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Pflege daheim oder Pflegeheim

Pflege daheim oder Pflegeheim

Titel: Pflege daheim oder Pflegeheim
Autoren: Andrea und Justin Westhoff
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Rechtzeitige Gewöhnung ist auch hier das beste Rezept: Schlagen Sie Ihrem Angehörigen doch vor, zum Beispiel morgens an verschiedenen Plätzen in der Wohnung, an denen er sich länger aufhält, jeweils ein volles Glas Wasser hinzustellen.
    Stressabbau
    Auch wenn es leicht dahingesagt klingt: Stressabbau kann ebenfalls Pflegebedürftigkeit hinauszögern. Bei vielen Menschen liegt die Phase mit den größten, auch seelischen Belastungen – zum Teil Überforderungen – während der letzten Zeit der Berufstätigkeit. Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenes Training, rechtzeitig erlernt und angewendet, können helfen zu verhindern, dass man allzu früh pflegebedürftig wird. Nicht vernachlässigt werden sollte zu diesem Ziel auch die regelmäßige Inanspruchnahme sinnvoller medizinischer Früherkennungs- und Vorsorgemaßnahmen. (Siehe dazu auch: A. und J. Westhoff, Ihre Rechte als Kassenpatient, Kapitel 3 und 7.)
    Stürze vermeiden
    Eine wesentliche Ursache für die Pflegebedürftigkeit älterer Menschen sind Stürze und in der Folge Knochenbrüche, vor allem des Oberschenkelhalses. Das Risiko lässt sich beispielsweise schon durch kleinere Wohnungsumgestaltungen und vernünftiges Einrichten stark verringern: Achten Sie auf „Stolperfallen“ wie rutschige Teppichläufer. Sehr hilfreich ist es auch, kleinere Leuchtquellen in der Wohnung anzubringen, die auf Bewegung reagieren, damit ältere Menschen nachts, wenn sie zur Toilette müssen, nicht im Dunkeln herumtapsen müssen. Frauen vor allem (aber auch Männer sind zum Teil betroffen) sollten darüber hinaus ihren Vitamin-D- und Calcium-Status überprüfen lassen und gegebenenfalls ausgleichen, um die Knochenbruchgefahr zu verringern.
    Bewegung
    Selbstverständlich ist auch regelmäßige Bewegung ein wichtiger Faktor bei der Vorbeugung, die Volksweisheit „wer rastet, der rostet“ gilt besonders im Alter. Wer immer schon sportlich war, der kann seine Sportart in altersangepasster Weise weiter betreiben, und wer sich bisher für keinen speziellen Sport begeistert hat, könnte ja zumindest regelmäßig spazieren gehen und den Alltag etwas beweglicher gestalten. Bewegung und Sport haben nicht nur eine körperliche, sondern auch eine seelische und eine soziale Komponente: Körperliche Aktivität beugt depressiven Verstimmungen vor und kann sie lindern. Und Sport bringt eben auch ältere Menschen in Kontakt mit anderen, gerade, wenn nach der Berufstätigkeit soziale Begegnungen nicht mehr so zahlreich und selbstverständlich sind. Deshalb sollten sich auch frühere Sportmuffel im Alter überwinden und mit einer Sportart mit geringer Verletzungsgefahr neu anfangen: Schwimmen, Wandern, Skilanglauf, Radfahren, Rudern, Nordic Walking, die Auswahl ist riesig.
    Fit im Kopf
    Darüber hinaus ist Bewegung inzwischen als ein entscheidender Faktor erkannt worden, um auch im Kopf fit zu bleiben: Schon moderate körperliche Aktivität steigert die Durchblutung und den Stoffwechsel des Gehirns und damit seine Leistungsfähigkeit. Ansonsten können ältere Menschen die geistige Aktivität noch auf vielfältige Weise erhalten. Jede Art von konzentrierter Beschäftigung ist gut: Zeitung lesen oder bewusst Radio hören, Kreuzworträtsel oder Sudoku ausfüllen, beim Einkaufen Kopfrechnen, Briefe schreiben, Karten spielen oder in ein Konzert, Theater oder Museum gehen. Spezielle Gehirnjogging-Programme, wie sie vielfach angeboten werden, führen jedoch nicht zu der erhofften allgemeinen geistigen Fitness oder können gar der Alzheimer-Krankheit und anderen Demenzen (siehe Kapitel 7 ) vorbeugen. Sie verbessern nur diejenigen Fertigkeiten, die gerade trainiert werden: Wer oft Rätsel löst, wird zwar darin besser, findet aber deshalb nicht schneller seinen verlegten Wohnungsschlüssel.
    Blutzucker und -werte
    Eine medizinisch unbestritten sinnvolle Methode, vermeidbare Demenzen zu verhindern, ist die konsequente Behandlung von Risiken für die Gefäße. Dazu gehört die sorgfältige (medikamentöse) Einstellung von Blutzucker und Blutdruckwerten.
    Wozu ferner alle Gerontologen und Geriater raten: Suchen Sie sich rechtzeitig, auch schon während der Berufstätigkeit, immer wieder einmal neue Herausforderungen, vielleicht ein neues Hobby, vielleicht ein Ehrenamt. Das mag zunächst anstrengend sein. Aber es hält beides fit: Körper und Geist.
    GUT ZU WISSEN
    Verhalten und Verhältnisse
    Der Sachverständigenrat Gesundheit, der die Bundesregierungen unabhängig beraten soll (siehe auch
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