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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon
Autoren: Robin Cook
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schlug Adam in einem Anfall von Wut hart in den Magen.
    Adams Atem verließ mit einem hörbaren Geräusch seine Lungen, was ihn zum Würgen brachte und ihn augenblicklich hilflos werden ließ. Die beiden Männer hielten Adam mit ihrem vereinigten Gewicht zu Boden. Der kleinere Krankenwärter zog eine Spritze aus der Tasche. Mit den Zähnen entfernte er die Schutzkappe von der Nadel. Mit einer Hand strich er die Hose glatt, die Adams Schenkel überdeckte, und drückte dann die Nadel ganz bis zum Anschlag in Adams Fleisch.
    Adam versuchte sich zu bewegen, aber ohne Erfolg. Der Krankenpfleger zog den Kolben zurück, um sicherzustellen, daß sich die Nadel nicht in einem Blutgefäß befand, ergriff dann wieder die Spritze und bereitete sich darauf vor, den Inhalt der Spritze zu injizieren.
    Plötzlich hallte ein schrecklicher Schrei in dem gekachelten Raum. Der unirdische Ton lähmte die beiden Männer, die Adam auf dem Boden hielten, für einen Augenblick.
    Alan umfaßte seinen Kopf, wie er es bereits auf dem Hobie-Cat getan hatte, und sprang auf die Füße. Seine Augen öffneten sich plötzlich ganz weit, und seine Lippen zogen sich zurück und entblößten seine Zähne. Mit einem reißenden Geräusch kamen seine Hände vom Kopf weg. Büschel Haare blieben in seinen Fäusten. Wie ein rasendes Tier sprang er von den Pissoirs auf die sich am Boden windenden drei zu. Er verschränkte seine Hände in Form einer Keule, schwang sie in hohem Bogen und ließ sie auf den Mann, der gerade die Spritze in Adams Schenkel gedrückt hatte, niedersausen. Der Schlag traf den Mann mit solcher Gewalt an der Seite des Kopfes, daß er von der Stelle, wo er rittlings auf Adam saß, in eine offene Toilettenkabine geschleudert wurde und dort mit einem schauderhaften Knirschen gegen die Trennwand schlug.
    Der kleinere Krankenpfleger stand schockiert auf; seine Augen spiegelten das Entsetzen wider, Zeuge der Materialisation eines Monsters gewesen zu sein. Er trat einen Schritt zurück und hob die Arme, aber Alan war wie ein Blitz auf ihm und biß blitzschnell den größten Teil seines Ohres ab. Das schiere Entsetzen ließ es dem Pfleger unmöglich werden, sich zu verteidigen. Alan ergriff seinen Kopf und begann, ihn gegen einen der Spiegel über den Waschbecken zu schlagen. Schaumige Spiralen von Blut schossen in graziösen Bögen auf das Glas. Der Spiegel bekam einen Sprung, zersplitterte und zerbarst dann in einer Kaskade von Scherben.
    Adam war anfänglich auch von der unerwarteten Verwandlung Alans wie gelähmt gewesen, aber da er es schon einmal gesehen hatte, konnte er sich schneller erholen. Er riß sich die Spritze aus dem Schenkel und schätzte, während er auf die Füße sprang, schnell seine Chancen ab, an Alan, der weiterhin den Kopf des Pflegers gegen den Spiegel hämmerte, vorbei zur Tür zu kommen. Unglücklicherweise wurde gerade in diesem Augenblick der Körper des Pflegers schlaff und fiel zu Boden. Alan verlor augenblicklich jedes Interesse an ihm. Indem er den Kopf zurückwarf und wieder aufschrie, stürzte Alan jetzt Adam hinterher.
    Adams einzige Zuflucht bestand darin, in eine Toilettenkabine zu springen und die Tür hinter sich zu verschließen. Alan gelang es jedoch, seine Hand um die Türkante zu bekommen, und er begann bereits, sich in dem anschließenden Schiebewettkampf durchzusetzen. Als Adam spürte, daß er den Kräftevergleich verlieren würde, hob er seine Beine gegen die Tür. Mit seinem Rücken gegen die Wand, trat er die Tür zu und quetschte Alans Finger an dem Türpfosten ein. Alan schrie neuerlich auf und zog seine Hand heraus.
    Adam verriegelte die Tür und lehnte sich so gegen die Wand, daß sich die Toilette zwischen seinen Beinen befand. Sein Verstand überschlug sich, als er überlegte, was er tun könne.
    Alan begann, seinen Körper immer wieder gegen die Tür zu werfen. Bei jedem Mal verbog sich der Riegel ein wenig mehr. Schließlich brach er ab, und die Tür sprang auf.
    Adam schrie Alans Namen, aber Alan kam mit Pupillen so klein wie Nadelspitzen und wahnsinnigen Augen wie eine Lokomotive auf ihn zu. Mehr aus reiner Verteidigung als bewußt hielt Adam die Spritze vor sich. Alan lief direkt in die Nadel, die sich ihm in den Bauch drückte. Die Gewalt seines Ansturmes drückte den Kolben hinunter und spritzte das Präparat in sein Fleisch.
    Alan spürte die Nadel nicht einmal. Er faßte Adams Kopf mit scheinbar übermenschlicher Kraft und hob Adam praktisch vom Boden hoch. Aber dann flackerten
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