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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Zickzackkurs, vorbei an Teilen und Trümmern der zerstörten STARDUST.
    Noch etwa 300 Meter. »Strukturlücken schaffen, die Menschen in Sicherheit bringen!«, befahl er seinen Robotern. Und, an den Anzug gewandt: »Notfallmodus aktivieren!«
    Eine Art Joystick wuchs aus dem linken Handschuh. Mit der Rechten tat er, was er während der letzten Tage immer wieder trainiert hatte: Er griff in die Steuerung des arkonidischen Hochleistungsprodukts ein, überprüfte die Funktionsroutinen, glitt tiefer ins Steuerungsmenü, überbrückte positronische Steuerkreise, leitete Energien um.
    Er gab den Antigravs so viel Kraft wie möglich, ließ die Trudelbewegungen auspendeln und schaltete auf Gegenschub. Das Manöver war dem eines bestens geschulten Kampfpiloten der US Navy würdig.
    Unter ihm wurden die Felsen immer größer. Er nahm seinen eigenen Schatten wahr, der stetig wuchs, vom streichholzgroßen Punkt zu einem deutlich sichtbaren Fleck, unregelmäßig geformt ... Der Antigrav setzte ein, gerade noch rechtzeitig! Er bremste die Fallgeschwindigkeit – und ließ zugleich Gravitationswerte durchschlagen, die ihm die Luft aus den Lungen pressten, die ihn an den Rand seiner körperlichen Belastbarkeit brachten.
    Rhodan atmete gierig ein und blinzelte den Schweiß vor seinen Augen weg. Ihm war übel. Nur nicht übergeben, nicht jetzt! Er unterdrückte den Reiz, so gut es ging, und brachte sich in eine aufrechte Position.
    Der Energieschirm war etwa hundert Meter von ihm entfernt. Rhodan landete mithilfe der Joystick-Steuerung und setzte unsanft auf. Zentimetertiefe Abdrücke blieben zurück, als er sich in Bewegung setzte. Als weithin leuchtende, brennende Fackel.
    Hinter ihm waren Menschen. Angehörige der Camps; sicherlich auch chinesische Soldaten. Sie liefen hinter ihm her, die Wahnsinnigen! Die einen, weil sie ihn einfangen wollten; die anderen, weil sie ihn bewunderten oder ihm helfen wollten.
    Der Anzug erstarrte immer mehr in seinen Funktionen. Rhodan meinte, ein Knirschen zu hören. So als rieben mechanische Teile aneinander und als würden sie sich ineinander verhaken. Jede Bewegung wurde zur Tortur.
    Der Schutzschirm. Noch zwanzig Meter. »Strukturlücke öffnen!«, befahl er – und wundersamerweise reagierte die Positronik. Sie sandte das entscheidende Kennungssignal ab, Rhodan schleppte sich hin zum britzelnden Torbogen, in Sicherheit ...
    Etwas traf ihn. Die verirrte Kugel eines chinesischen Scharfschützen musste ihn erwischt haben! Sie schlug in seinem rechten Schulterblatt ein. Schmerz machte sich breit.
    Er warf sich nach vorn, durch das Tor, gab den Befehl zum Schließen, wälzte sich auf dem Sand hin und her. Er musste das Feuer ersticken, musste sich so rasch wie möglich vom Schutzanzug befreien, dessen Signalmeldungen nach und nach erloschen. Ein einziges Signal blieb bestehen – und es kündete vom totalen Systemzusammenbruch. Rhodan desaktivierte die letzten Funktionen und löste sich aus dem Ding. Er ließ es liegen und eilte davon, eine Explosion befürchtend ...
    Sie kam nicht. Der Anzug verformte sich, war für eine Weile in einer bläulich schimmernden, hochenergetischen Wolke gefangen – und schrumpfte dann zu einem unansehnlichen, angeschwärzten Haufen Metall zusammen.
    Rhodan blieb keuchend stehen und stützte die Arme auf den Knien ab. Nicht nur, um zu Atem zu kommen, sondern auch, um diesen Augenblick zu nutzen und Ordnung in das Durcheinander in seinen Gedanken zu bringen.
    Seine Schulter schmerzte, doch die Kugel hatte den Anzug nicht durchdrungen. Eine Prellung würde ihn für eine Weile als Souvenir seines Ausflugs in die Region außerhalb des Schutzschirms begleiten. Sein Kopf dröhnte, doch das war ein Effekt, an den er sich längst gewöhnt hatte. Seine Beine waren wie Gummi, die Armmuskulatur völlig übersäuert. Das Gehör kam allmählich zurück, auch sein Verstand begann wieder zu arbeiten.
    »Alles in Ordnung, alter Knabe«, sagte er leise zu sich selbst.
    Nein. Nichts war in Ordnung! Knapp außerhalb des Schutzschirms drängten sich Hunderte Menschen. Chinesische Soldaten hatten alle Hände voll zu tun, um die nachdrängenden Massen vor einem Sturz in die Energieblockade zu bewahren. Dieses eine Mal war Rhodan dankbar, dass die Armeekräfte konsequent gegen die Zivilisten vorgingen.
    Sie alle hatten sein Versagen beobachtet.
    Sie alle hatten gesehen, wie die STARDUST explodiert war und ein arkonidischer Schutzanzug ausgeglüht war. Der Nimbus, der mächtigsten Armee der
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