Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
läuft. Sie sind auf Sendung. Live.
    Er sagt: »Dass ich überlebt habe.« Er lächelt schief. Es ist das erste Mal, dass sie ihn lächeln sieht. »Im Dschungel von Pigell.«
    Sie nickt und will damit sagen: Diese Antwort gilt nicht. Die Frage steht noch im Raum. Er nickt zurück und sagt damit: Das weiß ich.
    »Es waren vielleicht gar nicht die Topsider«, sagt er. »Es war – nein, es war auch nicht die unglaubliche Dunkelheit am Grund des Dschungels.« Er schließt die Augen.
    Sie denkt: Jetzt ist er wieder da. Da draußen. Unter einer anderen Sonne. Lichtjahre von hier weg. Kein Mensch ist weiter fort von der Erde gewesen als er.
    Er öffnet die Augen wieder und sucht ihren Blick. Unwillkürlich muss sie lächeln. Sie ist schön. Sie hat ihre Erfahrungen mit den Männern gemacht. Sie denkt: Wenn sie dir so in die Augen schauen, lügen sie am unverschämtesten.
    Aber warum soll er lügen?
    Er hat sich entschieden: »Was mich am meisten beeindruckt hat, das waren die Giganten von Pigell.«
    Sie nickt. Sie hat keine Ahnung, wovon er redet. Sie fragt: »Mögen Sie unseren Zuschauern etwas erzählen von diesen Giganten?«
    »Ja«, sagt er. Er lächelt sie an und schließt erneut die Augen.

1.
    Endstation
    Pigell, im Wega-System
     
    An diesem Tag würde Tako Kakuta Bechia Yuaad zum ersten Mal sehen. Die Ferronin, die sich selbst als einen Appell bezeichnete, war klein, vielleicht eineinhalb Meter, und sie war schmächtiger als die meisten ihrer Art. Ihre Haut war von einem blassen, fast keramischen Blau. Das kupferfarbene Haar trug sie kurz und ruppig geschnitten. Ein breit-ovales, fast rundes Gesicht. Ihre Stirn sprang weniger weit vor als sonst bei Ferronen.
    Sie würde ihn aus grünen, gläsernen Augen anschauen.
    Sie würde ihn studieren.
    Er würde stillhalten, aber sein Gesicht würde er undurchsichtig halten.
    Sie und Anne Sloane würden kurz miteinander reden. Nach einer Weile würde sie sich abwenden und an den Rand der Lichtung gehen, wo einer der Giganten stand und die Regenfälle leckte.
    Da würde Kakuta sehen, dass sie leicht hinkte.
    Er würde keinen Verband bemerken, keine Beinschiene. Wahrscheinlich keine Verletzung , würde er denken. Sie geht selbstverständlich, sie ist ihr Hinken gewohnt. Ein angeborener Fehler. Oder eine früh erworbene Beeinträchtigung.
    Aus irgendeinem Grund würde sie sich noch einmal umdrehen und ihn ansehen.
    Und der Tag würde eine neue Wendung nehmen.
     
    »Wir werden langsamer«, sagte Conrad Deringhouse leise. Er war der Jüngste ihrer Gruppe, mit 24 Jahren sogar noch ein Jahr jünger als Tako Kakuta selbst. Kakuta warf ihm einen besorgten Blick zu. Die Schmerzmittel hatten angeschlagen. Gestärkt hatten sie Deringhouse nicht. Hatten sie ihn sogar empfindlicher gemacht?
    Wo im Wega-System, Lichtjahre von der Erde entfernt, sollten sie Hilfe finden? Die Topsider würden sie jagen. Immerhin war Kakuta, Deringhouse und den beiden Frauen die Flucht aus dem Gefangenenlager auf Ferrolia gelungen. Sie hatten den Mond hinter sich gelassen.
    Und sie hatten Nyssen hinter sich gelassen. Tot.
    »Wir werden langsamer? Bist du dir ganz sicher?«, fragte Anne Sloane.
    Deringhouse nickte mühsam.
    »Er hat recht«, sagte Darja Morosowa.
    »Wie nah mögen wir der Planetenoberfläche sein?« Sloane schaute Kakuta an.
    Er schüttelte abwehrend den Kopf und sagte: »Sicher zu hoch. Viel zu hoch zum Springen.«
    »Du könntest dich anstrengen.«
    Er wandte stumm den Kopf ab. Er war Teleporter. Seine Paragabe ermöglichte es ihm, über höchstens zwei Kilometer zu springen, ohne jeden Zeitverlust. Nach dem Sprung aber musste er sich erholen. Die Regeneration konnte je nach Anstrengung eine halbe Stunde dauern.
    Sie schwiegen. Es war kein angenehmes Schweigen. Kakuta spürte den bohrenden Blick Sloanes am Hinterkopf. Wächter des Nordens! , dachte Kakuta beschwörend.
    »Wir landen«, hörte er Deringhouse murmeln.
    Tatsächlich spürte auch Kakuta jetzt, dass sich der Truppentransporter senkte. Oder täuschte er sich? Jedenfalls musste Wega VI – Pigell – nun schon sehr nahe sein.
    Die Topsider hatten das Wega-System mit ihrer Armada unter Kontrolle gebracht. Die Ferronen hatten den etwa 500 Schiffen der Invasoren – darunter etliche der 250 Meter langen Kriegsschiffe, aber auch 800 Meter messende Riesenschiffe, die den Truppen- und Frachttransport besorgten – im All nichts Nennenswertes entgegenzusetzen.
    Die Eroberung der besiedelten Planeten stellte aber auch die überlegenen

Weitere Kostenlose Bücher