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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit
Autoren: Frank Borsch
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zugleich zuweilen härter und unnachgiebiger als selbst sein Extrasinn. Eine Folge ihrer telepathischen Gabe, wie Crest annahm. Michalowna verfügte über Kräfte, von denen ein gewöhnlicher Mensch nur träumen konnte – aber im Gegenzug war ihr die gnädige Unwissenheit verwehrt, was andere Menschen über sie dachten. Die Telepathin musste sich schützen, und sie tat es oft mit Härte gegenüber sich selbst und anderen.
    »Ich wüsste nicht, was wir ausgerechnet hier zu befürchten hätten«, entgegnete Crest. »Soptors Zustand muss einen anderen Grund ...«
    Ein Ruf unterbrach ihn. »Crest! Tatjana! Sehen Sie!«
    Trker-Hon zeigte mit einem seiner kräftigen Arme auf das Landefeld. Dort war eines der Fluggeräte aufgestiegen und nahm Kurs auf den Hügel. Lautlos kam es auf sie zu.
    »Man kommt, um uns zu begrüßen!«, rief Trker-Hon.
    »Ja, das muss es sein«, pflichtete Crest ihm bei. Plötzlich erfasste auch ihn Unruhe. In seinen Gedanken stiegen Bilder auf. Vor wenigen Tagen waren sie auf dem Halbplaneten Tramp aus einem Transmitter wie diesem getreten. Ein pfeilförmiger Gleiter war aus der nahen Stadt aufgestiegen. Der insektoide Orgh Gal-Enn hatte sie ehrerbietig begrüßt, doch innerhalb von Stunden hatten sie um ihr Leben fürchten müssen ...
    Lass dich von der Frau nicht verrückt machen!, flüsterte sein Extrasinn. Tramp liegt lange hinter uns! Die Ähnlichkeiten sind oberflächlich und dem Zufall geschuldet!
    Der Ton mutete Crest unangemessen scharf an. Michalowna war dem Extrasinn unheimlich. Die Telepathin drohte ihm den Status der unergründlichen Entität zu rauben, auf der sein Selbstverständnis ruhte. Doch in der Sache hatte der Gedankenbruder recht. Tramp war ein sterbender Planet gewesen, eine Welt des Todes. Dies hier war eine Welt des Lebens. Des Ewigen Lebens. Michalowna sah Gespenster.
    »Gleich werden wir den Unsterblichen gegenübertreten«, sagte Trker-Hon. »Wie sie wohl aussehen werden?«
    »Nicht, wie wir erwarten, denke ich.«
    Das Fluggerät ging mit derselben Lautlosigkeit, mit der es durch die Luft glitt, neben dem Platz nieder. Seine Form erinnerte an einen Tropfen. Die untere Seite des Rumpfs war kobaltblau, die obere glitzerte silbern. Crest glaubte die Umrisse zweier Wesen in dem Glitzern zu erahnen, einer davon klein, wie der eines Kindes. Übergangslos bildete sich eine Öffnung in dem Gefährt.
    Ein Unsterblicher trat hervor.
    Er sah aus wie ein Mensch.
    Wie war das möglich? Handelte es sich bei den Unsterblichen, die das Netz der Transmitter gesponnen hatten, etwa um Menschen? Oder um Arkoniden? Allein der Gedanke war absurd. Crest hatte die Menschen achten gelernt, doch ihre Zivilisation war primitiv, reichte nicht über die engen Grenzen ihrer Heimatwelt hinaus. Die Menschen träumten in ihren Religionen von der Unsterblichkeit, mehr nicht. Aber selbst den Arkoniden war, ebenso wie ihren zahlreichen Abkömmlingen, trotz ihrer märchenhaft weit fortgeschrittenen Technologie der Sieg über den Tod verwehrt geblieben.
    Der Unsterbliche kam auf sie zu.
    Er war hochgewachsen und schlank und trug eine einteilige Kombination. Sie leuchtete im gelben Licht der Sonne, nahm einen dunklen Ton an, als er den Schatten einer Säule passierte, um dann wieder zu Gelb zu wechseln.
    Vor Crest da Zoltral und Trker-Hon blieb er stehen. »Willkommen auf Wanderer, Ehrenwerte!«, sagte er und hob eine Hand in einer Geste der Begrüßung. Crest registrierte, dass die Nägel seiner Finger übergangslos ins Fleisch übergingen. Er registrierte die grünblauen Augen, das Haar, das die Farbe von Sand war und von innen heraus zu leuchten schien. Und er registrierte die Sprache: Der Unsterbliche hatte sie auf Arkonidisch begrüßt!
    Ein Zittern erfasste Crest. Sein Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. Seine Gedanken rasten, als er verzweifelt nach einer dem Augenblick würdigen Entgegnung suchte.
    Da hörte er hinter sich einen Schrei. Spitz und sich überschlagend, voller Pein. Er wollte sich umdrehen, herausfinden, von wem der Schrei kam, als neben ihm ein Schemen nach vorne schoss.
    Er war schwarz. Sein Kopf war von einem fleckigen rostroten Flaum bedeckt.
    Quiniu Soptor. Unaussprechlicher Hass glitzerte in ihren silbernen Iriden.
    Das Objekt ihres Hasses war der Unsterbliche.

2.
    Carfesch
     
    »Carfesch! Wanderer liegt vor uns!«
    Das Schiff riss den Kundschafter aus seiner Versunkenheit. Carfesch hatte nicht geschlafen. Seit so langer Zeit nicht mehr, dass er nicht mehr hätte sagen
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