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Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Titel: Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz
Autoren: Susan Schwartz
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Fyrt nicht mehr da war, machte sie sich auf den Weg zu seiner Unterkunft. An Bord dieses Schiffes hatten sie alle Einzelkabinen zugewiesen bekommen.
    Fyrt ließ sie kommentarlos ein, doch er schien nicht erfreut über ihren Besuch. Er kam gerade aus der Dusche, seine Haare hingen nass und schwer an ihm herunter, bis zur Hüfte hinab.
    »Was steckte wirklich hinter dieser Übung?«, fragte sie.
    »Nun, du und ich haben versagt, das zumindest steht fest.« Er rubbelte mit einem Handtuch in seinen Haaren herum.
    »Aber was waren das für Maschinen? Hochalon nannte sie Staubreiter.«
    »Nun, was denkst du?«
    »Ich denke, sie sind etwas, womit die Frequenz-Monarchie bisher nicht fertig geworden ist. Ich meine, zu Staub zu zerfallen ...«
    »Ganz genau.«
    »Dann werde ich mir die Aufzeichnungen holen und versuchen herauszufinden, wie sie konstruiert sind. Wenn sie im Auftrag von VATROX-VAMU handeln ...«
    »Ach, Sichu«, unterbrach er, »ich verstehe nicht, wieso du dich so sehr darin verbeißt, gegen einen hypothetischen Feind kämpfen zu wollen.«
    »Wieso hypothetisch? Und wir müssen ihn vernichten! Er ist der Feind!«
    »Was macht dich so sicher?«, fragte er.
    »Ich verstehe nicht ... «
    »Wenn du mir zuhören willst, werde ich dir eine Geschichte erzählen.«
    »Ich höre dir zu.« Sichu setzte sich erstaunt auf den Stuhl, als Fyrt sich an der Bettkante niederließ.
    »Ich bin als Junge keineswegs so privilegiert aufgewachsen wie du«, fing er an. »Das heißt, ursprünglich wäre ich es gewesen. Meine Eltern waren einflussreiche Politiker. Eines Tages, ich war noch sehr klein, wurden sie irgendwelchen Leuten zu unbequem, und sie wurden bei einem vorgetäuschten Unfall beseitigt. So ziemlich jeder weiß das, aber man darf nicht öffentlich darüber sprechen. Ich war der Wahrheit schon sehr nahegekommen - doch da wurde ich abgeholt.«
    »Glaubst du, es besteht ein Zusammenhang?«, fragte sie dazwischen.
    Er hob die Schultern. »Das ist reine Spekulation und es spielt keine Rolle mehr. Ich werde wahrscheinlich nie wieder nach Hause zurückkehren, genauso wenig wie du.«
    »Wie kannst du davon so überzeugt sein?«, protestierte sie.
    »Hör einfach weiter zu«, forderte er sie auf. »Ich war also Waise, und kein Verwandter wollte mich aufnehmen, möglicherweise aus Angst, ebenfalls darin verwickelt zu werden. Sie gaben mich in ein Heim, und ich sah sie nie wieder. Ich wuchs ohne Wissen auf. Mit sieben Jahren erfuhr ich durch Zufall alles über meine Herkunft. Von da an war ich nur noch von dem Gedanken besessen, die Mörder meiner Eltern zu finden und zu richten. Ich trainierte meinen Körper und wollte lernen - so viel und so schnell wie möglich. Als ich fünfzehn Jahre alt war, kam eine Lehrerin an unsere Schule. Sie war sehr unkonventionell, und ihr Unterricht war ganz anders. Wir wurden auf ungewöhnliche Weise gefördert und wir sollten uns vor allem unsere eigenen Gedanken über alles machen. Diese Lehrmethoden fielen der Leitung bald auf, und die Lehrerin geriet unter Druck. Doch sie gab nicht nach, sie machte weiter. Haltet die Augen immer offen!, schärfte sie uns ein. Seid kritisch! Vertraut auf euch!«
    Sichu dachte an ihren Onkel. Ihr wurde unbehaglich zumute, und Fyrts Geschichte berührte sie mehr, als sie zugeben wollte.
    »Eines Tages passte die Lehrerin mich ab und zog mich beiseite. Das war ungewöhnlich, denn normalerweise redeten die Lehrer nie einzeln mit uns, das war nicht üblich, und sie hatte sich bisher auch daran gehalten.« Fyrt holte tief Luft. »Wir standen also nur zu zweit in diesem kleinen Abstellraum in der Nähe des Ausgangs, und mir war nicht gerade wohl in meiner Haut.«
    *
    »Habe ich deinen Ärger erregt, Doktari Annveri?«, fragte Fyrt schüchtern, als sich das Schweigen zwischen ihnen in die Länge zog. Er hatte die Lehrerin nie zuvor so erlebt, so ernst und gleichzeitig prüfend. Gleichzeitig lag etwas Unstetes, Gehetztes in ihrem Blick, das ihn beunruhigte.
    »Ich habe dich beobachtet, Fyrt«, sagte die Doktari. »Du bist sehr fleißig und wissbegierig. Mein bester Schüler.«
    »Danke, Doktari!«
    »Aber du bist es nicht aus Freude, und das macht mir Sorge. Du bist nahezu von Ehrgeiz zerfressen und wie besessen von etwas ... Dunklem.«
    Fyrt schüttelte den Kopf. »Ich will nur mein Bestes geben.«
    »Fyrt, du bist eine Waise. Es ist ganz normal, dass du reifer als Gleichaltrige bist, weil du schon sehr früh Verantwortung übernehmen und dich allein durchs Leben
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