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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen
Autoren: J Auxier
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Gesicht. »Wo wir gerade bei Überraschungen sind – wen sehe ich denn da?«
    »Macht Platz! Tretet zur Seite! Hier kommt der Königliche Geschichtenerzähler!«
    » Königlicher Geschichtenerzähler? « Mr Pound konnte seine Erheiterung nicht verbergen. »Was für ein beeindruckender Titel!«
    Sir Tode kam durch das Tor auf sie zugetrabt. »Ja, ich habe mich aus diesem albernen Ritterdasein zurückgezogen«, sagte er und polierte seinen Huf. »Es war im Grunde unter meiner Würde.«
    Mr Pound rieb sich in gespielter Enttäuschung das Kinn. »Das ist aber höchst bedauerlich.« Er kramte in seiner Tasche und zog eine schwarze Karaffe mit einem Wachskorken heraus. »Der Professor hat nämlich vor kurzem diese Flaschenpost gefunden. Sie stammt von einer Hexe.«
    Sir Todes Schnurrhaare zuckten nervös. »G-G-Gütiger Himmel … Da ist doch hoffentlich kein Fluch drin, oder?«
    »Ganz im Gegenteil. Es ist ein Hilferuf. Wie es scheint, ist das arme Mädchen auf einer Insel gestrandet, die mit Ratten verseucht ist.« Er zog die eine Braue hoch. »Also, ich schätze, sie wäre sehr dankbar , wenn jemand sie retten würde.«
    Sir Tode hielt den Atem an. Er traute sich kaum zu sprechen. »Vielleicht würde sie ja sogar … einen bestimmten Fluch aufheben?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.« Mr Pound hielt Sir Tode die Flasche hin. »Ich könnte innerhalb einer Woche ein Boot fertig machen.«
    »Eine Woche? Hm, das ist aber sehr wenig Zeit …« Sir Tode warf einen Blick auf sein neues Zuhause, dann sah er Simon, Peg und schließlich Peter an. »Euer Majestät«, sagte er schließlich schüchtern. »Würdest du unter Umständen … natürlich nur, wenn du magst … also, hättest du vielleicht Lust mitzukommen?«
    Peter sah hinaus auf das weite Meer, das sich bis in die Ewigkeit erstreckte. Die Wellen sangen ein Lied, das ihm sein Leben lang vertraut war. Er lächelte. »Eine kleine Reise könnte sicher nicht schaden«, sagte er.
    Der Ritter stieß einen Jubelruf aus und schlug vor Freude mit den Hufen auf den Steg. »Hervorragend! Dann sollten wir sofort mit den Vorbereitungen beginnen!« Er schnappte sich die Karaffe mit den Zähnen und galoppierte in den Palast. »Öffnet die Speisekammer! Bringt mir eine Karte!« Seine Stimme schallte durch die Gänge. »Komm schon, Peter! Auf ins Abenteuer!«
    Die Rettung der gestrandeten Hexe war nur eine von vielen legendären Reisen, die Peter zusammen mit Sir Tode unternahm. Obwohl HazelPort für immer sein wahres Zuhause sein würde, wusste der Junge, dass er nicht zum Herrschengeboren war wie seine Schwester. Sobald er eine Zeit lang auf festem Boden war, juckte es ihn wieder, in See zu stechen. Sir Tode bestand stets darauf, ihn zu begleiten, denn er glaubte zu Recht, dass man einen guten Freund niemals allein ins Abenteuer ziehen lassen sollte.
    Mit der Hilfe von Mr Pound gelang es Königin Peg, den Palast so umzubauen, wie ein Palast aussehen sollte. Die Uhrwerke in den Wänden und Böden wurden entfernt, die Ketten in den unterirdischen Minen wurden vernichtet, und von dem Tag an waren anstrengende Arbeiten strengstens verboten.
    Professor Cake kam nie persönlich zu Besuch, aber seine schwimmende Bibliothek war eine beliebte Bereicherung des Königreichs. Mit ihrer Hilfe konnten die Leute alles über so wichtige Themen wie Geschichte und Alchemie und Dichtung erfahren. Nach und nach bekam HazelPort einen Platz auf der Weltkarte, wenn auch nur als winziger Punkt. Unter den Seeleuten galt die Insel als kleiner, schwer zu findender Ort voll netter Menschen und unglaublicher Wunder. Aber es war keineswegs ein Paradies. Es gab Zänkereien und Streitereien, und manchmal wurden Verbrechen begangen und Gefühle verletzt. Aber alles in allem war es ein glückliches Königreich, in dem alle Kinder ihren Eltern gehorchten und alle Eltern ihre Kinder liebten.
    Und so war das Leben in HazelPort. Als die Zeit verging, wuchsen die Kinder des Königreichs heran und bekamen selbst Kinder, und diese Kinder bekamen ihrerseits Kinder und immer so fort. Die Geschichte von Peter Nimble und seinen magischen Augen wurde von Generation zu Generation weitererzählt – die Geschichte eines Prinzen, der zu einem Dieb wurde und dann zu einem König.

DANKSAGUNG
    D ies ist ein Buch über die Diebeskunst, und während ich daran schrieb, beging ich selbst eine Menge Diebereien. Ich stibitzte meine Widmung von G. K. Chesterton; ich klaute Ideen von zahllosen anderen Welten, Figuren und
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