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Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Titel: Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Autoren: PERRY RHODAN
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sich über den ein Oval formenden Gesichtsknochen. Eine schmalrückige, leicht gebogene Nase teilte das Gesicht in deckungsgleiche Hälften. Schmale, dichte und silbrig schimmernde Brauen wölbten sich über bernsteingelben Augen, deren Iris grüne Punkte und Streifen aufwies. Unter dem vollen und doch beherrscht wirkenden Mund ragte das wuchtige Kinn gleich einem Felsblock hervor. Das silbrige Haupthaar schloss das Gesicht mähnenartig ein. Über der hohen Stirn wurde es von einem Band gehalten.
    »Tengri Lethos!«, flüsterte Rhodan ergriffen.
    In einem Reflex öffnete sich sein Geist so unendlich weit, dass er im Sekundenbruchteil erfasste, was sich im Dom Kesdschan abspielte und welche uralten Geschehnisse dem Titanenkampf vorausgegangen waren.
    Damals, vor Millionen von Jahren, als das Volk der Hathor in der Andromedagalaxis den Zenit seiner Evolution überschritten hatte und friedlich verdämmerte, weil es keinen Sinn in einer weiteren Existenz sah, hatte es einige wenige Hathor gegeben, denen das Glück der Erkenntnis zuteilgeworden war.
    Diese Erkenntnis hieß, dass es die Aufgabe des vernunftbegabten Geistes sei, die Kräfte des Universums kraft seiner selbst zu beherrschen, sich schlussendlich von der Bindung an die materielle Existenz zu befreien und den Untergang des Universums zu überstehen, um weiterzuwirken in jedem neu erstandenen Universum – bis in alle Ewigkeit.
    Das war die Grundidee gewesen, nach der jene Hathor die Zielrichtung ihrer weiteren Existenz bestimmt hatten. Die Methoden, an der Erfüllung dieser Idee zu wirken, waren jedoch verschieden gewesen. Einige Hathor waren zu Hütern des Lichts geworden, andere hatten versucht, ihrer Bestimmung mit exotischen Mitteln gerecht zu werden.
    Tengri Lethos war der Nachkomme der ersten Gruppe.
    Ein Hathor namens Terak Terakdschan gehörte zu der Gruppe, die einen anderen Weg eingeschlagen hatte. Er übernahm von den Porleytern den Grundgedanken des Wächterordens, trat ihr Erbe an und gründete im Auftrag der Kosmokraten den Orden der Ritter der Tiefe.
    Als er starb, ging sein Geist, der Geist des ersten Ritters der Tiefe, in die materielle Substanz des Domes Kesdschan ein und verlieh ihm dadurch eine neue, höhere Qualität und Bedeutung. Von da an empfing jeder Anwärter auf die Mitgliedschaft im Wächterorden während der Ritterweihe im Dom das psionische Vermächtnis Terak Terakdschans. Ein Teil der psionischen Energie des Direktbeauftragten der Kosmokraten floss in ihn über und kehrte, sobald der Ritter starb, in den Dom zurück.
    Seth-Apophis musste schon in ferner Vergangenheit hinter dieses Geheimnis gekommen sein und hatte seitdem auf das Ziel hingearbeitet, den Geist Terakdschans aus dem Dom zu entfernen. Falls der Superintelligenz diese »Entseelung« des Domes je gelingen sollte, würde Kesdschan nur noch eine leere Hülle sein. Dann wäre die Ritterweihe nichts weiter als eine formelle Zeremonie, denn ohne den Übergang psionischer Energie vom Hüter des Domes würden neue Ritter ihre Aufgaben nicht erfüllen können. In ferner Zukunft, wenn der letzte wahre Ritter starb, würde sich die Legende erfüllen, und die Sterne würden erlöschen.
    Seth-Apophis hatte gewusst, dass Tengri Lethos ihre Absichten durchkreuzen konnte. Deshalb hatte sie von langer Hand die Entstehung und Präparierung des Ladonnia-Psychods vorbereitet, das schließlich den Hüter des Lichts unter Vorspiegelung falscher Tatsachen aus diesem Universum gelockt hatte.
    Lange Zeit hatte er hilflos im Nichts geschwebt – und er würde bis in alle Ewigkeit dazu verdammt gewesen sein, wären nicht die Illusionskristalle gewesen, die ihn auf seinem Schritt begleitet hatten. Sie stießen die Seth-Apophis-Komponente des Psychods ab und opferten sich dabei.
    Es kam zu einer hyperenergetischen Schockwelle, die Lethos' Geist auf eine Frequenzebene schleuderte, auf der sich zu jenem Zeitpunkt etwas anderes befand. Das lag erst wenige Tage zurück ...
    Seth-Apophis hatte es geschafft, einen hyperenergetisch-mentalen Ableger zu erzeugen und ihn mit einem hyperenergetischen Jetstrahl in den Dom Kesdschan zu schicken. Dieser Jetstrahl hatte exakt die Frequenzebene, auf die Tengri Lethos' Geist zum genau gleichen Zeitpunkt geraten war.
    So kam es, dass sowohl die Seth-Apophis-Komponente als auch der Geist des Hüters des Lichts gleichzeitig im Dom Kesdschan eintrafen. Die Seth-Apophis-Komponente war eine ungeheure Kräfteballung, und ihr gelang es, den Geist Terak Terakdschans aus
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