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Pflege daheim oder Pflegeheim

Pflege daheim oder Pflegeheim

Titel: Pflege daheim oder Pflegeheim
Autoren: Andrea und Justin Westhoff
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    Pflegebedürftigkeit bedeutet sehr viel mehr als körperliche Gebrechen. Gefühle, Einstellungen und auch Ihre persönlichen Erfahrungen spielen eine große Rolle. Früher dachte man bei dem Wort „Alter“ vor allem an „Abstellgleis“, an triste Einsamkeit, an zwangsläufige Gebrechlichkeit oder an das Abschieben in ein Heim. Das hat sich für einen Großteil der Bevölkerung radikal verändert: Zwar sind viele Senioren pflegebedürftig und auf Hilfe angewiesen – aber heute gibt es auch viel mehr Möglichkeiten, dabei trotz allem ein gutes, weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen. Sie können Hilfen jenseits der Heimbetreuung finden, außerdem lässt sich die Lebensphase der Pflegebedürftigkeit oft hinauszögern.
    Alterungsprozess
    Natürlich gibt es biologische Alterungsprozesse: Die Durchblutung wird schlechter, die Lunge nimmt nicht mehr so viel Sauerstoff auf, die Muskelmasse und der Mineralgehalt der Knochen sinken, die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt ab, und ältere Menschen stecken Krankheiten, vor allem Infekte, nicht mehr so leicht weg. Hinzu kommt, dass Menschen mit zunehmendem Alter meistens unter mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden oder dass sich einzelne Erkrankungen gegenseitig bedingen und beeinflussen. Der „Alterszucker“ (Diabetes mellitus Typ II) geht oft mit Bluthochdruck oder einer Niereninsuffizienz einher. Aufgrund von Arthrosen in den Gelenken bewegen sich ältere Menschen weniger, was Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen kann. Oder sie haben Schmerzen, die mit starken Medikamenten behandelt werden müssen, was zum Beispiel die Sturzgefahr erhöht. Und wenn alte Menschen krankheitsbedingt länger im Bett liegen müssen, steigt das Risiko für eine Thrombose oder Lungenentzündung. Aus solchen Gründen ist es besonders wichtig, einen Hausarzt zu haben, der mit älteren Patienten vertraut ist.
    Mehr Pflegebedürftige
    Nach Berechnungen der Krankenkassen liegt die Wahrscheinlichkeit, nicht pflegebedürftig zu werden, bei rund 60 Prozent. Doch selbstverständlich gibt es nichts zu beschönigen: Bei steigender Lebenserwartung wird es mehr Pflegebedürftige geben und zum Beispiel auch mehr demenzkranke Menschen. Studien in Deutschland und in vergleichbaren Industriestaaten haben gezeigt, dass rund acht Prozent der Menschen über 65 Jahre an einer Demenz leiden und umgekehrt nahezu 70 Prozent aller Demenzkranken älter als 80 Jahre sind. Nach Schätzungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft werden somit in den nächsten 40 Jahren die Krankenzahlen auf über 2,6 Millionen steigen. Frauen sind davon übrigens allein wegen ihrer durchschnittlich höheren Lebenserwartung häufiger als Männer betroffen.

KAPITEL 2
Wie Sie die Pflegebedürftigkeit oft hinauszögern können
    Ende des Arbeitslebens
    Das Ende des Arbeitslebens bedeutet für die meisten Menschen einen großen Einschnitt in ihr Leben: Oft gehen dabei viele soziale Kontakte verloren, oft fehlen Anregungen, wie man die neue freie Zeit sinnvoll verbringen kann. Am besten ist es, meinen Psychologen, sich schon rechtzeitig vorher mit dem Thema auseinanderzusetzen, um dann nicht in ein Loch zu fallen. Ganz konkret sollten Sie sich zum Beispiel fragen, welche Aktivitäten für Sie dann die geeigneten wären. Das können Sie allein oder mit anderen tun, denn inzwischen gibt es fast überall in der Bundesrepublik Angebote dazu: generelle Kurse zum Nachdenken über den Ruhestand, aber auch konkrete Angebote für einen erfüllten „Un-Ruhestand“. Auf www.vhs.de finden Sie zum Beispiel alle Volkshochschulen und ihr jeweils aktuelles Kursangebot.
„Lebenssinn und Lebenskunst“ – Ressourcen im Alter
    „Best Ager“
    Eingeschränkte Gesundheit und Leistungsfähigkeit sind sicherlich irgendwann im Lauf des Lebens unvermeidlich. Doch im Durchschnitt sind „die Alten“ heute erheblich fitter und „jünger“ als in früheren Generationen. Die meisten Menschen haben heutzutage nach Berufstätigkeit und Familienfürsorge rund zehn Jahre mehr Zeit für ein aktives Leben ohne Gebrechen und Pflegebedürftigkeit, als das früher der Fall war. Das schlägt sich in Begriffen wie „Voralter“ oder „Best Ager“ nieder.
    Menschen leben heute nicht nur länger, sie werden auch gesünder alt, zu den gewonnenen Jahren kommt bei vielen eine gute bis sehr gute Lebensqualität bis ins hohe Alter hinzu.
    Frühzeitige Überlegungen
    Sehr viele ältere Menschen können sehr viel mehr, als sie
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