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Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Titel: Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Autoren: PERRY RHODAN
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drängten die Frauen und Männer der BASIS an die Bahre heran. Hysterie drohte auszubrechen.
    Plötzlich stand eine hochgewachsene Gestalt in eng anliegender bernsteingelber Kombination, die von einem Netzwerk silbrig schimmernder Fäden durchzogen war, neben Rhodans Leichnam.
    »Halt! Bewahrt bitte Ruhe!«, rief der Mann.
    Diese wenigen Worte und die Erscheinung selbst strömten genug Autorität aus, um die Menge augenblicklich zum Stillstand zu bringen. Verblüfft, fasziniert und hoffnungsvoll richteten sich zahllose Blicke auf das ovale, markant geformte und von einer Silbermähne umrahmte Gesicht.
    »Es stimmt, was dieses Kind gesagt hat«, fuhr der Fremde fort. »Perry Rhodan ist nicht tot. Sein Geist hatte den Körper verlassen, um mir im Kampf gegen die Seth-Apophis-Komponente beizustehen, die den Dom Kesdschan in ihre Gewalt bringen wollte. Da sich sein Körper während des Kampfes in einer Scheintodstarre befand, blieb er voll funktionsfähig. Soeben ist sein Geist zurückgekehrt.«
    Roi Danton hatte sich umgedreht und den Fremden genauso wie alle anderen Raumfahrer angestarrt, aber nun wich die Starre von ihm.
    »Tengri Lethos!«, flüsterte er. »Und ich dachte immer ...«
    »Das dachte ich auch, Mike«, erwiderte der Fremde. »Aber ich bin nicht mehr der Tengri Lethos, den dein Vater kannte. Ich bin Lethos-Terakdschan, der neue Hüter des Domes Kesdschan und des Wächterordens der Ritter der Tiefe. Nur meine materielle Projektion ist identisch mit der Erscheinung des Hüters des Lichts.«
    Perry Rhodan öffnete in dem Moment die Augen. Er versuchte, sich auf den Ellenbogen hochzustemmen, sank aber kraftlos zurück. Seine Lippen bewegten sich.
    »Tengri?«
    Lethos-Terakdschan wandte sich dem Terraner zu, legte ihm eine Hand auf die Stirn und sagte lächelnd: »Perry, mein Freund! Schone dich noch. Der Kampf war hart. Leider fand ich keine Möglichkeit, dir zu sagen, dass dein Körper und damit deine materielle Existenz nicht geopfert werden musste. Es genügt, wenn ich künftig den Dom Kesdschan bewohne.«
    »Du musst dort bleiben?«, flüsterte Rhodan. »Körperlos?«
    »Ich war längst körperlos, als mein Geist in den Dom versetzt wurde. Aber du siehst, ich kann körperlich erscheinen. Wir sehen uns nicht zum letzten Mal.«
    Ein Lächeln des Verstehens huschte über Rhodans Gesicht.
    »Du hast viel Wissen hinzugewonnen, Lethos-Terakdschan. Ich hoffe, ebenfalls neues Wissen zu gewinnen – im Gewölbe unter dem Dom.«
    »Du wirst hinkommen, Perry. Aber versprich dir nicht zu viel davon. Niemand kann alles Wissen mit einem Schlag gewinnen. Vorher musst du dich erholen. Dann wird dir jemand sagen, wann deine Weihe zum Ritter der Tiefe stattfinden kann. Übrigens, auch die Wesen, die mir halfen, dich zu rufen und durch das psionische Labyrinth zu geleiten, werden sich wieder erholen – ebenso der Ara Herth ten Var.«
    Lethos-Terakdschan drückte Rhodans Hand, dann drängte er sich zu Oliver Javier durch und hob den Jungen hoch. »Olli«, sagte er gerührt. »Du hast die Anlagen dazu, einmal ein ganz Großer zu werden. Ohne dich gäbe es keinen Dom Kesdschan mehr. Viel Glück, Oliver!«
    Er setzte den Jungen wieder ab.
    »Meinen Glückwunsch zu deinem jungen Mann, Waylon!«, sagte er.
    »Er ist kein Mann, sondern ein Kind«, brummte Javier tadelnd.
    Lethos-Terakdschan stutzte, dann lachte er auf und zauste Olivers Schopf.
    »Richtig! Dein Vater hat recht, Olli. Nur ein Kind vermochte es, in Hamiller Vater- und Muttergefühle zugleich zu wecken. Zu deinem und unser aller Glück.«
    Er winkte grüßend – und war im nächsten Moment verschwunden.
    Roi Danton wischte sich verstohlen die Augen, dann drückte er seinem Vater die Hand.
    Die Menge klatschte frenetisch Beifall.
     
    ENDE

Nachwort
     
    Immer wieder konfrontiert uns die PERRY RHODAN-Serie mit geheimnisvollen, oft kosmischen Wesen, aber das Fremde, dem wir begegnen, muss nicht wirklich fremd daherkommen. Unbeschreiblich schon gar nicht, auch wenn es den einen oder anderen Autor mitunter in den Fingern jucken mag, ein Exempel zu statuieren und tatsächlich das Unbeschreibliche zu beschreiben. Verwirrung und Verständnislosigkeit wären wohl die zwangsläufige Folge eines solchen Versuchs.
    Wir brauchen, um das absolut Fremde zu verstehen, bekannte Vergleiche und Begriffe. Sonst bleibt das Fremde fremd, und unser Interesse daran wird vermutlich sehr schnell erlöschen. Sofern wir dieses Fremde nicht als bedrohlich empfinden und damit eine Ausrede
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