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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)
Autoren: Michael Marcus Thurner
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aus dem All diskutiert wurde, die Aktienkurse an den wichtigen Börsen abstürzten, die Scharfmacher mit ihren Säbeln rasselten und entrückte Fanatiker das Hohelied des bevorstehenden Weltuntergangs anstimmten, herrschte auf Owey Island im Nordwesten Irlands paradiesische Ruhe. So als wäre hier die Zeit stehen geblieben. Und das war sie wohl auch ...
    »Woran denkst du?«
    John Marshall zuckte zusammen. Er hatte Sue nicht kommen hören. Seltsam.
    »Daran, dass wir kleine Nichtse sind«, antwortete er nachdenklich. »Dass wir noch immer so anmaßend sind zu glauben, Herrscher über diesen wundervollen Planeten zu sein – und im Begriff sind, ihn in all unserer Respektlosigkeit zu vergiften und zu zerstören.«
    »Ich versteh nicht, was du meinst«, meinte Sue, und es klang ängstlich. Überfordert.
    »Ach, ich weiß es ja selbst nicht.« John wandte sich dem Mädchen zu und musterte es von oben bis unten. »Du siehst gut aus.«
    »Meinst du?« Sie quittierte sein kleines Kompliment mit einem scheuen Lächeln.
    »Gäbe es auf dieser Insel Jungs in deinem Alter, müsste ich dich irgendwo einsperren, damit du vor ihren Annäherungsversuchen sicher wärst.«
    »Du schwindelst.« Ein weiteres Lächeln, gleich darauf überschattet von diesem stetigen Misstrauen, dem sie niemals entkommen würde. »Du machst dich eh nicht lustig über mich?«
    »Nein«, sagte John voll Ernst. »Ich finde dich wunderhübsch.«
    Ja, das tat er. Trotz ihres Körpers, der zu einem zehnjährigen Kind passte – und nicht zu einer Fünfzehnjährigen. Und trotz des verkrüppelten linken Arms, der in einem kaum beweglichen Stumpf endete. Dieses Mädchen, das seine Tochter sein könnte, besaß eine unglaubliche Ausstrahlung. Eine, die womöglich nur er sehen und in Ansätzen begreifen konnte.
    Sue lief rot an, von den Haarwurzeln abwärts. Sie zog den Kopf zwischen die Schultern, als empfände sie Angst vor seiner Bewertung.
    »Sollen wir nach Sid sehen?«, fragte John.
    »J... ja.« Das junge Mädchen wirkte noch unsicherer als sonst. Sie hatte Sid nicht helfen können. Trotz der Begabungen, die sie besaß. Es verunsicherte sie, ausgerechnet bei einem ihrer besten Freunde zu versagen.
    Er hakte sich bei ihr unter, fühlte den leichten Widerstand, der rasch schwand, und zog sie mit sich. Hin zu Lúcás Ó Ceallaigh. »Mal schauen, wie es unserem Sorgenkind geht.«
    Mit der nächsten Windböe kam Regen, plötzlich und unvermutet. Ein Schauder fuhr über John hinweg. Er hinterließ einen leichten Salzgeschmack, zerwühlte die Haare, durchtränkte ihre Westen. Die Hosen hingegen blieben bis auf einige wenige Spritzer trocken.
    Das Wasser schmeckte bitter.
    »An dieses Wetter könnte ich mich niemals gewöhnen«, sagte Sue und drängte sich näher an ihn.
    »Man sagt, dass es auf den irischen Inseln kein Wetter gibt. Es gibt bloß Zeiten, in denen es wirklich regnet, und jene, in denen der Regen ab und zu von einigen Sekunden Trockenheit unterbrochen wird.«
    »Die Menschen hier müssen einen seltsamen Sinn für Humor haben«, bemerkte Sue, und John war sich sicher, dass sie diesen Satz in einem alten Kindle-Roman gelesen hatte.
    »Sie sind Kummer gewohnt. Zumal sich die Zustände auf ihrer Insel durch den Klimawandel nochmals verschlechtert haben. Und dann die Finanzkrise ...« John brach ab. Dies waren Themen, die ihn in einem früheren Leben beschäftigt hatten. Damals, als er hatte wissen müssen, welche irrwitzigen Faktoren Börsenkurse beeinflussten.
    Sie erreichten das hölzerne Tor zu Lúcás Ó Ceallaigh. Es war moosüberzogen. Die eiserne und geschwärzte Türschnalle quietschte, als er sie nach unten drückte. Der Besitzer dieser Anlage – und der gesamten Insel Owey Island – besaß offenbar einen etwas verqueren Bezug zur Romantik, der ganz und gar nicht zu seinem sonstigen Verhalten passte.
    Sie betraten den Hauptraum. Ein Mann in weißem Kittel packte eben seinen Koffer zusammen. John nickte ihm zu und erntete einen ebensolchen stummen Gruß. Der Arzt war einer jener Helfershelfer, die Homer G. Adams um sich geschart hatte. Ein weiterer saß in der dunkelsten Ecke des Raumes, besaß das Aussehen eines gut gefütterten Wandschranks, mit dem er im Übrigen die Eigenschaft teilte, niemals ein Wort zu sagen.
    »Können wir den Jungen sehen, Doktor?«, fragte John in Richtung des Weißkittels.
    »Natürlich.« Der Arzt warf ihm einen prüfenden Blick zu. »Er kennt Sie beide?«
    »Besser als jeden anderen hier«, wich John einer direkten
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