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Peryy Rhodan - 2546 - 26 Minuten bis ITHAFOR

Titel: Peryy Rhodan - 2546 - 26 Minuten bis ITHAFOR
Autoren: Arndt Ellmer
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erschreckend, wie leer die Halle war. Von den mindestens 40.000 Plätzen war nicht einmal die Hälfte besetzt.  
    Die meisten Anwesenden beachteten ihn nicht einmal, als er sich in seiner dunkelgrünen Kombination von einem Gleitband hinunter ins Zentrum der Halle tragen ließ, wo das Podest aufragte.  
    Da keine Nachzügler mehr eintrafen, aktivierte Sinnafoch die Kommunikationsanlagen.
    »Ich spreche zu euch als neuer Oberbefehlshaber von Hathorjan«, begann er. »Die Situation in dieser Galaxis hat sich grundlegend geändert. Viele neue Erkenntnisse sind dazugekommen. Das verlangt auch von uns eine neue Einstellung. Die Frequenz-Monarchie braucht euch hier und heute. Nicht erst in zwei oder drei Wochen der hiesigen Zeitrechnung ... «  
    Es gelang ihm, die Zuhörer mit Worten in seinen Bann zu ziehen. Er sprach anders als die meisten Frequenzfolger und Kommandeure. Seine Worte stellten nicht nur Tatsachen fest, sondern enthielten auch Hinweise für die Zukunft. Er zeigte ihnen die Möglichkeiten, die ihnen offenstanden, wenn sie Seite an Seite kämpften. Am Schluss, als er die Anlage wieder abschaltete, zollten ihm vereinzelte Vatrox sogar Beifall.  
    Sinnafoch verweilte auf dem Podest, bis sich die Halle weitgehend geleert hatte. Rund ein Fünftel seiner ehemaligen Zuhörer blieb allerdings leblos zurück auch sie hatten sich dem Suizid ergeben, um VATROX-CUUR mit ihrem Vamu zu stärken. Roboter holten sie auf Bahren oder in Behältern ab.  
    Angesichts dieses Resultats ergriff der Frequenzfolger die Flucht. Philip hielt sich an seiner Seite.  
    Der Okrill stupste ihn immer wieder mit der Schnauze an. Sinnafoch wusste, dass es ein Zeichen der Aufmunterung war. Philip hatte es früher bei seinem oxtornischen Herrn schon getan.  
    »Du bist ein Vatrox-Versteher«, sagte der Frequenzfolger. »Ein richtig guter sogar!«  
    *
    Halb betäubt herumhängen und sich mit der Zeit daran gewöhnen, war eine Sache. Die Lähmung abschütteln und wieder aktiv werden, die andere. Sinnafoch gelang es wenigstens halbwegs. Aber jedes Mal, wenn er sich die Vorgänge ins Gedächtnis rief, versetzte es ihm einen Schlag. Übergangslos spürte er einen gewaltigen Druck auf seinem   Körper, schwer wie ein Gebirge. Und er bildete sich ein, zahllose unsichtbare Augen von VATROX-CUUR blickten ihn an.   
    Nach bisherigen Recherchen hatte es solche oder ähnliche Vorfälle noch nie gegeben, weder in der Geschichte von Anthuresta noch Hathorjan, den beiden Hibernationsgalaxien.  
    Der Gegner, diese unheilige Allianz, hatte den als Falle gedachten Handelsstern FATICO erobert, mit einem simplen Trick, über dessen Gelingen sich jeder anständige Vatrox ärgern würde.  
    Aber dabei blieb es nicht. Sie griffen Hibernation-3 an und vernichteten sie. Eines der acht unersetzlichen Refugien war unbrauchbar geworden, das den Vatrox seit fast zehn Millionen Jahren als Zuflucht und Versteck gedient hatte.  
    Unwiederbringlich verloren.
    Sinnafoch hatten die beiden Nachrichten wie Hammerschläge getroffen und in den Boden gestampft. Es erging ihm nicht anders als den vielen tausend Vatrox, die in den Schlachtlichtern und den Hibernationswelten ihren Dienst taten.  
    Die Bilder seines ersten Ganges von der Kabine zur nahen Einsatzzentrale hatten sich unauslöschlich in sein Bewusstsein gebrannt. Überall lagen Tote mit halb abgeschnittenem Kopf oder halb weggebranntem Schädel. Andere hatten sich einen Spieß in den Körper gerammt oder sich vergiftet.  
    Sinnafoch schwindelte noch heute, wenn er das Bild vor sich sah. Noch immer wollte er es nicht so recht glauben, was er damals gesehen hatte. Dieser Stich in seinem Kopf, die Schmerzen beim Gehen und Atemholen, all das waren Folgen des Schocks, den er erlitten hatte. Inzwischen litt er nicht mehr unter solchen Symptomen. Er hatte sich innerlich freigemacht von diesen Eindrücken, nicht aber von den Konsequenzen, die sich daraus für die Frequenz-Monarchie ergaben.  
    »Wir sind nicht unbesiegbar«, murmelte es über seine kaum sichtbaren Lippen. »Jeder kann uns in unseren Verstecken finden und unser Vamu einfangen. Ähnlich wie VATROX-CUUR einen Vamu-Kerker für Sträflinge besitzt, haben die Völker Hathorjans plötzlich eine Maschine, mit der sie dasselbe tun können.«  
    Beides zusammen verstärkte den Schock und den vielfachen Tod. Wenn diese technisch rückständigen Völker in der Lage waren, Handelssterne unter ihre Kontrolle zu bringen oder in Dunkelwolken und an anderen
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