Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
Parabegabte. Sie hatten zusammen zahlreiche Trainings im Lakeside Institute absolviert. Inzwischen wusste Sloane, wie Michalowna aussah, wenn sie gezielt versuchte, die Gedanken aus ihrer Umgebung aufzufangen. Die dünne Schicht Schweißperlen auf ihrer Stirn war ein gut zu deutendes Anzeichen.
    »Eine Melange verschiedenster Gefühle, aber vor allem Unsicherheit«, gab Michalowna leise zurück. »Offenbar sind viele Mehandor ihrer Matriarchin gegenüber kritisch eingestellt. Die politische Lage ist schwierig.« Sie konzentrierte sich auf einen bartlosen Mehandor mit roten Haarstoppeln und ungewöhnlich weiter Gewandung, die operettenhaft bunt war. »Der da denkt, dass die arkonidische Flotte in diesem Sektor aktiv geworden ist. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten ... Viele haben das im Kopf. Es ist wie ein Hintergrund, eine Sorge, die beständig durch die Planungen, Wünsche und Ziele der Mehandor geistert: die Furcht vor dem Regenten. Dabei hat niemand ein Bild vom Regenten. Ich bin nicht einmal sicher, ob er ein humanoides Wesen ist.«
    Sloane verzog das Gesicht. Michalowna wusste, dass der Telekinetin ihre Gabe unheimlich war. Sie fühlte sich von Michalowna bedroht. Michalowna hatte Sloane in Terrania vor der Abreise das Versprechen geben müssen, ihre Gedanken niemals zu durchleuchten, wenn Sloane es nicht wollte. Trotz dieses Versprechens schien Sloane Michalowna zu misstrauen.
    Dabei hat sie selbst eine erschreckende Gabe . Michalowna sah die Ilts vor sich, wie sie auf Tramp Arkoniden angegriffen hatten. Durch ihre parakinetischen Fähigkeiten hatten sie die Angreifer mit der eigenen Zunge erstickt. Diese Macht besaß Sloane auch. Sie war eine lebende Waffe.
    Blinzelnd versuchte Michalowna, den unangenehmen Gedanken zu vertreiben. Ihr fiel bei der Erinnerung an Tramp auf, dass sie keinen Ilt auf der Plattform sah. Waren die Ilts in anderen Teilen der Milchstraße beheimatet?
    »Bitte schön!« Crest überreichte ihr einen geschlossenen Goldwürfel mit einem Saugstutzen am oberen Ende. »Nicht zu schnell trinken, ist noch eiskalt.«
    Vorsichtig nahm sie den Würfel an und führte den Kunststoffstutzen an die Lippen. Ein süßscharfer Geruch stieg auf, der sie entfernt an Chili und Honig erinnerte. Sie nahm einen Schluck und schmeckte liebliche Frucht. Von Schärfe keine Spur.
    »Was ist das?«, fragte Anne Sloane, die ihren Würfel unschlüssig in der Hand drehte.
    »Unithischer Barsbeersaft. Erinnert entfernt an Himbeeren.«
    Michalowna nahm gerade einen tieferen Schluck, als sie die behandschuhten Finger bemerkte, die sich seitlich auf Crests Brust vorarbeiteten. Hastig ließ sie den Trinkwürfel sinken. »Crest, passen Sie auf!« Sie sprang vor, sah gerade noch, wie kleine, kräftige Finger den Zellaktivator packten und von Crests Hals rissen. Ein bärtiger Mehandor stürmte davon.
    Crest fuhr herum. »Sloane! Halten Sie ihn auf!«
    Sloane reagierte sofort. Michalowna bemerkte die Veränderung auf ihrem Gesicht. Der Dieb stolperte scheinbar über einen unsichtbaren Gegenstand. Der Aktivator fiel ihm im Sturz aus der Hand. Sloane standen Schweißperlen auf der Stirn, ihr Gesicht war vor Anstrengung verzerrt.
    Michalowna sprang vor, doch als sie und Crest bei dem bärtigen Mehandor ankamen, hatte sich bereits ein zweiter Mehandor hinabgebeugt und das wie ein Schmuckstück wirkende Gerät an der Kette aufgehoben. Sie blieben stehen und fuhren zu dem Mann herum. Er war zierlich, trug ein enges schwarzes Oberteil und einen weiten dunkelblauen Rock aus festem Stoff. Sein ausgestreckter Arm ragte herausfordernd vor. Der Aktivator baumelte wie ein Pendel in der Luft.
    »Geben Sie das her!«, sagte Crest. Seine Stimme klang angespannt, der Körper wirkte kampfbereit.
    Michalowna erschrak über die arrogante Aristokratie, die unvermittelt in seinem Auftreten lag.
    Der Mehandor hob den Aktivator auf Augenhöhe. »Ganz ruhig, Arkonide.« Er lächelte. »Niemand will Ihnen Ihr Eigentum vorenthalten, okay?«
    Aus den Augenwinkeln sah Michalowna, wie sich der Dieb aufraffte und davonstürmte. Zwei Mehandor in einheitlicher Kleidung verfolgten ihn.
    »Das war dumm von diesem Bärtigen.« Der Fremde gab Crest den Aktivator zurück. »Ein sehr plumper Versuch. Er riskiert die Verbannung.«
    »Hätten Sie es besser gemacht?«, rutschte es Michalowna heraus. Sie versuchte in die Gedanken des Fremden einzudringen, doch eine unsichtbare Mauer blockte den Versuch. Verwundert öffnete sie den Mund. Warum konnte sie seine Gedanken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher