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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt
Autoren: Wim Vandemaan
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Welt nie mehr verlassen.
    Clun'stal griff zu.
    *
    Da war ein einziger Ton. Reiner Klang, der sich selbst lauschte. Allmählich entfaltete sich

der Klang. Und es war mehr da als Klang.
    Er war da, ein Hörender, versunken in ein Meer elektromagnetischer Wellen.
    Er sah.
    Ihn umgab eine technische Landschaft. Er hatte ein ganzes Archiv voller Bilder der Natur, ihre

mathematisch schwer zu erfassenden vierdimensionalen Konturen, ihre mal miteinander vermengten,

mal lauteren materiellen Domänen, den langphasigen Pulsschlag der Sterne, die Rhythmen der

Dimensionen.
    An diesem Ort dagegen war alles verklärt von ebenmäßigen Linien, glatten Legierungen,

kanalisierten Kräften: ein von allen physischen Zufällen bereinigtes Land. Ein Rundum-Land. Ein

Gehäuse.
    Eine mobile Maschine schwebte auf ihn zu. Ein ovaler Zentralleib, der wohl für die Erzeugung,

Speicherung und Zuteilung von Energie zuständig war. Ein darüber erhöhtes, mit dem Zentralleib

verbundenes kugelförmiges Segment voller Sensoren. Sowohl am oberen wie am unteren Teil des Ovals

saßen zwei tentakelförmige Extremitäten, die in vielfach gegliederten Manipulations- und

Sondierungswerkzeugen endeten.
    Die mobile Maschine betrachtete und betastete ihn. Das ist also ein Autonomer

Datentank, dachte er. Er hatte es immer schon gewusst; nun hatte er es auch gesehen.
    Woher gewusst?
    War auch er ein Autonomer Datentank?
    Er nahm Gestalt an. Schon konnte er einen Tentakel erheben, eine gegliederte

Manipulationseinheit ausbilden. Einen zweiten Tentakel. Er sammelte sein Denken in einem

kugelförmigen Segment, das einem lang gestreckten, ovalen Massezentrum aufsaß, und bestückte das

Segment mit konzentrierten Rezeptionsfaktoren.
    Allerdings stellte er fest, dass er im Unterschied zu dem Autonomen Datentank nicht aufrecht

ausgerichtet war, sondern waagerecht.
    Er lag.
    Warum auch nicht. Er hatte keinen Anlass, sich zu bewegen. Kein Ort, an den er gewollt

hätte. Nirgendwohin. Lag er nicht im Zentrum von allem? Die Rezeptionsfaktoren trugen ihm die

ganze Welt ein.
    Über ihm schwebten zwei offenbar organische Wesen. Er betrachtete ihre Physiologie, die

Dynamik ihrer inneren wie äußeren Bewegungen: stromlinienförmige Leiber, die frei im Raum

schwebten - vermutlich in einem künstlich von Schwerkraft freigehaltenen Raumabschnitt des

Gehäuses. Schirmähnliche Gebilde glitten in knappem Abstand über die Leiber hin und besprengten

sie mit Wasser. Das Wasser rann an den Seiten der Leiber herab und wurde dort von anderen

schirmähnlichen Maschinen aufgefangen, wieder in die Höhe getragen und erneut abgeregnet.
    Die beiden Wesen bewegten sich in Ordnung und Freiheit. Selbsterfasstheit.
    Selbsterfasstheit, aber keineswegs Selbstversunkenheit. Die beiden waren auf etwas außerhalb

ihrer selbst konzentriert.
    Auf was?
    »Er ist also wach«, sagte eine der beiden Kreaturen. Sie sprach vorbildlich reines

Handelsidiom.
    Er beherrschte das Handelsidiom vollkommen, hatte es aber bislang weder gehört noch

gesprochen.
    »Ja«, sagte die andere Kreatur. »Er ist auf eine gewisse Weise wach.«
    Er vermaß die Blickrichtung ihrer Augen und stellte fest: Sie waren auf ihn konzentriert.
    Die beiden näherten sich ihm, wuchsen dabei. Er verglich ihre Größe mit dem Ausmaß des

Autonomen Datentanks und dem eigenen. Der Tank und er waren ähnlich groß - und geradezu winzig im

Vergleich zu den beiden Kreaturen über ihm.
    »Kannst du uns verstehen?«
    »Ja«, sagte er. »Denn ich bin wach.«
    »Wer bist du?«
    Er überlegte und wiederholte dann:
    »Denn ich bin wach. Ich bin Clun'stal.«
    »Er hat sich einen Namen gegeben«, sagte die eine Kreatur.
    »Dann sollten wir ihm auch unsere Namen nennen«, sagte die andere. »Clun'stal - mein Name ist

Tanfacher. Und dies an meiner Seite ist Fogudare.«
    Clun'stal richtete sich langsam auf. Offenbar hatte er nicht die mobile Kompetenz eines

Autonomen Datentanks - er konnte nicht schweben. Er modifizierte seine unteren Extremitäten so,

dass er sie auf den Boden setzen und sich mit ihnen im Gleichgewicht halten konnte. Kurz darauf

lernte er gehen. Das war bei Weitem nicht so effektiv wie der Schwebemodus eines Tanks, brachte

ihn aber voran.
    Er schaute sich um. Das Gehäuse war weitläufig. Die technische Landschaft füllte nur seinen

vorderen Teil aus. Im Hintergrund erstreckten sich enorme Wasserbassins von großer Tiefe.

Clun'stal schloss aus der Anatomie seiner beiden
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