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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit
Autoren: Frank Borsch
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Grenze überschritten. »Homunk beobachtet dich genau. Er glaubt seit Langem, dass du ES kein guter Diener bist. Früher oder später wird deine Lüge offenbar werden und dann ...«
    »Das wird sie nicht!«, schnitt Carfesch dem Schiff das Wort ab. »Nicht, wenn du meine Befehle befolgst. Und jetzt lande endlich!«
    Das Schiff gehorchte.

3.
    Homunk
     
    Was tut sie hier? Sie hätte niemals zurückkehren dürfen!
    Homunks Gedanken überschlugen sich, als die Frau auf ihn zurannte. Sie hatte die Arme weit nach vorne gereckt, ihre langen Fingernägel erinnerten ihn an die Krallen eines Raubtiers.
    Die Intotronik rührte sich nicht. Homunk mutete dem flüchtigen Beobachter an wie ein organisches Wesen, schwach und verletzlich. Doch er war eine Maschine. Nichts, was diese Frau, in deren Augen Wahnsinn und Hass standen, auszurichten vermochte, konnte ihm etwas anhaben.
    Was ist mit Rico?, fragte sich die Intotronik. Wieso hat er das zugelassen?
    Zwei Schritte trennten ihn noch von der Frau. Homunk betrachtete, analysierte sie. Er registrierte ihren schütter und matt gewordenen Flaum aus Federn, den Schmutz unter den langen, rissig gewordenen Fingernägeln, er roch ihren stechenden Schweiß.
    Quiniu Soptor tat ihm leid.
    Homunk hob die Arme, um die Angreiferin abzufangen, sie zu fixieren, bis ihre Kräfte erlahmten.
    Doch es kam nicht dazu. Ein zweiter Schemen löste sich aus dem Gleiter, sprang Soptor entgegen.
    »Jymenah, nein!«, rief Homunk, der die Bewegung bereits im Ansatz erkannt hatte. Er benutzte die Sprache seines Herrn, die den eben auf Wanderer eingetroffenen Ehrenwerten unbekannt war.
    Jymenah hörte nicht. Die Zwergin rammte die Halbarkonidin mit voller Wucht in den Bauch. Soptor schrie auf. Der Schrei verwandelte sich in ein kraftloses Stöhnen, ihre Augen traten aus den Höhlen. Soptor knickte ein. Die Zwergin und die Halbarkonidin verwandelten sich in ein Knäuel, das sich überschlagend über den Boden rollte und einige Meter von Homunk entfernt zum Liegen kam.
    Einen Augenblick lang rührte sich nichts, schien es, als hätte die Zwergin die Frau mit ihrem Kopfstoß getötet. Dann bäumte sich Soptor auf. Sie packte Jymenah, trieb ihre Fingernägel in das Fleisch der Zwergin. Diese brüllte vor Schmerz und Überraschung auf.
    »Jymenah, hör auf!« Homunk übertönte den Schrei seiner Dienerin mühelos.
    Die Zwergin hörte nicht. Sie packte Soptor, schüttelte sie wie eine Puppe. Jymenah wirkte wie ein Kind, doch ihr wohnte eine Stärke inne, die Homunk immer wieder von Neuem verblüffte. Jymenah hätte die Halbarkonidin, die mehr als doppelt so groß war wie sie selbst, in Stücke reißen können – und würde es in wenigen Sekunden tun, wenn Homunk nicht dazwischenging. In ihrem Zorn war Jymenah tatsächlich wie ein Kind. Sie kannte keine Grenzen. Ebenso wenig wie im Anschluss ihre Bestürzung über das, was sie angerichtet hatte, keine Grenzen kennen würde. Aber dann war es zu spät. Selbst ES konnte keine Toten zu neuem Leben erwecken.
    Homunk musste eingreifen.
    Aber sollte er es wirklich? Die Intotronik hielt inne. Wäre es nicht das Beste für alle Beteiligten, würde Quiniu Soptor in diesem Augenblick sterben? Das tragische Opfer des Wutanfalls einer fehlerbehafteten, organischen Dienerin? Es hätte Homunk vieles erspart. Doch er hätte dadurch verraten, wofür er seit Anbeginn seiner Existenz stand. ES zu dienen bedeutete, die eigenen Anliegen zurückzustellen.
    Quiniu Soptor war per Transmitter nach Wanderer gelangt. Sie hatte die Prüfungen seines Herrn bestanden. Sie war eine Ehrenwerte. Es stand Homunk nicht zu, über das Schicksal der Halbarkonidin zu befinden. Das stand allein ES zu.
    »Genug!«
    Homunk sprang vor, trennte die beiden Kämpfenden mit einer schnellen Armbewegung. Weder die Zwergin noch die Wahnsinnige hatten seiner Maschinenkraft etwas entgegenzusetzen.
    »Aber sie ...!«, brüllte Jymenah auf und brach ab, als ihr Zorn in sich zusammenfiel. »Es tut mir leid. Ich wollte dich nur schützen!«
    »Ich benötige deinen Schutz nicht«, wies die Intotronik seinen Diener zurecht. »Und ich habe dir die klare Anweisung gegeben, im Gleiter zu bleiben.« Er ließ Jymenah los. Von ihr drohte keine Gefahr mehr. Ihre Wut war verglüht, hatte grenzenloser Bestürzung Platz gemacht. Einige Stunden lang würde Jymenah jede seiner Anordnungen auf den Buchstaben getreu befolgen.
    Homunk wandte sich Soptor zu. Die Halbarkonidin sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Wieder schrie sie
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