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Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"

Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"

Titel: Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
Autoren: Uwe Anton
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nicht.
    Myhd gab Tyx ein Zeichen, und die beiden setzten sich.
    Sie scheinen sich ja gut zu verstehen, dachte Kandrit. Die Arbeit am Artefakt eines Fingerfragments, das älter ist als das Universum, schmiedet sie offenbar zusammen.
    »Danke, dass du uns so schnell empfängst«, sagte Myhd.
    Schwang da etwa Zynismus mit? Er hatte sie die beiden Male abgewimmelt. Das erste Mal, als der Hohe Tamrat Vetris bei ihm im Büro gesessen hatte, das zweite Mal danach, als er seine Gedanken ordnete.
    »Es ist mir eine Freude wie immer.« Er lächelte verbindlich. Er wusste nicht, wo ihm der Kopf stand. Die Schlacht gegen die Onryonen lag nicht lange zurück, die Situation im Ghatamyz-System war angespannt. Das fiel zwar nicht in seine direkte Verantwortung, aber es belastete ihn. Schließlich hatte Vetris ihm persönlich Anweisungen gegeben, und er musste dafür sorgen, dass sie befolgt wurden.
    Die Onryonen nicht provozieren ...
    Wo sollte er bei seinen anderen Aufgaben anfangen? Die Probleme in WOCAUD hatten entscheidende Bedeutung für die zukünftige Transportsituation in der Milchstraße. Es waren seine Probleme. Er musste sie lösen.
    »Ich nehme an, ihr seid wegen des uralten Artefakts hier?«
    »Nein«, ergriff zu seinem Erstaunen der Tellerkopf das Wort. »Es ist übrigens kein Artefakt.«
    »Was?« Elektrisiert richtete Kandrit sich in seinem Sessel auf. »Habt ihr mehr darüber herausgefunden?«
    »Nein«, wiederholte der Tellerkopf. »Ein Artefakt bezeichnet einen Gegenstand, der künstlich hergestellt oder zumindest bearbeitet wurde. Die beiden Fingerglieder sind zwar versteinert, wurden aber nicht hergestellt oder bearbeitet. Also sind sie ein Objekt, kein Artefakt. So etwas lernt man schon im ersten Einführungskurs für das Studium.«
    Kandrit schnappte nach Luft. Wollte der Tellerkopf ihn veralbern? Wusste er nicht, mit wem er es zu tun hatte? Ein Wort von ihm, und Projjid Tyx würde in einen Konverter wandern und spurlos verschwinden.
    Wäre da nicht ... Doch das konnte der Wissenschaftler ja nicht wissen.
    »Ich bin deshalb voller Sorge«, fuhr der Blue fort, bevor Kandrit etwas dazu sagen konnte. »Etwas ganz Erhebliches stimmt nicht mit ITHAFOR-5.«
    »Sprichst du immer so geschwollen?«, fragte der Kommandant. »Außerdem heißt es WOCAUD.«
    »Verzeih mir, aber der Translator scheitert wahrscheinlich an der Aufgabe, meinen Befürchtungen adäquat Ausdruck zu verleihen. Und ich mache mir große Sorgen.«
    »Um WOCAUD?«, fragte Kandrit.
    »Um den Hof, um das Ghatamyz-System, um meine Kinder ... Habe ich dir schon Holos meiner Kinder gezeigt?« Vor Tyx' künstlichem Auge bildete sich die dreidimensionale Darstellung eines erwachsenen Tellerkopfs.
    Kandrit schluckte. Eins der Augen des Gefangenen war mit einem Techmonokel versehen, einer künstlichen Linse, die ihm verschiedene Spielereien ermöglichte.
    »Das ist Crydyt. Mein ältester Nachkomme. Er hat mein Haus an dem Tag verlassen, als er volljährig wurde. Oder ist es Hyrkys? Ich weiß es nicht mehr. Ich habe so viele Nachkommen. Er ist jedenfalls ausgewandert, auf den dritten Planeten gezogen. Ich mache mir Sorgen um ihn. Und nicht nur um ihn, auch um viele andere meiner Abkömmlinge. Du weißt ja, auf ...«
    »Deine Nachkommen interessieren mich nicht«, unterbrach Kandrit ihn freundlicher, als er es beabsichtigt hatte. Diese ... Ja, einen anderen Ausdruck dafür gab es nicht. Diese Zutraulichkeit verwirrte ihn.
    Entweder war Tyx ein begnadeter Schauspieler, der ihn mit seinen Familiengeschichten verwirren wollte, oder er war ... einfach nur ein verrückter Wissenschaftler, der nicht mehr ganz die Realitäten im Blick hatte.
    Er sah zu Famather Myhd, aber sein Chefwissenschaftler zuckte nur die Achseln, als sei er dieses Verhalten des Tellerkopfs gewohnt.
    Kandrit beschlich ein seltsames Gefühl. War es ein Fehler, Myhd die Unterstützung des Weddonen zu gewähren?, fragte er sich. Mein Chefwissenschaftler scheint die Marotten des Tellerkopfs zu kennen und zu dulden. Er scheint sich Tyx näher zu fühlen als mir, einem Tefroder.
    »Natürlich«, sagte der Blue, und das Holo erlosch.
    Andererseits ...
    Der Blue – der Weddone – beeindruckte ihn irgendwie. Er wollte es sich nicht eingestehen, doch schon nach ein paar Worten mit dem ... Weddonen sah er ihn nicht mehr als Tellerkopf, sondern als denkendes, fühlendes Wesen.
    Tyx war Wissenschaftler – und Vater. Die Auseinandersetzungen zwischen Weddonen und Tefrodern interessierten ihn nicht. Für
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