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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell
Autoren: Wim Vandemaan
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Bull und sah sich demonstrativ um.
    Der Raum – oder Saal – war halb oval geschnitten. Die Tür, durch die sie eingetreten waren, befand sich exakt in der Mitte der geraden Längsseite, die sich über sieben oder acht Meter erstreckte. In der nach außen geschwungenen Rückseite gab es in regelmäßigen Abständen voneinander drei weitere, geschlossene Türen.
    Der Raum war, soweit Bull sehen konnte, unmöbliert. Die Decke, deutlich über vier Meter hoch und sanft nach oben gewölbt, leuchtete insgesamt in einem gedämpften Licht.
    Dort, wo sich die gebogene Wand mit der geraden Linie traf, befand sich eine Senke, vielleicht die Schlafmulde der Gucky-Kreatur.
    Im Raum verteilt standen einige Kübel, aus denen erbärmliche Pflanzen wuchsen, dürre, kahle, blutrote Gewächse.
    Gucky hatte bemerkt, wie Bull den Raum musterte. »Mi casa es su casa«, sagte er.
    »Er spricht ja auch Spanisch!« González klang begeistert.
    »Er ist überhaupt ganz großartig«, knurrte Bull. »Ein Goldstück von einem Besun.«
    Bull durchmaß den Raum bis zur konvexen Wand. Er warf einen Blick über die Schulter und sah, dass die geradlinige Wand nicht mit der Decke abschloss. Unmittelbar vor der Wand stieg die Decke steil an und eröffnete so zwischen sich und der Wand einen mehr als zwei Meter hohen Freiraum, der verglast war – ein Fenster, so lang wie das ganze Zimmer.
    Hinter dem Glas entdeckte Bull einige Fantan. Sie machten einen hoch konzentrierten Eindruck.
    »Wir sind in einem Guckkasten. In einem Theater«, sagte Bull. »Besun-Theater für die Fantan.« Wenn sich nicht noch ganz andere Aliens auf der Station aufhalten.
    Während Manoli und die beiden jungen Leute sich umdrehten, um die verglaste Galerie anzusehen, ging Bull weiter auf die Türen zu.
    Erst aus nächster Nähe entdeckte er zwischen den Türen etwa in Hüfthöhe schmale Leisten, die sich farblich in nichts von der Wand unterschieden, in die sie eingelassen waren. In diesen vertieften Leisten war eine Art von Brailleschrift zu sehen, eine Blindenschrift: Leicht erhobene Punkte standen zu fingernagelgroßen Gruppen sortiert.
    Bull streckte die Hand danach aus, schwenkte dann aber zu den Türen um. Er öffnete nacheinander die drei Türen in der Rückwand. Alle drei führten in schmale, vier bis fünf Meter tief reichende Räume, deren Boden sich nach hinten deutlich senkte. Das letzte Viertel des Bodens stand eine Handbreit unter Wasser. Das Wasser roch unnatürlich, desinfiziert. Die Hygieneräume , vermutete Bull. Vielleicht für die Geschlechter getrennt: Männer, Frauen, Gucky. Obwohl ihm nicht ganz klar war, wie man diese Toiletten handhabte, überkam ihn ein Gefühl von Erleichterung. In diesen Kabinen konnten sie immerhin ungestört sein, privat.
    Vorausgesetzt, es waren dort keine Beobachtungsgeräte versteckt.
    »Wo werden wir schlafen?«, fragte Bull laut in den Raum, nachdem er seine Inspektion beendet hatte.
    Gucky spazierte zu seiner Schlafkuhle, sortierte angestrengt seine Decken und sagte: »Eine interessante Frage.«
    Plötzlich setzte ein Summton ein. An verschiedenen Orten des Raums senkte sich der Boden ab und bildete neue Kuhlen. Vier, zählte Bull.
    »Fehlen die Decken«, beklagte er sich laut genug, dass ihre Gastgeber es hören mussten.
    Gucky erhob sich mit einem übertriebenen Grummeln. Bull bemerkte, dass er nun in einer anderen, vollständig fremden Sprache redete. Der Ilt berührte eine der Blindenschrift-Gruppierungen zwischen den Türen.
    Es handelte sich offenbar um Sensortasten. Ein rechteckiger Ausschnitt wurde in der Wand sichtbar; zwei Flügeltüren glitten zur Seite. In der Öffnung dahinter sah Bull etliche Decken oder zu anderen Zwecken gedachte Textilien.
    Der Ilt warf erst Sue, dann Sid eine dieser Decken zu, schließlich bedachte er auch Manoli. Dann schaute er den Stapel noch einmal sorgfältig durch, machte eine bedauernde Geste und sagte: »Schade. Die Decke für Nummer elf ist verschwunden. Vielleicht war sie Besun. Seid vorsichtig. Auf der MYRANAR tummeln sich Diebe.«
    Bull seufzte ergeben, ging zur Wand und berührte selbst eine der Sensortasten.
    Ein ohrenbetäubend schrilles, klirrend-rhythmisches Geräusch erklang, ungefähr so, als würde jemand das Blatt einer Motorsäge durch Glasscheiben ziehen.
    Bull trat zurück, starrte die Leiste an und berührte dieselbe Taste noch einmal. Stille.
    Er atmete auf. »War das ein Alarm?«, fragte er Gucky.
    Der Ilt machte ein verblüfftes Gesicht. »Alarm? Das war kein
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