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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon
Autoren: Robin Cook
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worden. Der größere der beiden Krankenwärter, ein stämmiger Mann mit blondem Bürstenschnitt, zog zwei zusammenklappbare Rollbetten aus dem hinteren Teil des Krankenwagens, während sein Partner eine Reihe Spritzen in eine Medizinertasche packte.
    Als sie wieder im Terminal waren, sahen sie die Flugsteignummer für den Delta-Flug nach Atlanta nach und machten sich auf den Weg zum Terminal B.
    Als Adam zu dem Schuhputzersitz zurückkam, war er entsetzt, den Sitz leer vorzufinden. Außer sich rannte er mit dem Rollstuhl zurück zum Eastern-Schalter, wo er Alan fand, wie er mit dem Ticketverkäufer zu reden versuchte, der ihm gerade mitteilte, er befinde sich in Puerto Rico, nicht in Miami, daß er ihm aber eine Reservierung nach Miami geben könne, wenn er eine wolle.
    »Er gehört zu mir«, erklärte Adam schnell, indem er Alan in den Rollstuhl half.
    »Der Mann glaubt, er sei in Miami«, sagte der Ticketverkäufer.
    »Er hat eine Menge mitgemacht«, sagte Adam. »Sie wissen, der Schiffbruch…« Er ließ seine Stimme verklingen und startete zurück zum Delta-Schalter.
    »Was mache ich eigentlich in Puerto Rico?« fragte Alan. Obgleich seine Redeweise immer noch undeutlich war, war er so wach, wie er es nicht mehr gewesen war, seit Adam mit ihm in der Abfahrtshalle der Fjord gesprochen hatte.
    Da es bis zur Abflugszeit nur noch zwanzig Minuten waren, schob Adam Alan in ziemlich schnellem Tempo vor sich hin. Eine Touristengruppe mit grellfarbenen Hemden hatte sich lärmend vor dem Delta-Schalter versammelt. Leute um sich zu haben, gab Adam das Gefühl von Sicherheit. Als sie die Sicherheitskontrolle passieren mußten, bevor sie das Flugzeug besteigen konnten, half Adam Alan aus dem Rollstuhl, damit er durch den Metalldetektor gehen konnte. Die Wache sah ihn argwöhnisch an, sagte aber nichts. Sobald sie das hinter sich hatten und auf dem Weg zum Abflugsteg waren, empfand Adam ein wachsendes Gefühl von Erregung. Er hatte es geschafft. In ein paar Stunden würden sie in den Staaten landen.
    Der Boden des Fahrweges war abschüssig, und Adam mußte den Rollstuhl jetzt zurückhalten, damit er nicht aus eigenem Antrieb hinunterrollte. Vor sich sah er einen Springbrunnen und ein paar Toiletten, und Adam überlegte, ob er anhalten solle; sie hatten noch fast zwanzig Minuten zur Verfügung. Er bemerkte ein kleines Schild direkt neben der Herrentoilette, das angab, die Toiletten würden gerade gesäubert. Adam entschied sich, hier einen Schluck zu trinken und die Toilette auf dem Flugzeug zu benutzen.
    Er hatte sein Tempo zu einem normalen Gehen vermindert und war gerade dabei weiterzugehen, als er aus dem Augenwinkel eine plötzliche Bewegung sah. Gerade als er sich umzudrehen begann, ergriff ihn jemand von hinten und quetschte seine Arme gegen den Brustkorb. Bevor Adam reagieren konnte, wurde er vom Boden hochgehoben.
    Adam versuchte sich zu winden, während er schrie, aber man rammte ihn direkt gegen die geschlossene Tür der Herrentoilette, die er mit Brust und Stirn traf. Der Aufprall warf sie durch die Tür, und sowohl Adam wie auch sein Angreifer fielen kopfüber zu Boden.
    Die Gewalt des Falles löste den Würgegriff des Mannes. Obgleich er benommen war, bekam Adam seine Arme frei und rappelte sich auf, allerdings nur um gleich wieder umgestoßen zu werden, als ihn der Mann an den Beinen faßte. Wieder fiel Adam hin, und sein Kopf sauste nur knapp an der Kante des Waschbeckens vorbei, aber dieses Mal waren seine Hände frei, so daß er den Fall abfangen konnte.
    Adam war sich dunkel bewußt, daß hinter ihm Alan im Rollstuhl von einem zweiten Mann in weißer Kleidung hereingefahren wurde. Alan war wie Adam mit dem Rollstuhl gegen die Tür der Herrentoilette gerammt worden, und sein Kopf war beim Aufschlag nach vorn geworfen worden. Als die Tür nachgab, wurde er gewaltsam mit überstrecktem Nacken vorwärts gestoßen. Der führerlose Rollstuhl schoß weiter, neigte sich nach links um und kollidierte mit der Reihe der Pissoirs, wodurch Alan aus dem Stuhl geschleudert wurde.
    Der zweite Mann drehte sich um, verschloß die Tür hinter sich und kam dann seinem Partner zur Hilfe. Zusammen warfen sich die beiden Männer auf Adam, überwältigten ihn schnell und drückten ihn zu Boden.
    Indem er all seine Kraft zusammennahm, trat Adam mächtig aus, und es gelang ihm, einen Arm frei zu bekommen. Weit ausholend traf er das Kinn des größeren seiner beiden Angreifer. Der Mann schrie auf. Sein Partner sprang zurück und
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