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Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Titel: Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders
Autoren: Chrsitian Montillon
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Anthuresta.
    *
    Das Licht der Sonne, die etwas so gänzlich anderes

war als das, änderte sich zu einem roten Glühen und Gleißen. Daraus zuckte eine gelbliche

Lichtzunge, die an ihrem Ende zerfaserte und wie die Riemen einer Peitsche wallte.
    »Ein energetischer Ausbruch«, kommentierte das Konzept Lloyd/Tschubai

nüchtern. »In Interaktion mit ... «
    Weiter kam es nicht.
    Alarm gellte durch MIKRU-JONS Zentrale, Mikru materialisierte direkt vor

Rhodan. »Psi-Materie! Sie deflagriert!«
    Ein Stoß ging durch das Raumschiff, der Boden vibrierte wie ein Schwungtuch - irreal!, dachte Rhodan - und wölbte sich in die Höhe. An der Spitze

platzte er auf und ergoss schwarzes Licht, das eiskalte Hitze verströmte.
    Das Wissen, dass es sich um einen höherdimensionalen Effekt handelte, der

Rhodans Sinne in Paradoxien lockte, änderte nichts an den Auswirkungen. Der Terraner verlor das

Gleichgewicht, taumelte und suchte mit den Händen Halt, ohne ihn zu finden.
    Die Arme ruderten hilflos durch die Luft. Rhodan fiel auf die Knie, die Beine

versanken wie in zähem Morast im eben noch festen Boden. Das schwarze Licht durchleuchtete den

Terraner und ließ seinen Schienbeinknochen als glimmende Silhouette zurück.
    Im nächsten Moment stand Rhodan erleichtert wieder auf den Füßen, und alles

war wieder normal.
    »Eine Eruption von Psi-Materie«, sagte Mikru emotionslos. »Die Außenhülle der

Dyson-Sphäre ist psimateriell und droht sich aufzulösen - wie wir längst am eigenen Leib erfahren

haben. Soeben standen wir im Zentrum eines Strahlenausbruchs im UHF-Bereich des

hyperenergetischen Spektrums. Die Außenhülle ist nicht beschädigt, auch wenn es zeitweise anders

aussah.«
    Kein guter Anfang für die Reise durch die

Dyson-Sphäre, dachte Rhodan. Obwohl es merklich schlimmer hätte kommen

können.
    Mikru brach ab - ob ihr wohl in diesem Moment klar wurde, dass sie keinem der

Anwesenden nähere Erklärungen geben musste? Jeder wusste längst Bescheid. Rhodan dachte nicht

länger darüber nach, sondern wandte den Blick wieder zur Sonne, die als

Tarnung des Handelssterns im Zentrum der Dyson-Sphäre stand.
    Diese Sonne ging für die Bewohner der Scheibenwelt in etwa 114 Millionen

Kilometer Entfernung von Frerino wie ein natürlicher Himmelskörper auf und unter; ein Effekt, der

durch die Rotation der Scheibenwelt entstand.
    114 Millionen Kilometer Entfernung ... Als Rhodan darüber nachdachte, wurde

ihm erneut die geradezu gigantische Größe der Sphäre bewusst. Die Bezeichnung Wunder von Anthuresta war nicht umsonst gewählt worden.
    Und dabei stellte Frerino nur eine der insgesamt 20.000 Scheibenwelten an der

Wandung des Wunders dar. 20.000! Die Zahl ließ Rhodan schwindeln, erst recht, weil er hoffte,

endlich einen ungetrübten Blick in die Weiten der Sphäre werfen zu können.
    »Die Ortung läuft auf Hochtouren«, sagte Mikru ungefragt.
    Plötzlich flammten vor Rhodan weitere Hologramme auf. Die Schiffsintelligenz

setzte offenbar voraus, dass den Terraner sämtliche Ortungsergebnisse interessierten.
    In diesem Fall hatte sie damit recht; es drängte den Terraner, mehr über

seine Umgebung zu erfahren, über das Wunder von Anthuresta. Allerdings

wollte er keine Informationsblöcke studieren.
    »Verwandle die Datenkolonnen in Klarbilder«, bat er deshalb. Er wusste zwar,

dass das weniger präzise sein würde als die Fakten und hyperphysikalischen Analysen der

rechnergestützten Auswertung, aber er wollte das Wunder mit eigenen Augen

sehen und begreifen.
    Die Darstellung der äußeren, psimateriellen Hülle der Dyson-Sphäre flackerte

bei dem Versuch, auf ein Realbild umzublenden. Lichtblitze in allen Regenbogenfarben schossen wie

Pfeile durch das gesamte Holo. Immer wieder setzte die Wiedergabe kurz aus, um danach neu zu

entstehen. Ein statisches Knacken lag in der Luft.
    Mikru trat neben Rhodan. »Ich kann keine optische Entsprechung zur Hülle

finden, die die Daten adäquat umsetzt. Es ist nicht möglich, ein einfaches dreidimensionales Bild

der Hülle wiederzugeben.«
    »Kannst du keine normaloptischen Daten verwenden und ... «
    »Könnte ich«, unterbrach Mikru, »aber es ist zweifelhaft, ob es dir etwas

bringen würde. Die Dyson-Sphäre wird aufgrund der verwendeten Psi- Materie von einer bloßen

Kugelfläche begrenzt - es gibt keine Dicke in dieser Außenhülle.

Vereinfacht gesagt: Die Begrenzung ist zweidimensional. Nur die
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