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Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Titel: Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Autoren: PERRY RHODAN
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hindurch.
    Er kniff die Augen zusammen und starrte in das Wetterleuchten. Sollte das ein Zeichen für ihn sein, das ihm die Richtung angab?
    Er traf seinen Entschluss. Vorhin hatte er ein schweres Paddel neben sich auf dem Floß liegen sehen. Er hob es auf, stellte sich an eine Seite des Floßes und paddelte, so kräftig er konnte. Langsam bewegte sich das Floß in der Dünung, aber bald stellte es sich quer. Rhodan musste zur anderen Seite gehen, um das Missverhältnis zu kompensieren.
    Auf diese Weise brauchte er fast drei Stunden, um die Stadt zu erreichen. Er wartete, bis sich das Floß einem flachen Kai weit genug genähert hatte, dann sprang er an Land.
    Aus der unmittelbaren Nähe sahen die Bauwerke riesig und unheimlich aus. Sie schimmerten in einem warmen Gelbton und schienen aus hartem Plastikmaterial zu bestehen. Rhodan musste fast eine Viertelstunde suchen, bis er einen Durchlass zwischen zwei Bauten gefunden hatte, eine Gasse, die einer künstlichen Schlucht glich.
    Aufmerksam musterte er die Wände der Bauten, die nur wenige Zentimeter auseinander standen. An manchen Stellen waren, scheinbar unmotiviert, faustgroße runde Löcher eingelassen. Hinter ihnen war es dunkel. Nichts regte sich. Es gab aber auch keine Anzeichen von Verfall. Alles schien regelmäßig gewartet und sauber gehalten zu werden.
    Nach etwa zehn Schritten blieb er stehen. Ihm war aufgefallen, dass seine Schritte kein Geräusch verursachten. Er blickte auf die Anzeigefelder der Außensensoren. Draußen herrschte kein Vakuum, wie er im ersten Augenblick vermutet hatte, sondern eine Atmosphäre, die weitgehend der irdischen glich.
    Vor ihm weitete sich die Gasse auf einen kreisrunden Platz. In dessen Mitte stand auf einem Sockel ein Roboter, ein Gebilde aus silbrig schimmerndem, blank poliertem Stahl. Es war ein hominid geformter Roboter, nur war er etwa zehn Meter groß. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und starrte aus leeren Augenhöhlen schräg nach oben, wo er in den hochgereckten Händen ein stetig brennendes Licht trug.
    Rhodan musterte die zwischen hohlen Händen geborgene Flamme und schluckte. Er ahnte, dass diese Flamme, dieses ewige Licht, ein Symbol war, ein Symbol für den Geist intelligenten Lebens, der behütet werden musste, um seine Bestimmung zu erreichen.
    War es das Symbol des Wächterordens der Ritter der Tiefe?
    Rhodan erschauderte, als er sich an ein anderes Wesen erinnerte, das ebenfalls die Aufgabe erfüllt hatte, das Licht des Geistes zu hüten.
    Ihm wurde kalt, als er sah, dass die Flamme flackerte, kleiner wurde und fast erlosch.
    Das bedeutet, dass das Licht des Geistes in Gefahr ist. Es soll mir sagen, dass ich mich beeilen muss, soll der Kampf um den Dom Kesdschan nicht von Seth-Apophis gewonnen werden!
    Perry Rhodan setzte sich wieder in Bewegung, diesmal schneller als vorher, überquerte den Platz, tauchte abermals in eine Gasse ein und betrat eine weite Ebene aus schwarzem Metall, das jedes Licht schluckte und deshalb auch das Wetterleuchten nicht widerspiegelte, das im Hintergrund tobte. Er ging ein paar Schritte, dann blieb er wieder stehen. Das Wetterleuchten erfüllte den ganzen jenseitigen Raum unter der stählernen Wölbung. Es gab keinen Weg daran vorbei. Er würde, wenn er nicht umkehren wollte, mitten hindurchgehen müssen.
    Ihm wurde bewusst, dass er nicht ausweichen durfte. Er musste sich darauf verlassen, dass die Macht, die ihn bisher in dem psionischen Labyrinth beschützt hatte, auch in dem grellen Leuchten die Hand schützend über ihn hielt.
    Er war endlich bereit dazu, auch das Letzte zu riskieren, weil er erkannt hatte, dass er die Verantwortung dafür trug, ob der Wächterorden weiterbestehen würde oder nicht.
    Gefasst und zuversichtlich schritt er in das wabernde Leuchten hinein.
    Als es ihn erfasste, glaubte er, Stimmen zu hören. Mitten in einem erschreckenden hohlen Brausen ertönte ein Chor überirdischer Stimmen. Sie riefen ihn an, aber er ging weiter.
    Dann war er hindurch.
    Es war wie ein Schock, als schlagartig alles erlosch, was mit dem psionischen Labyrinth zu tun hatte, und als er erkannte, dass das Leuchten, das er weiterhin sah, von der gigantischen Glocke des Domes Kesdschan ausging, der kaum zwanzig Meter vor ihm in den Nachthimmel Khrats ragte.
    Rhodan erstarrte geradezu, als vor seinem geistigen Auge eine Vision erschien.
    Ein menschenähnlich geformtes und doch andersartiges Gesicht, smaragdgrüne Haut, von goldfarbenen abstrakten Mustern durchzogen, spannte
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