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Personal Power

Personal Power

Titel: Personal Power
Autoren: Wolf. W. Lasko
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intensiv geübt zu haben, werden Sie den Tasten höchstens eine unerträgliche Disharmonieentlocken. Ein Klavierkonzert können Sie erst dann spielen, wenn Sie lange Zeit viele Anstrengungen aufgewandt haben.
    Wir können niemals die schwierigen Dinge meistern, wenn wir nicht die leichten beherrschen. Zu jeder Stunde gibt es Dinge, die wir beherrschen könnten, ohne es zu tun. Wir denken verträumt an das, was wir wollen, und versuchen doch immer wieder, den kleinen Anstrengungen, die uns dorthin führen, aus dem Weg zu gehen. Sie erscheinen uns müßig, lästig, unsinnig.
    Kleine Anstrengungen lehren Sie, mit großen Anstrengungen umzugehen. Konzentrieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das, was Sie unmittelbar umgibt. Alles, was Sie tun, hinterläßt eine Spur, die das zweite Mal erleichtert, und jeder Schritt erzeugt eine Zugkraft. Sollte dann die Notwendigkeit einer großen Anstrengung auftreten, werden Sie fähig sein, sie im richtigen Augenblick zu unternehmen.
    Anstrengungen sind unsere Währung, mit der wir den Erfolg bezahlen. Wenn wir etwas erreichen wollen, sind Anstrengungen der Preis. Ergebnisse können nur der Stärke der Anstrengungen und der Zeit, die wir dafür aufwenden, entsprechen. Der Weg des Handelns ist schwer, und der Aufstieg wird immer steiler. Aber die Kräfte nehmen ebenfalls zu. Mit jeder Anstrengung härtet der Mensch sich ab, und mit jedem Schritt erweitert er seinen Horizont.

Epilog
    Vor einigen Jahren hatte ich das Vergnügen, im Rahmen eines Seminars mit neun Geschäftsführern ein Projekt auf Mallorca durchzuführen. Inhaltlich sollte der Unterschied herausgearbeitet werden zwischen dem Risikoscheuen, der jeden Mißerfolg vermeiden möchte, und dem Mutigen, der Initiative und unternehmerisches Denken in seiner Arbeitswelt beweist. Die Herren Geschäftsführer hatten sich gerne zu einem Abenteuer besonderer Art einladen lassen. Sie wollten auf dieser Insel etwas ausprobieren, was sie normalerweise nicht tun, was die Norm sprengt, nicht zu ihrer Rolle paßt. Was das jedoch sein würde, das sollte eine Überraschung sein.
    Das ganze Unterfangen startete mit einer recht angenehmen Spazierfahrt in eine Gegend, in der es weder Straßen noch Wege gab. Dort wurde es ernst, denn nun sollte jeder alleine weitergehen und sich innerhalb von sieben Stunden an einem vorher vereinbarten Treffpunkt wieder einfinden. Die Sache hatte allerdings einen Haken: Die Rückkehr war mit der Aufgabe verbunden, unterwegs soviel Geld zu verdienen, daß jeder sein Abendessen bezahlen und Champagner für alle spendieren konnte.
    Das Experimentierfeld war die ganze Insel. Jeder konnte für sich bestimmen, wie er sein Geld verdienen wollte. Allerdings unter der Voraussetzung, daß dafür eine Leistung erbracht wird. Und was ganz wichtig war: Was immer sie taten, sie durften es nicht auf Kosten anderer Menschen tun.
    Alle Wertgegenstände, Scheckkarten oder Bargeld gaben sie ab und versprachen zusätzlich, sich weder durch Telefonate noch Betteleien auf leichte Weise Geld zu verschaffen. Als einzige Sicherheit erhielt jeder von ihnen einen Zauberkoffer. Denn ich hatte es mir angewöhnt, in den Pausen einfache Zaubertricks vorzuführen und zu erklären.Also hatten sie auf jeden Fall die Möglichkeit, damit etwas Geld zu verdienen.
    Und dann standen die Herren da, noch sicher im Kreis der Gewohnheiten, und waren aufgefordert, die rote Linie zu überschreiten, Bekanntes und Vertrautes hinter sich zu lassen und absolutes Neuland zu betreten. Wahrscheinlich dachten sie, die Übung sei ein Witz, oder der Trainer, in diesem Falle ich, sei verrückt geworden. Sie projizierten das, was sie nicht leisten wollten, auf etwas anderes.
    Doch das Experiment funktionierte! Jeder hatte bis zum Abend ausreichend Geld verdient und dabei wahnsinnige Dinge erlebt, die an Herausforderung und Spaß weit über das hinausgingen, was sie sich hatten vorstellen können. Die Teilnehmer erzählten, schon lange nicht mehr diese innere Freude, diese Spannung, diese machtvolle Power verspürt zu haben. Manche meinten sogar, sie seien seit mindestens 20 oder gar 30 Jahren nicht mehr mit einem solchen Feuer an eine Aufgabe herangegangen. Ungewöhnliche Herausforderungen verlangen ungewöhnliche Methoden.
    Und alle bewiesen mit dieser Übung eins: Wenn man einmal angefangen hat, wenn man eine Aufgabe in Angriff genommen und die rote Linie überschritten hat, ist die Angst vor der Herausforderung verschwunden. Während des Handelns gibt es keine
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