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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)
Autoren: Michael Marcus Thurner
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1.
    Das Schauspiel
    8. Juli 2036
     
    Feuerwerkskörper explodierten hoch oben im Himmel. Chinesische Feuerwerkskörper. Sie trugen konventionelle Sprengköpfe mit geringer Streustrahlung, und sie verfingen sich im Schutzschirm, der Perry Rhodan und die im Entstehen begriffene Stadt namens Terrania schützte.
    Wahrscheinlich handelte es sich um Dongfeng-67B-Modelle mit Mikro-GPS-Systemen, einem Streukreisradius von nicht einmal zehn Metern und manövrierbaren Sprengköpfen. Jedes dieser Geschosse kostete ein Vermögen, und es diente keinem anderen Zweck als der Vernichtung.
    Diese Bomben bildeten den wichtigsten, aber nicht den einzigen Bestandteil jenes Instrumentariums, das seit Tagen vergeblich dem arkonidischen Schutzschirm beizukommen versuchte. Unterstützt wurden sie von konventionellen Marschflugkörpern der DH-Klasse, die seit Jahren in chinesischen »Verteidigungs«-Strategien eine große Rolle spielten und im Westen aufgrund ihres beeindruckenden Manövriervermögens gefürchtet waren. Die Trägheitsnavigationssysteme der Geschosse galten darüber hinaus als die besten der Welt.
    Perry Rhodan blickte müde und besorgt gleichermaßen nach oben. Es war niemand da, dem er Zuversicht vorheucheln musste. Das Trommelfeuer ermüdete ihn. Das stetige Ba-Bamm, das mit der üblichen Schallverzögerung erklang, zehrte an seinen Nerven.
    Ba-Bamm. Ba-Bamm. Ba-Bamm.
    Die so massiv wirkenden arkonidischen Roboter waren seit einigen Tagen seine einzigen Gesellschafter. Keine sonderlich guten allerdings. Er benötigte Ansprache. Er musste wissen, was in der Welt um ihn vorging. Derzeit war er von allen Informationskanälen abgeschnitten. Die Chinesen hatten ringsum leistungsstarke Störsender installiert. General Bai Jun verstand zweifelsohne etwas von seinem Handwerk. Er setzte der überlegenen Technik Rhodans eine Zermürbungstaktik und asiatische Langmut entgegen.
    Rhodan wischte sich den Schweiß von der Stirn – und stutzte. Etwas änderte sich soeben. Der Beschuss des Schutzschirms ließ nach. Die Start- und Transportbehälter der Marschflugkörper, meist LKW mit achtachsigen Anhängern des Typs HY-664, wurden wohl unweit von hier neu positioniert und auf ein Ziel ausgerichtet, das sich jenseits des Horizonts befand.
    Auf die STARDUST.
    »Das terranische Schiff kehrt heim«, sagte der nächststehende Arkonidenroboter in einem verschliffen klingenden Englisch.
    »Du hast Funkkontakt?«, fragte Rhodan.
    »Nein. Allerdings kann ich Teile des Equipments anmessen, das aus der AETRON stammt. Ich habe bruchstückhaften Kontakt mit baugleichen Robot-Einheiten. Der irdische Pilot vollführt einige seltsame, wenig zielführende Manöver.«
    Die STARDUST wurde beschossen. Und die Angreifer hatten gute Chancen auf einen Treffer. Das Landemanöver mit diesem in der irdischen Atmosphäre so träge reagierenden Schiff nahm wesentlich mehr Zeit in Anspruch als ein Start.
    »Ablenkungsmanöver wie geplant!«, befahl Rhodan.
    Augenblicklich setzten sich zwei der Roboter in Bewegung, wie auch eine der riesenhaften Arbeitsmaschinen. Sie eilten mit Höchstgeschwindigkeit auf den Schutzschirm zu, hin zu jener Seite, die seit Tagen dem heftigsten Beschuss ausgesetzt wurde. Strukturlücken entstanden, die drei arkonidischen Geräte verließen den energetischen Kokon. Sie marschierten auf mutmaßliche Stellungen der Chinesen zu. Rhodan hatte sie konditioniert, ein möglichst auffälliges Theater zu veranstalten und sich, bevor sie in Gefahr gerieten, von einem der mächtigen Geschosse ihrer Feinde vernichtet zu werden, selbst in die Luft zu sprengen.
    Für einen Augenblick herrschte Stille. Vier Kondensstreifen zeigten sich wie parallel verlaufende Striche über dem östlichen Himmel; sie glichen den Kratzspuren eines Rechens.
    Rhodan schlüpfte in seinen Schutzanzug, in dieses so wundersam wirkende Gewand aus arkonidischer Fertigung, das wahre Wunderdinge zu leisten imstande war. Er besaß mittlerweile einiges Geschick im Umgang damit und schaffte es in weniger als dreißig Sekunden, unterstützt vom beeindruckend intelligenten Positronikrechner.
    Es gab kein Nachdenken mehr, kein Zögern. Er wusste, was zu tun war. Dieses ganz bestimmte Gefühl der Sicherheit, das Richtige zu tun, machte sich in ihm breit. Er reagierte nicht mehr, er agierte. Ahnte, wie die Chinesen vorgehen würden, noch bevor sie es selbst wussten.
    Perry Rhodan wurde seinem Ruf als Sofortumschalter gerecht. Er erhob sich in die Lüfte, bereit für die
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