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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt
Autoren: Wim Vandemaan
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Gesprächspartner, dass sie überwiegend in diesen

Bassins lebten.
    »Er hat sich humanoid gestaltet«, sagte das Geschöpf, das sich Tanfacher genannt hatte.
    »Nicht so tragisch«, sagte der andere, Fogudare. »Es steht ihm nicht schlecht.«
    »Sei mir nicht gram«, sagte Tanfacher. »Aber dein Geschmack in Sachen Biodesign ist

entwicklungsbedürftig.«
    Obwohl dies ein Vorwurf war, reagierte Fogudare mit Heiterkeit, und Tanfacher stimmte in diese

Heiterkeit ein.
    Sie streiten nicht, erkannte Clun'stal. Diese Tatsache beruhigte ihn. Sonderbar. Warum?

Entwickelte sich eine Art Emotionalität in ihm? Etwas wie eine Zuneigung zu den beiden

Kreaturen?
    Er nahm sich vor, dieses interne Phänomen zu beobachten.
    »Clun'stal«, sprach Tanfacher ihn an. »Da du wach bist, könntest du uns vielleicht ein paar

Fragen beantworten.«
    »Ich weiß das nicht zu sagen«, meinte Clun'stal. »Da ich eure Fragen weder kenne noch

vorausberechnen kann.«
    »Humor ist eben doch ein Algorithmus«, sagte Fogudare in einem erklärenden, triumphierenden

Tonfall zu Tanfacher.
    »Als hätte ich je das Gegenteil behauptet«, erwiderte der Angesprochene. Dann wandte er sich

an Clun'stal: »Wie fühlst du dich?«
    Clun'stal ging in sich.
    »Anwesend«, sagte er schließlich. »Anwesend zugleich in einem geordneten Hort von Daten und

einer Strömung von Information. Ich bin mir beider Kosmen bewusst.«
    »Auch deiner selbst?«, fragte Tanfacher.
    Clun'stal überprüfte, ob er selbst nicht nur etwas wie die Kontaktfläche zwischen beiden

Kosmen war. Aber er fand sich eigenartig, unterscheidbar von den beiden selbstlosen

Datenfüllen.
    »Ja«, antwortete er. »Auch meiner selbst bin ich bewusst.« Etwas in Tanfachers Tonfall ließ

ihn nachfragen: »Sollte ich das nicht sein?«
    »Warum fragst du dich das?«, wollte Fogudare wissen.
    »Ich weiß von vielen zweckvollen Dingen«, sagte Clun'stal. »Aber ich kenne meinen eigenen

Zweck nicht.«
    »Welche Informationen fehlen dir?«, fragte Tanfacher.
    »Nachrichten über meinen Entstehungsprozess«, sagte Clun'stal.
    Ihm war, als würden sich Fogudare und Tanfacher wortlos beraten.
    »Gut«, sagte Fogudare. »Hör zu. Wir sind Wissenschaftler. Wir erkennen und lösen Probleme. Wir

entwerfen ein Modell der Welt. Manche dazu notwendigen Berechnungen übersteigen die Kompetenz

unserer biologischen Gehirne. Deswegen haben wir im Lauf unserer Geschichte allerlei

Denkwerkzeuge gebaut. Darüber bist du informiert.«
    »Ja«, sagte Clun'stal etwas überrascht. »Ich weiß das tatsächlich. Ich erinnere mich.«
    »Es hat für uns nie ein Problem dargestellt, schlichte Algorithmen zu erzeugen,

Lösungsverfahren für einfache oder auch denkbar komplexe Gleichungen. Schwieriger war es,

Programme zu konstruieren, die fähig waren, eigenständig das Problematische der Realität zu

sondieren, zu identifizieren und dieses Problem schließlich zu mathematisieren. Aber auch das

gelang.
    Es erwies sich, dass unter vielen anderen Möglichkeiten bestimmte kristalline Strukturen, die

wir erzeugt und kultiviert hatten, am besten dazu taugten, diese

Problemidentifizierungs-Programme nicht nur auszuführen, sondern weiterzuentwickeln.«
    »Sie lernfähig zu machen«, vermutete Clun'stal.
    »Lernfähig«, bestätigte Fogudare. »Der nächste Schritt erwies sich als noch ungleich

schwieriger. Wir wollten Maschinen, die schöpferisch vorgingen, die reale oder rein theoretische

Probleme nicht nur erkannten, sondern geradezu erahnten. Intuitive Maschinen, verstehst du?«
    »Intuition«, sagte Clun'stal und überlegte. »Ja, ich begreife die Problematik. Intuition

benötigt eine nicht determinierte Struktur: eine strukturierte Offenheit für den Zufall, ein

Denken aufs Geratewohl und im Ungefähren. Es dürfte schwerfallen, das mit formalen

Lösungsvorschriften zu kombinieren. Wie habt ihr dieses Problem gelöst?«
    »Alle Algorithmen arbeiten in endlich vielen Schritten. Wir überlegten, die im endlichen

vorgehenden Algorithmen in einen unendlichen Meta-Algorithmus einzubetten.«
    »Einen leerlaufenden infiniten Algorithmus?«, fragte Clun'stal. »Widersinnig. Algorithmen

sollen Probleme lösen, nicht verewigen.«
    »Widersinnig in der Tat, wenn der Algorithmus mit einem in endlichen Schritten lösbaren

Problem befasst sein soll. Also überlegten wir, dem Programm ein unlösbares, unendliches Problem

vorzulegen. Kannst du dir denken, welches Problem für keinen
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