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Nur bei dir bin ich zu Hause

Nur bei dir bin ich zu Hause

Titel: Nur bei dir bin ich zu Hause
Autoren: Maureen Child
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1. KAPITEL
    Hunter Cabot, Navy Seal, hatte eine frische Schussverletzung, dreißig Tage Urlaub und eine Ehefrau, die er nicht kannte. Auf dem Nachhauseweg in seine Heimatstadt Springville, Kalifornien, machte er Halt an Charlie Evans Tankstelle. Und dort begann der ganze Ärger.
    „Hunter! Schön, dich zu sehen, Mann! Margie hat uns gar nicht erzählt, dass du nach Hause kommst.“
    „Margie?“ Hunter lehnte sich an seinen schwarzen Pick-up und stöhnte kurz auf, weil seine Wunde bei der Bewegung schmerzte. Dann betrachtete er schweigend den Mann, den er seit der Highschool noch nie anders als in seiner Tankwartuniform gesehen hatte.
    Kopfschüttelnd grinste Charlie und füllte den Tank auf. „Schätze, deine Frau wollte die kleine Auszeit allein mit dir genießen, was?“
    „Meine …“ Hunter war sprachlos. „ Frau? “ Er war nicht verheiratet. „Hör mal, Charlie …“
    „Schon gut, mach ihr deswegen keinen Stress“, versuchte sein Freund ihn zu beruhigen, während er den Zapfhahn wieder zur Tanksäule zurückführte. „Ist ja auch nicht einfach, als Elitesoldat ein ordentliches Liebesleben zu führen.“
    Bis jetzt habe ich eigentlich keinen Grund zur Klage gehabt, dachte Hunter, während er Charlie entgeistert anstarrte. „Wie kommst du darauf …“
    „Ich wette, Margie ist schon ganz schön aufgeregt, dich wiederzusehen. Sie hat uns alles über eure Hochzeitsreise nach Bali erzählt.“ Charlie zwinkerte ihm anerkennend zu.
    „Charlie …“
    „Hey, schon in Ordnung, du musst nichts sagen, Mann.“
    Was, zum Teufel, hätte er auch sagen sollen? Hunter schüttelte den Kopf, zahlte und kam zu dem Schluss, dass Charlie langsam den Verstand verlor. Musste wohl an den ständigen Benzinausdünstungen liegen.
    Doch Charlie war offenbar nicht der einzige Verrückte. Als Hunter vor der roten Ampel an der Hauptstraße wartete, winkte ihm plötzlich Mrs. Harker, seine alte Lehrerin, lächelnd zu. Mittlerweile musste sie an die hundert Jahre alt sein. Die alte Dame blieb mitten auf der Kreuzung stehen und rief freudig: „Hunter Cabot, du hast eine wundervolle Frau. Ich hoffe, du weißt das zu schätzen.“
    Missmutig nickte er ihr zu – schon damals war sie der einzige Mensch auf der Welt gewesen, der es geschafft hatte, ihm Angst einzujagen. Was war hier los? Waren denn alle außer ihm ver rückt geworden?
    Allmählich bekam er schlechte Laune. Bevor er endlich weiterfahren konnte, musste er noch ein paar Bemerkungen zu „seiner Frau“ über sich ergehen lassen. Dann erreichte er endlich die Auffahrt, die zum Anwesen der Cabots führte. Hunter hatte nicht die leiseste Ahnung, was hier vor sich ging, aber er würde es herausfinden. Und zwar so schnell wie möglich.
    Nachdem er ausgestiegen war, schnappte er sich seinen Seesack und marschierte in das schlossartige alte Gebäude an der Haushälterin vorbei, die aufgeregt hinter ihm herrannte. „Mister Hunter!“
    „Entschuldige, Sophie“, rief er ihr zu, während er zwei Stufen auf einmal nahm. „Erst brauch ich eine Dusche. Dann reden wir.“
    Entschlossen ging er den langen Flur entlang, der mit dicken Teppichen ausgelegt war und zu seinen Wohnräumen führte. Nachdem er einige Türen hinter sich gelassen hatte, betrat er schließlich sein Schlafzimmer. Hunter schmiss den Seesack auf den Boden und hielt abrupt inne. Im Badezimmer lief die Dusche. Seine Frau ?
    Mit einer Mischung aus Ärger und Neugier ging er schnurstracks auf die Badezimmertür zu.
    Als er sie aufstieß, wurde er sogleich von Wasserdampf eingehüllt, und eine Frau sang unmelodisch vor sich hin. Es handelte sich zweifellos um Margie.
    Hunter ging durch den Raum, riss die Tür der Duschkabine auf und starrte auf den nassen Körper einer verführerisch schönen Frau.
    Erschrocken drehte sie sich um und stieß einen verängstigten Schrei aus. Gleichzeitig versuchte sie, mit den Händen ihre Blöße zu bedecken.
    Hunter grinste. „Tag, Schatz. Ich bin wieder da.“
    „Wer … was … wie …“, stammelte sie.
    „Aber Schatz“, antwortete er langsam und genoss dabei ihre Reaktion, „begrüßt man so seinen Ehemann?“
    „Ich … ich … „
    Er hatte sie aus der Fassung gebracht, so viel war klar. Nervös sah sie sich um, als suche sie nach einem Fluchtweg.
    Aber da war keiner. Er würde sie so lange zappeln lassen, bis er eine Antwort von ihr bekäme. Egal, wie unangenehm das für sie war. Das war die Mindeststrafe für jemanden, der schamlos behauptete, seine Frau zu
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