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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt
Autoren: Wim Vandemaan
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eines unvorstellbaren fernen Tages, wenn dieses Universum sich

seinem Ende neigte, sogar eine Passage finden in das NachfolgeUniversum.
    »Bist du so weit?«, fragte das Schiff mit seiner mechanischen, nachlässig modulierten

Stimme.
    »Ich bin so weit«, sagte er in den leeren Hangar.
    Ein leises Murmeln aus der Antriebssektion. Ein weiches Schaukeln des Hangarbodens für einen

kaum merklichen Moment.
    Sie waren gestartet.
    Die Zeiten ändern sich. Gut so.
    Aghinjan und Munsguj hatten den Abflug des Metallkörpers beobachtet.
    »Mir wäre fast wohler, wenn die Erbauer dieser fliegenden Geschwindkapsel bloße Phantome

wären«, gestand Munsguj. »Oder? Sie müssen uns doch an Intelligenz und Wissen weit überlegen

sein. Wie demütigend.«
    »An Wissen voraus: ja«, stimmte Aghinjan zu. »Ob an Intelligenz - das wird sich zeigen. Was

können sie schon mehr als wir? Sie können ein bisschen fliegen. Wennschon? Irgendwann können wir

das auch.«
    »Zweifellos. Aber wollen wir das denn?«
    Aghinjan plirrte munter. »Wie könnten wir es nicht wollen, jetzt, da wir wissen, dass es

möglich ist?«
    »Wir könnten vergessen, was wir gesehen haben«, überlegte Munsguj.
    »Und in den Kraalen erzählen, in den Blendwerken hausten böse Phantome? Oder die Wahrheit

sagen: dass du - dass du und ich eines der Phantome gerettet haben?«
    »Retter der Phantome ist nicht der Titel, den ich mir erträumt habe.«
    »Komm schon, du warst großartig. Sei jetzt nicht so kleinmütig.«
    »Kleinmütig? Ich bin mir nur nicht so sicher, ob wir schon reif sind für das, was wir gesehen

haben. Auf den Kristallweiten. Und vor allem darin.«
    Aghinjan verstand ihre Bedenken. Sie teilte sie - und teilte sie doch nicht. Die ungeheuren

Informationsfluten, die in den Kristallen gespeichert waren, konnten die Kultur der Nishai

überfluten, ertränken. Sie würden sehr behutsam vorgehen müssen, das herausfiltern, was ihnen

guttat.
    Sie war sehr zuversichtlich. »Wohin wirst du gehen?«
    Munsguj sagte: »Ich werde mir einen Konnexpunkt suchen oder mich einer Händlerschaft

anschließen und zurückkehren in meinen Kraal Nuusnu.«
    »Ja«, sagte Aghinjan.
    Einige Tage lang gingen sie noch nebeneinander, tranken am Tag das Licht von Or, verwurzelten

sich über Nacht in der Irdenen Feste und begaben sich in die stumme Selbstgegenwart.
    Einige Tage. Dann trennten sich ihre Wege.
    Wie versprochen übergab Munsguj ihr einige Samensporen, und ohne dass es je versprochen worden

war, revanchierte sich Aghinjan mit einigen Sporen aus ihrem Kraal.
    Sie schaute Munsguj in den trüben Augenkranz, warf einen Blick auf ihr dürres Tastbein. Sie

wusste, dass Munsguj eine beschwerliche Reise vor sich hatte, hoch in den Norden von Sevora, von

dessen Küste aus man bereits, wie es hieß, den Polkontinent Zawan sehen konnte.
    »Das Firmament speise und lasse dich gedeihen«, sprach sie die alte Formel mit neuer

Überzeugung.
    »Sie verleihe deinem Wurzelgeflecht Halt«, antwortete Munsguj. »Bleiben wir im Gespräch?«
    Aghinjan dachte daran, wie oft sie anderen und andere ihr versprochen hatten, im Gespräch zu

bleiben. Meist im Anschluss an die Feuerzeremonie, in der man einen Ganzverholzten verbrannte und

seine Asche der Irdenen Feste zurückerstattet hatte.
    Sie hatte gelernt, dass solche Versicherungen nicht versichern wollten, sondern trösten. Als

ließe sich etwas von dem Ganzverholzten in diesem Gespräch bewahren.
    Nichts ließ sich bewahren.
    Zeiten ändern sich.
    »Natürlich«, sagte Aghinjan. »Wir bleiben im Gespräch.«
    Aghinjan passierte ein Feld mit Trillerkraut. Das Kraut tönte und warf seine Dauschleier aus.

Es war ein Tag, der beinahe im Licht Ors ertrank. Wenn die Forscher im Kraal Plowiw recht hatten,

würde dieses Licht ihrer Lohenschütte der Welt Raqia eines Tages zum Verhängnis werden. Or würde

sich aufblähen und Raqia seiner brennenden Aura einverleiben.
    Aghinjan hatte diese Vision immer gehasst, die Unentrinnbarkeit, die sie über Raqia und die

Nishai verhängte.
    Und was diesem Hass besondere Nahrung gab, war ihre Überzeugung, dass die Visionäre die

Wahrheit sprachen.
    Seit sie einen Blick in die stille Flut der Geschichten geworfen und seit sie die metallene

Geschwindkapsel aus der Kristallweite hatte aufsteigen sehen, hatte die Vision sich verwandelt.

Ihre Unentrinnbarkeit hatte sich verflüchtigt. Sie war zu einer Lockung geworden, die nach

Neugier schmeckte, nach Mut und
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