Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Titel: Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders
Autoren: Chrsitian Montillon
Vom Netzwerk:
es nie zu einer direkten Verständigung mit Ramoz gekommen, die über gewisse Signale hinausging,

wie sie jedes Haustier zu senden vermochte.
    »Auch um dich werde ich mich früher oder später genauer kümmern müssen«,

sagte Mondra leise. Es tat gut, ihre Gedanken auf diese Weise zu sammeln. Niemand außer Ramoz

konnte ihr zuhören, also würde auch niemand an ihrem Verstand zweifeln. »Wenn du mir doch nur all

die Fragen beantworten könntest!«
    Sie wusste selbst nicht genau, welche Art Fragen sie damit meinte.

Diejenigen, die sich rund um TALIN AN-
    THURESTA stellten? Oder ging es nur um Ramoz selbst? Schon da gab es genügend

ungeklärte Rätsel.
    Wieso etwa trug er an den Hinterläufen fellfarbene, elastische Manschetten

aus einem unbekannten Hightech-Material? Welchem Zweck dienten sie? Waren sie die Reste eines

früheren Anzugs? Stammten sie von einem früheren Besitzer?
    Warum verweigerte Ramoz jegliche nichtvegetarische Nahrung, obwohl er über

ein Raubtiergebiss verfügte? Weshalb war sein rechtes Auge von einem dünnen graugrünen Schleier

überzogen, der auf eine Erkrankung hindeutete, sein Sehvermögen aber offensichtlich nicht

beeinträchtigte?
    Außerdem schien Ramoz in letzter Zeit sehr unruhig zu sein, ohne dass Mondra

einen Grund dafür erkennen konnte.
    Lag es an ihrer Umgebung? Sie dachte nach. Tatsächlich nahm diese

ungewöhnliche Unruhe immer mehr zu, seit sie sich im Handelsstern befanden. Oder hatte sie sogar

erst an diesem Ort ihren Anfang genommen?
    Mondras Hand verharrte im Nacken des Tieres. Tatsächlich! Erst in TALIN

ANTHURESTA hatte sie beobachtet, dass Ramoz plötzlich völlig desorientiert stehen blieb, als

erkenne er seine Umgebung nicht mehr. Auch kam es nur noch selten vor, dass er sich wie momentan

auf Mondras Schoß oder sonst irgendwo zusammenrollte; meist saß er stocksteif wie eine

altägyptische Pharaonen-Katze auf dem Boden.
    Ein leises Fauchen drang aus dem Maul des Tieres, als spüre es, dass sich

Mondra gedanklich mit ihm beschäftigte. Kurz bleckte es die Zähne, dann rollten die Augen in den

Höhlen. Trotz der starken Hitze des Körpers durch- lief Ramoz ein schüttelfrostartiges

Zittern.
    Ramoz dehnte sich, krümmte den Rücken durch und stieß sich schließlich ab.

Die Beine drückten hart gegen Mondras Bauch. Ramoz landete auf allen vieren und drehte sich um

die eigene Achse, als jage eine Katze ihrem Schwanz nach.
    Der Bewegung lag jedoch nichts Verspieltes inne, eher hinterließ der Anblick

bei Mondra den Eindruck von Verlorenheit.
    »Muss ich mir zu allem Überfluss auch noch Gedanken um dich machen?«,

murmelte sie, halb frustriert, halb besorgt. Am liebsten würde sie ihn in MIKRU-JON untersuchen

lassen, doch das Obeliskenschiff hatte den Handelsstern längst verlassen.
    Dieser Umstand rief ihre Gedanken endgültig in die Gegenwart zurück. Alle

Überlegungen, alles Grübeln nützte nichts - die Zeit des Handelns war gekommen.
    Wie passend hier im Handelsstern, dachte sie und

musste zum ersten Mal seit Langem lächeln.
    Vielleicht verlieh ihr dieses Gefühl die nötige Entschlossenheit. Sie zögerte

nicht mehr länger, sondern nahm Funkkontakt mit Akika Urismaki, dem letzten Halbspur-Changeur,

und dem Grek 1 der Schattenmaahks auf, der sich selbst Pral nannte.
    »Wir treffen uns sofort«, setzte sie die beiden in Kenntnis. »Ich informiere

die Raumlandesoldaten. Es geht los!«
    *
    Die dunkle Haut des kleinwüchsigen Halbspur-Changeurs glänzte. Mondra roch

die für dieses Volk typische Ausdünstung nach Orangenöl und einer gut geschmierten Maschine. An

den seltsamen optischen Effekt, dass Urismaki scheinbar außer von den natürlichen auch von einer

unsichtbaren Lichtquelle beleuchtet wurde, hatte sie sich längst gewöhnt.
    Der Changeur stand neben Pral. Der Schattenmaahk überragte ihn um ein

Vielfaches, in dieser Nachbarschaft wirkte er noch zerbrechlicher als ohnehin schon.
    Auf der anderen Seite flankierte ihn der Befehlshaber der fünfzig

Raumsoldaten, die auf TALIN ANTHURESTA zurückgeblieben waren. Ihnen standen insgesamt 50

TARA-Roboter zur Verfügung, außerdem einige LUPUS-Shifts und CYGNUS-Kampfgleiter. Eine

beachtliche Streitmacht, und doch nur eine winzige Truppe angesichts der Größe des

Handelssterns.
    Gemeinsam hatten die Zurückgebliebenen nur kleine Teile von TALIN ANTHURESTA

erkundet - oder besser gesagt, durchquert. Für echte Erkundungen war

keine Zeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher