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Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV

Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV

Titel: Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV
Autoren: Michael Marcus Thurner
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vordringen.
    »Was machen wir hier?«, frage ich ihn.
    »Wir treffen uns, weil es so gewünscht wird.«
    »Von wem?«
    »Von dir selbstverständlich!«
    Schon wieder dieses Lachen. Ich kenne es. Ich assoziiere es mit einem Gesicht voller

Sommersprossen, mit gelben Raubtieraugen, mit einem Flüsterhemd. Mit einem Wesen, das mir viel

Kummer bereitet hat.
    »Taurec?«, frage ich vorsichtig.
    »Derselbe.«
    Mir droht das Herz stehen zu bleiben - und ich erwache.
     

3.
    Ruhephasen
     
    Ich schrecke hoch. Der Traum war so intensiv geworden, dass ich reichlich froh bin, in die

Wirklichkeit zurückzugelangen.
    Taurec! Jener Kosmokrat, der mich zur Aktivierung der Chronofossilien brachte, der den

Frostrubin zurückführte, der mich aus meiner Heimat verbannte, mir Frau und Tochter stahl und als

Vater des »Teufels in Terras Hallen« gilt, der sich als Bewahrer von Truillau herausstellte und

mir Voltago vermachte, den Kyberklon! Taurec war so vieles für mich gewesen - Freund, Bekannter,

Mentor, Maßregler, Zuchtmeister, Feind, Verbündeter, Gegenspieler ...
    Aber Taurec war hinter die Materiequellen zurückgekehrt, ins Reich der Kosmokraten.
    Was hatte er in meinem Unterbewusstsein zu suchen? War er überhaupt Teil eines Traums, oder

war mir diese Erinnerung von einem äußeren Einfluss aufgezwungen worden?
    Ich liege in meinem Ruheraum nahe der Zentrale von MIKRU-JON, wo ich mehrere Stunden dringend

benötigten Schlafs nachgeholt habe. Der Platz neben mir ist leer. Gesil ... nein, Mondra ist

nicht an meiner Seite. Wir wurden getrennt, sie ist in TALIN ANTHURESTA zurückgeblieben.
    Mühsam komme ich auf die Beine. Ich fühle mich besser, als ich befürchtet habe. Die Erinnerung

an Taurec und der Traum von dieser merkwürdigen Oasenstadt haben keinerlei böse Nachwirkungen

hinterlassen. Ganz im Gegenteil: Ich fühle mich erfrischt und munter.
    Ich ziehe mich an und kehre in die Zentrale zurück. Mikru und Lloyd/ Tschubai sind anwesend,

von Clun'stal ist keine Spur zu sehen. Seit unserer Ankunft an diesem merkwürdigen Ort sind fast

zwei Tage vergangen. Es sind die frühen Morgenstunden des 4. Mai 1463 NGZ.
    Für wenige Momente schlüpfe ich in die Rolle des Schiffspiloten. Ich vergewissere mich, dass

sich unsere Situation nicht verändert hat. »Man« lässt uns warten. Allmählich machen sich Zweifel

in mir breit.
    Ich frage mich, ob dieser Netzweber tatsächlich so etwas wie ein Bewusstsein hat oder ob er

uns aus einer ungesteuerten Reaktion heraus hierher mitgenommen hat.
    Warum lässt er uns so lange warten, warum erfahren wir nicht, was vor sich geht?
    Oder unterliege ich einem Irrtum, und er versucht längst, mit mir zu kommunizieren; über den

komplizierten Umweg eines Traums, den der Netzweber in die ihm genehme Richtung lenkt?
    Ich bespreche mich nochmals mit Curi Fecen. Seine Leute werden unruhig. Mehr als vier Dutzend

Raumsoldaten sind im Inneren unseres Schiffs auf engstem Raum eingesperrt. Der Major tut sein

Bestes, um sie bei Laune zu halten, und auch die Young Boys tragen ihren Teil zur Entspannung der

Situation bei. Doch ich befürchte, dass ein ausgewachsener Lagerkoller nicht mehr lange auf sich

warten lassen wird.
    Ich ziehe meinen Controller und berühre einzelne virtuelle Schaltflächen. Ich beherrsche

dieses unendlich wertvolle Werkzeug mittlerweile leidlich gut, und gerade die letzten Tage haben

mir sehr geholfen, meine Fingerfertigkeit im Umgang mit dem Controller zu verbessern. Nicht nur

das; seitdem ich als Pilot auf den A-Controller von MIKRU-JON Zugriff nehmen kann, bemühe ich

mich, Interaktionen zwischen den beiden Geräten herbeizuführen. Es gelingt; zumindest teilweise.

Ich konnte mittlerweile einige der PolyportStationen Anthurestas identifizieren. Weder der

Hypersturm noch das Netz beeinträchtigen die Funktionsweise dieser kleinen Wunderwerke

sonderlich.
    »Der Sturm flaut ab«, sagt Mikru. Die Frau lächelt mich an, ihre Augen glänzen.
    Ich vertraue ihrem Wort. »Wie lange wird es dauern, bis die Reisebedingungen wieder

einigermaßen erträglich geworden sind?«
    »Vielleicht einen Tag.« Mikru zögert. »Es gibt zu viele Unwägbarkeiten für präzise

Antworten.«
    »Ich weiß. - Wie verhält sich das Netz?«
    »Es hält uns fest umschlossen und bietet uns Schutz. Nach wie vor.«
    Das Warten zehrt an den Nerven. Immer wieder besprechen wir uns, drehen uns mit den Gedanken

im Kreis. Wir fühlen uns einerseits hilflos,
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