Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Erde unbefristet lange Widerstand leisten zu können, bekam immer längere und immer deutlicher sichtbar werdende Risse.
    Nicht grübeln!, mahnte sich Rhodan. Andere Dinge sind wichtiger. Viel wichtiger.
    Er blickte sich um. Vor ihm lagen mehrere riesige Trümmer der STARDUST. Sie glühten oder waren bis zur Unkenntlichkeit zerschmolzen. Einige Teile wiesen Wesensmerkmale arkonidischer Technik auf. Jene Künstliche Intelligenz, die den Schutzschirm aufrechterhielt, hatte Strukturlücken geschaffen, um diese Teile einzufangen.
    Und da waren andere Menschen. Sie bildeten seltsame Pärchen mit arkonidischen Robotern. Bull kam auf ihn zugestapft; fluchend, Teile seines Anzugs von sich schleudernd. Auch dieses wundersame Teil einer fremden Technik war wohl irreparabel beschädigt.
    »Willkommen zurück«, sagte Rhodan. »Es hätte ruhig ein weniger melodramatischer Auftritt werden können.«
    »Sei nicht so steif, Alter.« Bull grinste und wischte sich Blut aus dem Gesicht. Eine wenige Zentimeter lange Narbe kam auf der linken Wange zum Vorschein; eine weitere zierte die Stirn, von der linken Augenbraue bis zum Haaransatz nach oben reichend.
    »Du siehst grässlich aus.«
    »Du bist auch nicht unbedingt eine Schönheit, Perry.«
    Männliches Gockelgehabe. Alle Probleme und Sorgen überspielen. Nur ja keinen Schmerz, keine Verwundbarkeit zeigen ... »Du hast Gäste mitgebracht?«
    »Eher unfreiwillig.« Bull deutete auf zwei Männer in amerikanischen Uniformen, die eng beisammenstanden und sich umblickten. »Du kennst Deringhouse und Nyssen. Und bei dem netten Pärchen handelt es sich um großrussische Freunde. Darja Morosowa und Alexander Baturin.«
    Russen und Amerikaner, die einander misstrauisch beäugten und mit den Entwicklungen hier unten auf der Erde nichts anzufangen wussten. Die durch eine Fügung des Schicksals in die entstehende Stadt Terrania geraten waren. Rhodan würde intensive Gespräche mit den vier Gästen führen müssen – und darauf hoffen, dass er seine Überzeugungskraft nicht verloren hatte.
    Warum fühlte er keine Erregung, keine Überraschung? Er nahm die Namen der Astronauten und Kosmonauten hin, ohne darüber zu grübeln. Er ahnte, was auf dem Mond geschehen war. Bully würde es ihm in Details schildern, sobald die Zeit reif dafür war. Vorerst benötigte er all seine Kraft, um die Enttäuschung zu verarbeiten. Die STARDUST war vernichtet. Sie waren eines Teils ihrer Ausrüstung beraubt. Alles lag in Trümmern.
    Der Traum von einer bestimmenden Macht, die nicht einem der militärischen Blöcke dieser Welt angehörte, schien ausgeträumt.

2.
    Der Kreis
    4. Juli 2036
     
    Die Cottages hießen Lúcás Ó Ceallaigh, Ciarán Burke, Barney McKenna oder Ránall Ó Draoi; es waren Namen, die John Marshall nichts sagten und die ihn auch nicht sonderlich kümmerten. Sie waren bloß Teil einer Inszenierung, in die er geraten war und die er nicht verstand. Und, wenn er ehrlich war, auch nicht verstehen wollte.
    Wichtig war einzig und alleine der Junge, der im Schlafzimmer von Lúcás Ó Ceallaigh lag, jenem Haus, das einen ungewöhnlichen Rotton in seiner Strohbedachung aufwies.
    Eine heftige Windböe fuhr über John hinweg. Er stolperte einen Schritt nach vorne, fing sich wieder und stellte sich breitbeiniger als zuvor hin. Er hasste den Wind, der in diesen frühen Vormittagsstunden heftiger wehte als zuvor. Er hasste diese Weite, die sich vor ihm ausbreitete.
    Falsch.
    Er hatte Angst vor ihr. Sie war so ganz anders als das, was er in Amerika kennengelernt hatte. Hier war Gras, so kräftig grün, dass es in den Augen schmerzte. Schlickige, salzkrustige Algen, die zum Trocknen auf einem Streifen ausgebreitet waren. Ein winziger Einschnitt im Gelände, eine Art Spur, die, wie ihm Mercant erzählt hatte, eine Reihe von vor einigen Jahren gestochenem Torf markierte.
    Dann der Sandstreifen, von weiteren, angeschwemmten Algen bedeckt. Und das Meer. Schaumgekrönte Wellen, die gegen den winzigen Flecken Land donnerten und brüllten, als wollten sie das Eiland abtragen, nicht über die Jahrmillionen hinweg, sondern gleich, jetzt gleich ...
    Andererseits genoss er die Distanz zu den Menschen. Ihre gedanklichen Stimmen, die er in letzter Zeit immer deutlicher vernommen hatte, waren derzeit bloß wie ein Rauschen zu vernehmen. Fernab, undeutlich, monoton.
    Dieses winzige Eiland war so ganz anders als alles, was er bislang kennengelernt hatte. Während in der ganzen übrigen Welt über die Rückkehr Perry Rhodans
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher