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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit
Autoren: Frank Borsch
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Vergangenheit«, sagte das Schiff mit einem Gleichmut, der nicht gespielt war. Das Schiff war hoch entwickelt, aber blieb eine Maschine. Eine Zeit war für das Schiff so gut wie jede andere.
    »Wozu?«, fragte Carfesch.
    »ES gibt keine Begründungen, das weißt du«, belehrte ihn das Schiff. »Ich habe lediglich einem Fernimpuls gehorcht. Deine Aufregung ist unangemessen, deine Vitalwerte bewegen sich in Bereichen, die deinem Wohlbefinden nicht zuträglich sind.«
    »Ich habe dir bereits gesagt, dass dich meine Vitalwerte nichts angehen!«, fuhr er das Schiff an.
    »Es ist Rhodan«, entgegnete das Schiff, als hätte es seine Zurechtweisung nicht gehört. »Er lastet auf dir. Soll ich ihn und seine Leute in die Verschränkung versetzen? Die beiden Ferronen Garrean und Shim sind ...«
    »Nein.«
    »Du ziehst die sofortige Eliminierung vor?«
    »Nein!«, brüllte Carfesch.
    »Dein Widerstand ist unangemessen. Es ist besser so. Für dich und für Rhodan. Ich versichere dir, er und seine Begleiter werden vor ihrem Tod nicht leiden. Das ist dir doch wichtig, nicht?«
    »Nein!«, wiederholte Carfesch. »Ich will nicht, dass Rhodan stirbt! Du tust ihm und seinen Gefährten nichts an! Verstanden?«
    »Nein, ich habe nicht verstanden. Ich werde deiner Anordnung dennoch folgen. Aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!«
    Carfesch verzichtete auf eine Entgegnung. Er richtete sich vorsichtig auf, hielt die Arme ausgestreckt, als traue er dem Boden unter seinen Füßen nicht länger.
    Wanderer war jetzt zum Greifen nahe. Die Kunstsonne erhellte den Großteil der ihnen zugewandten Seite des Planeten. Nur am Rand verlief eine schwarze Sichel. Dort herrschte die kurze, geisterhaft helle Nacht.
    Die Welt des Ewigen Lebens.
    ES würde Carfesch einen Splitter der Unsterblichkeit verleihen auf der abgewandten Seite Wanderers. Es war höchste Zeit für den Kundschafter, er spürte es in seinen Knochen, in denen sich ein Schmerz breitgemacht hatte, den keine Medizin, die das Schiff aufzubieten hatte, auszulöschen vermochte.
    Für einen Moment verschwamm Wanderer wieder vor Carfesch. Doch diesmal absolvierte das Schiff keinen Sprung durch die Zeit. Ein lebensechtes Abbild entstand vor dem Kundschafter, nahm ihm die Sicht auf Wanderer.
    Ein humanoides Wesen war vor Carfesch erschienen. Ein flüchtiger Beobachter hätte es mit einem Menschen wie Perry Rhodan verwechseln können, aber der Kundschafter besaß ein scharfes Auge. Die Perfektion des Wesens, das ihm gegenüberstand, hätte ihm seine Natur verraten, auch dann, wenn es ihm nicht längst vertraut gewesen wäre.
    Das Wesen war eine Maschine.
    »Homunk!«, stellte Carfesch statt einer Begrüßung fest. »Was wollen Sie von mir?«
    »Ihren Bericht, Kundschafter.« Die Maschine verzichtete ebenso wie Carfesch auf die Begrüßung. »Aber fassen Sie sich kurz! Ich befinde mich auf dem Weg, eben eingetroffene Ehrenwerte zu begrüßen.«
    »Mein Auftrag ist erfüllt«, sagte der Kundschafter lapidar. Es war ihm recht, nicht viele Worte verlieren zu müssen. »Die Dynastie der Thorts ist gesichert und damit der Frieden unter den Ferronen. Der Planet Ambur wurde vom ersten Thort an uns übereignet. Die Vorbereitungen laufen nach Plan. Ambur wird sich in Kürze auf den Weg machen, den ES für ihn bestimmt hat.«
    Carfesch verschwendete keinen Gedanken daran, dass sein Bericht sich auf Ereignisse bezog, die von seinem jetzigen Standort dreißig Jahre in der Zukunft lagen. Für ES hatten Begriffe wie Vergangenheit und Zukunft keine Bedeutung. ES schuf sich seine Gegenwart, wie es ihm beliebte.
    »Gut.« Homunk machte eine knappe Geste, die Zufriedenheit signalisieren sollte. »Landen Sie!«
    »Das werde ich.«
    Homunks Umrisse zerflossen – und gewannen ihre Schärfe zurück, als die Maschine ihre Aufmerksamkeit noch einmal dem Kundschafter zuwandte.
    »Ungewöhnliche Vorkommnisse?«, fragte Homunk.
    »Nein«, log Carfesch und hoffte, dass der Maschine sein Zögern, seine geringfügig höhere Stimmlage entging. Oder sie sie wenigstens nicht zu deuten wusste. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Nur so.« Homunk verschwand, diesmal endgültig.
    Carfesch spürte ein Kribbeln unter den Krallen. Es stammte von den winzigen Symbionten, die dort lebten und sich von den abgestorbenen Hornschuppen seiner Haut ernährten. Sie spürten seine Aufregung.
    »Das war nicht klug von dir«, sagte das Schiff, leiser als üblich. Auch der Computer musste erst verarbeiten, was er gehört hatte. Carfesch hatte eine
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