läuft seit acht Jahren nicht mehr. Warum können die Leute nicht damit aufhören?«

    »Vielleicht liegt es an den ständigen Wiederholungen, die überall auf dem Globus laufen?«
    Sie schob die Sonnenbrille hoch auf die Stirn. »Ich war ein Kind, als die Serie gestartet wurde, gerade mal sechzehn. Und kaum vierundzwanzig, als sie zu Ende war.«
    Er registrierte ihre roten Augen, enthielt sich aber jeden Kommentars. »Scooter Brown ist alterslos. Die beste Freundin aller Frauen. Und die Lieblingsjungfrau aller Männer.«
    »Aber ich bin nicht Scooter Brown. Ich bin Georgie York. Mein Leben gehört mir, nicht der Welt.«
    »Na dann viel Glück.«
    Sie konnte das nicht länger zulassen. Dieses ständige Reagieren auf äußere Kräfte. Unfähig, ihre eigene Abwehr zu mobilisieren. Immer nur reagieren. Nie agieren. Sie zog ihre Knie noch dichter an ihren Körper und studierte die Regenbogen, die sie sich von ihrer Maniküre auf die Zehennägel hatte malen lassen, in der vergeblichen Hoffnung, dadurch aufgemuntert zu werden. Wenn sie das jetzt nicht tat, würde sie es nie tun. »Trev, was würdest du davon halten, wenn du und ich eine kleine – eine große Liebesgeschichte hätten?«
    »Liebesgeschichte?«
    »Wir beide.« Sie konnte ihn nicht ansehen und hielt ihren Blick auf die Regenbogen gerichtet. »Uns in aller Öffentlichkeit verliebten. Und … vielleicht …« Sie zögerte die Worte hinaus. »Trev, ich denke schon lange darüber nach … Ich weiß, dass du das verrückt finden wirst. Es ist auch verrückt. Aber … Wenn dir die Vorstellung nicht ganz zuwider ist, habe ich mir überlegt … wir könnten doch wenigstens die Möglichkeit in Betracht ziehen … zu heiraten.«
    » Heiraten?« Trevor sprang auf.
    Er war einer ihrer besten Freunde, ihre Wangen brannten.
Aber was bedeutete schon ein weiterer kurzer demütigender Augenblick in einem Jahr, das voll davon war? Sie löste ihre Arme von den Knien. »Ich weiß, ich hätte dich damit nicht einfach so überrumpeln dürfen. Und ich weiß auch, dass es eine Spinnerei ist. Wirklich verrückt. Das habe ich auch gedacht, als mir der Gedanke kam, aber bei nüchterner Betrachtung sehe ich eigentlich nichts, was dagegen spräche.«
    »Georgie, ich bin schwul.«
    »Es geht das Gerücht , dass du schwul bist.«
    »Ich bin aber wirklich schwul.«
    »Aber du verschanzt dich so gut, dass es kaum jemand weiß.« Der frische Kratzer an ihrem Knöchel brannte, als sie ihre Beine beidseits der Liege absetzte. »Damit wäre endlich Schluss mit den Gerüchten. Mach dir das doch mal klar, Trev. Wenn die schwule Bruderschaft dahinterkommt, dass du für ihr Team spielst, ist deine Karriere im Eimer.«
    »Glaubst du etwa, das weiß ich nicht?« Er rieb sich mit der Hand den rasierten Schädel. »Georgie, dein Leben ist ein Zirkus, und so sehr ich dich auch bewundere, möchte ich auf keinen Fall in die Arena gezerrt werden.«
    »Darum geht es doch. Wenn du und ich zusammen wären, würde der Zirkus aufhören.« Während er sich wieder hinsetzte, ging sie zu ihm und kniete sich neben ihn. »Trev, denk doch mal darüber nach. Wir sind immer gut miteinander ausgekommen. Wir könnten jeder unser Leben so leben, wie wir wollen, ohne uns gegenseitig einzumischen. Überleg doch mal, wie viel mehr Freiheit du hättest – wir beide hätten.« Sie legte einen kurzen Moment lang ihre Wange auf sein Knie und hockte sich dann auf ihre Hacken. »Du und ich sind kein
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