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Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)
Autoren: Hubert Haensel
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den Kopf. »Die Richter sind in ihrer Entscheidung frei«, raunte sie als Antwort auf die »dressierten Pinguine«. »Ich erkenne in ihren Gedanken keinen Zwang.«
    »Das Gericht kann Crest nicht freisprechen, ohne den Präsidenten zu kompromittieren und die Vereinigten Staaten dem Vorwurf der Verweichlichung preiszugeben.« Monterny lächelte mitleidig. »Das Urteil wird einstimmig fallen.«
    »Schuldig!« Tatjana atmete tief ein.
    »Ein schwerer Schlag für den Arkoniden. Er war auf der Suche nach dem Planeten des Ewigen Lebens – aber was findet er?«
    »Die Erde ... und den Tod!« Tatjanas Blick verweilte auf Monternys Gesicht.
    »Die Medien werden zugegen sein, wenn Crest seinen letzten Atemzug macht«, sagte er. »Vor allem die Länder, die den Arkoniden selbst gern verurteilt hätten, werden Amerika einmal mehr als Hegemonialmacht und nur vordergründig demokratisch beschimpfen. Dabei folgt das Höchste Gericht Gesetz und Ordnung.«
    »Eigentlich verrückt, was da geschieht«, bestätigte die Telepathin. »Crest hat wahrscheinlich mehr Wissen in seinem Kopf, als unsere Wissenschaftler in den nächsten hundert Jahren ansammeln werden. Auch wenn ich nicht richtig an ihn herankomme, mit seinem Tod geht sein Wissen unwiderruflich verloren.«
    »Egal, ob ihn die Chinesen hätten, die Russen oder sonst wer ...« Clifford Monterny schaute an Tatjana vorbei hinab in den Saal. Die Presse hatte Fotoerlaubnis, ein Blitzlichtgewitter ging über dem Außerirdischen nieder. Der weißhaarige Arkonide ließ den Ansturm mit stoischer Ruhe über sich ergehen.
    Hoffte Crest auf Hilfe, oder war er womöglich gar nicht mehr in der Lage, dem Geschehen um ihn herum zu folgen? Seine schwere Krankheit, das Wechselbad aus Hoffnung und Enttäuschung – Monterny glaubte, eine zunehmende Resignation des Arkoniden zu erkennen.
    »Jedes Land, das Menschen und Material durch diese Fremden verloren hat, würde ebenso reagieren«, fuhr er fort. »Es ist unerlässlich, dem Alien den Prozess zu machen, ihn abzuurteilen und das Urteil zu vollstrecken – danach kehrt wieder Friede ein.«
    Monterny lachte heiser, als Tatjana ihn ungläubig anblickte.
    »Friede?«, fragte die geborene Russin. »Sagtest du wirklich Friede?«
    »Wenn nichts mehr da ist, worüber sich Regierungen und Militärs streiten könnten ... Die Hinrichtung muss natürlich zweihundertprozentig echt wirken.«
    »Ein Fake?«
    War Tatjana in der Hinsicht so naiv? Monterny hätte es nicht mit Sicherheit zu sagen vermocht. Aber was war dieser Tage schon so, wie es den Anschein hatte? Die Welt spielte verrückt.
    »Nennen wir das Ganze ›gelebte Politik‹«, antwortete er belehrend. »Crest kann eine Goldgrube sein. Wenn Amerika es schafft, nur einen Bruchteil dessen nachzubauen, was mit dem fremden Raumschiff auf dem Mond verloren ging, wäre es ein gravierender Fehler, Crest hinzurichten. Ich weiß es nicht, ich nehme nur an, dass Stanley Drummond insgeheim in diese Richtung denkt. Mithilfe der fremden Technik könnten die USA endlich die Welt zu einem Ganzen vereinen.«
    »Also nichts anderes als das, was Rhodan und Bull vorhaben?«
    »Die beiden sind Narren. Sie überschätzen sich und unterschätzen die Nationalstaaten. So einen Größenwahnsinn überlebt niemand auf Dauer.«
    Tatjana lachte ihn an. »Du hast recht, wie immer.«
    »Und wir brauchen Crest für uns. Was bedeutet schon hochgezüchtete Technik als solche, solange das Ewige Leben zu gewinnen ist ...«
     
    Dr. Haggard sah jünger aus als Ende vierzig, wie er es soeben zu Protokoll gegeben hatte. Er wirkte kräftig, zumindest gut trainiert. Mit einer knappen Geste wischte er sich eine Strähne seiner dunkelblonden Haare aus der Stirn.
    »Sie sind Arzt?«, fragte der Vorsitzende Richter. »Erzählen Sie uns mehr darüber!«
    »Der Schwerpunkt meiner Tätigkeit liegt in unterschiedlichen Bereichen«, sagte Haggard. »Mein Engagement in der Forschung wurde vor vier Jahren mit dem Nobelpreis für Medizin belohnt. Das Komitee bezog sich dabei auf meine Durchbrüche in der Erforschung des HI-Virus ...«
    »Das ist dem Gericht bekannt und bedarf keiner weiteren Erläuterung.«
    »Ich denke, dass es gerade für die Beurteilung ...«
    »Bitte unterlassen Sie eigene Schlussfolgerungen, Dr. Haggard! Den Obersten Gerichtshof interessiert die andere Ebene Ihres Wirkens. – Sie kennen den Angeklagten?«
    »Crest ...«
    »Crest da Zoltral. Sie haben ihn behandelt?«
    »Ja, natürlich.«
    »Sie wussten zu dem Zeitpunkt, wen Sie
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