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Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)
Autoren: Hubert Haensel
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Feuer, aber die Projektile hämmerten lediglich in die Lehmziegel der Wände.
    Eine gedankenschnelle Drehung. Er sicherte nach oben, auf der Treppe schien niemand zu sein. Vorsichtig stieg er die ersten Stufen hinauf. Die Sichtbrille zeigte ihm die Kameraden, die hinter ihm kamen. Einer hob den Gewehrlauf als Zeichen, dass sie weitergehen wollten und er bei der Treppe bleiben sollte. Kein Einwand. Er versuchte, ruhig zu atmen, obwohl sein Puls raste.
    Über ihm war niemand. Die Gegner hatten sich zurückgezogen, sie ...
    Ein greller Lichtblitz blendete ihn. Der Explosionsdonner war unerträglich laut, zugleich platzte die Wand vor ihm auseinander. Zeitlupenhaft langsam sah er die Ziegel bersten und in einer Wolke aus Feuer und Staub versinken. Die Druckwelle wirbelte ihn herum, er schlug schwer auf und rollte sich instinktiv ab. Keinesfalls warten, bis der Gegner nachsetzte und ihn erledigte! Seine Mossberg spuckte Munition, doch die Geschosse zerfetzten nur Wandteppiche und billigstes Mobiliar.
    Die Stimme in seinem Ohr war wieder da.
    »Sie müssen ziemlich nahe sein! Hörst du mich ...?«
     
    »... hörst du, was ich sage, Clifford? Sie sind in der Stadt, ich fange ihre Gedanken auf, wenn auch sehr verschwommen ...«
    Er brauchte Sekunden, um sich zu besinnen und die schrecklichen Erinnerungen zu verdrängen, die ihn immer wieder überfielen.
    Hier und heute, das war nicht mehr Bagdad, das er nur um Haaresbreite überlebt hatte. Mit einem entstellten Gesicht – und einer Psi-Gabe, die er erst Jahre später verstehen sollte. Hier war Washington D.C., die Geborgenheit im Herzen der Vereinigten Staaten. Sage und schreibe neunundzwanzig Jahre nach der unseligen Zeit im Irak, auch wenn der Wahnsinn jener Tage eher weiter um sich gegriffen hatte.
    »Sie sind hier!«, wiederholte Tatjana mit Nachdruck. »Ich spreche von Rhodan und Bull!«
    »In der Nähe des Supreme Court Buildings?«
    Clifford Monterny streifte mit beiden Händen über den arkonidischen Kampfanzug, den er mittlerweile vollständig angelegt hatte. Das Gewicht stammte vor allem vom Energiespeicher. Sobald er den Antigrav aktivierte, würde er davon kaum mehr etwas bemerken.
    Deegan schloss soeben den Helm seines Anzugs, die transparente Folie faltete sich lautlos auf. Er, Anfang zwanzig, blass und eher schwächlich wirkend, fühlte sich in diesem technischen Wunderding wie Superman. Sein triumphierendes Grinsen behagte Monterny nicht. Trotzdem brauchte er den Mann; als starker Telekinet war Roster Deegan für ihn unverzichtbar.
    »Ich spüre sie nur sehr schwach«, antwortete Tatjana. »Eigentlich wie ein Hauch, der mich streift. Sie sind da, mehr kann ich nicht erkennen, irgendwo in der Stadt. Aber frag mich nicht, wo oder was sie vorhaben.«
    »Sind sie allein?«
    Die Frau konzentrierte sich. Unverkennbar, wie ihr Körper sich im Logensessel versteifte. Ihr Gesicht war gerötet, glänzte feucht. Sie schaute Monterny an, doch sie nahm ihn nicht mehr wahr; sie schaute durch ihn hindurch, suchte wieder nach den Gedanken der Astronauten.
    Unten im Gerichtssaal wurde Eric Manoli als Zeuge befragt, der Bordarzt der STARDUST. Clifford Monterny wusste es nicht, aber er war mittlerweile ziemlich sicher, dass dieses Verfahren beeinflusst wurde. Crest war für das Land zu wertvoll.
    »Sie, Dr. Manoli, haben den Angeklagten von allen Astronauten der STARDUST wohl am intensivsten kennengelernt«, stellte der Vorsitzende Richter soeben fest. »Ich gehe davon aus, dass Sie ihn schon auf dem Mond untersucht und betreut haben.«
    »An Bord der AETRON«, bestätigte der Bordarzt. »Jeder hier im Supreme Court hätte das gewaltige Raumschiff der Arkoniden sehen sollen. Dann gäbe es diese Verhandlung nicht und Crest würde so behandelt werden, wie es sich für einen diplomatischen ...«
    »Das genügt, Dr. Manoli! Ich wage zu behaupten, dass Sie ebenso beeinflusst wurden wie die Herren Rhodan und Bull. Was haben die Arkoniden mit Ihnen an Bord dieses Raumschiffs gemacht?«
    »Nichts!«, antwortete Eric Manoli mit Nachdruck.
    »Wir verfügen durchaus über Möglichkeiten, eine Gehirnwäsche aufzudecken. Wurden Sie von den Fremden unter Drogen gesetzt, Dr. Manoli?«
    »Ich befinde mich im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte.«
    Ein Raunen ging durch den Saal.
    Monterny fragte sich, ob das der unerwartete Versuch sein sollte, Rhodan und Bull als Fahnenflüchtige zu rehabilitieren. Was sie getan hatten, beschmutzte das Ansehen der Vereinigten Staaten. Ganz klar, dass der
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