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Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV

Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV

Titel: Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV
Autoren: Michael Marcus Thurner
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verschwunden. Es spannt sich nach wie vor um das Schiff!
    Meine Augen betrachten mich von weit, weit draußen. Ich erkenne die »Netzfasern«. Sie leuchten

golden und sind engmaschig gewebt. Sie fassen den Raum rings um MIKRU-JON ein, ohne dass ich

abschätzen könnte, wie groß ihre räumliche Ausdehnung wirklich ist. Ich schätze sie auf mehrere

Kilometer.
    Ich beraube mich vieler anderer Möglichkeiten der Wahrnehmung und konzentriere mich auf die

rein optischen Sensoren. Sie zeigen bloß schattenartige Strukturen - und eine Netzsilhouette vor

einem wild tobenden, rötlich leuchtenden Hintergrund.
    Ich bemühe die nächste Einzelwahrnehmung: die Hyperortung. Kann sie mir mehr vermitteln?
    Ja.
    Beinahe falle ich in eine katatonische Starre. Ich sehe Dinge, die mir gar nicht gefallen.
    Wenn ich meinen Schiffssinnen vertrauen darf, sind wir im Inneren eines Hyperorkans

materialisiert! Am Rande eines Tryortan-Schlundes, dessen gierige Wirkung plötzlich, mit

unvermuteter Vehemenz, spürbar wird.
    Ich beruhige mich. Mikru befindet sich irgendwo in der Nähe. Sie hilft mir, den Schock zu

verdauen und mit kühler, pragmatischer Gelassenheit hinzunehmen, was ich sehe und spüre.
    Es ist wahr.
    Das Schiff irrt nicht.
    Ich irre nicht.
    Dies ist die unverrückbare Gewissheit: Wir befinden uns in unmittelbarer Nähe eines überaus

gefährlichen Phänomens, vergleichbar mit einer Untiefe, mit einer Klippe, die Meeresschiffe

aufzuschlitzen droht.
    Ich denke nach und beobachte. Ich versuche die Zusammenhänge zu verstehen - und warum wir

nicht in den drohenden Abgrund des Tryortan- Schlundes gezogen werden.
    Das Netz schützt uns vor den hyperenergetischen Gewalten, und fast scheint es so, als würde es

die dort draußen tobenden Kräfte und Energien aufsaugen.
    Im Inneren ist jedenfalls nichts vom Hypersturm zu bemerken. Ich bin sicher: Wir sind

sicher.
    Andererseits reicht die hyperphysikalische Ortung und Tastung kaum über die Netzgrenze hinaus.

An eine Positionsbestimmung ist unter den derzeitigen Umständen unmöglich zu denken.
    Ich wäge Vor- und Nachteile unserer gegenwärtigen Position ab. Einerseits können die

Globusraumer der Tryonischen Allianz und die Schlachtlichter unter keinen Umständen an uns

herankommen. Den Naturgewalten eines Hyperorkans ist auch mit den Mitteln der Frequenz-Monarchie

nicht beizukommen. Andererseits vermögen auch wir nichts auszurichten und sind dem, was uns

gefangen hält, ausgeliefert.
    Warum hat das Netz ausgerechnet diesen Ort für die räumliche Versetzung gewählt? Vielleicht

ist es intelligent. Vielleicht möchte es uns schützen und helfen. In diesem Fall hätte es den

Tryortan-Schlund als sichersten Zufluchtsort für uns auserkoren.
    Ich beobachte weiter und bemühe mich, genauere Daten über das Netz auszufiltern. Doch es

ergibt sich kaum etwas Verwertbares, sosehr ich mich und die Sinne des Schiffes auch

anstrenge.
    Ich werde immer müder. Meine Tätigkeit als Pilot strengt mich über alle Gebühr an. Irgendwann,

so hoffe ich, werde ich die Automatismen so weit beherrschen, dass ich die Arbeit als Schiff

nebenbei erledigen und mich ganz dem Forschen und dem Erfassen von Sinneseindrücken und dem

Wundern hingeben kann.
    Will ich das denn überhaupt, oder zwingt mich MIKRU-JON, derartige Sehnsüchte zu

entwickeln?
    Ich weiß es nicht. Ich habe in den Minuten, da ich das Schiff war und bin, zu viele Eindrücke,

zu viele korrelierende Informationsblöcke aufgenommen. Es wird Zeit, dass ich mich zurückziehe.

Dass ich wieder zu Perry Rhodan werde.
    Ich entgleite der Pilotenrolle und bin wieder Mensch und denkendes Individuum.
    Ich weiß nicht, ob ich erleichtert durchatmen oder enttäuscht sein soll.
    *
    Ich bespreche mich mit Captain Curi Fecen und mit Lloyd/Tschubai. Der eine hilft mir, mein

militärisch-taktisches Augenmaß zu bewahren und die Situation richtig einzuschätzen. Der andere

soll mir Freund und Ratgeber sein, aber auch seine paranormalen Fähigkeiten einbringen.
    »Nun?«
    »Da ist nicht viel«, sagt Fellmer Lloyd, einer der Körperpartner des mir von ES zur Seite

gestellten Konzepts.
    »Ich vermute, dass es sich beim Netz um so etwas wie ein intelligentes Wesen handelt.

Es empfindet sich als Netzweber - was auch immer das bedeuten mag.«
    Fellmer kratzt sich an der Nase seines Gastkörpers, der einst Ras Tschubai gehörte. Ich meine

zu sehen, wie für einen Augenblick die beiden Bewusstseine des
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