Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Titel: Perry Rhodan - 2552- Totenspiel
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
auf und aß gierig. Es waren Fleischspieße. Der Vatrox

aß die Spieße mit. Es knirschte, wenn er abbiss.
    »Du hast lange nicht gegessen?«, fragte Sinnafoch.
    »Nein. Seit einer Woche nicht mehr.«
    »Wieso? Überall in der Stadt gibt es Stände. Dort bekommt jeder zu

essen.«
    »Nicht jeder. Die Hedarik geben mir nichts.«
    Hedarik ... das mussten die Fünfbeiner mit den Karren sein. »Wieso?«, fragte

Sinnafoch. »Bist du ein Verbrecher?«
    Kathern biss ein Fleischstück ab. Das Knirschen des Knochens war so laut,

dass es im ganzen Park zu hören sein musste. »Nicht, dass ich wüsste. Ich habe dieses Leben ganz

und gar der Frequenz-Monarchie gegeben.« Er hob die Klaue und überkreuzte die beiden verbliebenen

Finger.
    »Wieso erhältst du dann kein Essen?«
    »Weil sie darauf warten, dass ich endlich sterbe. Am liebsten würden sie mich

noch heute umbringen, aber das trauen sie sich nicht. Ich war Frequenzfolger, einer der

erfolgreichen dazu. Es würde Aufsehen erregen, Unruhe. Also drehen sie mir den Hahn ab und warten

darauf, dass ich verhungere oder mir eine meiner vielen Verwundungen endlich den Rest gibt.«
    »Wer sind >sie
gehen, diesem verrückten Alten nicht zuzuhören. Aber ein anderer Teil war stärker, der Sinnafoch,

der den Dingen stets auf den Grund gehen musste.
    »Von denen da oben. VATROX-CUUR, die Frequenz-Monarchie, allen, die über uns

bestimmen.«
    »Sie bestimmen nicht über uns. Wir gehören zusammen. Nur so können wir

überleben. Niemand lässt dich verhungern. Das glaube ich nicht!« Sinnafoch hatte noch nie gehört,

dass ein Vatrox alles infrage stellte, was die Wahrheit des Daseins ausmachte.
    »Ja? Und wie erklärst du dir das?« Kathern hob das Hemd bis unter das Kinn.

Der Körper, der zum Vorschein kam, war zum Skelett abgemagert - bis auf den aufgeblähten

Hungerbauch. Der Anblick war grotesk. Er schmerzte.
    »Und ich habe noch mehr für dich!« Kathern stand auf. Er stand krumm. Das

linke Bein war einen Fuß kürzer.
    »Das ...« Sinnafoch brach ab. Ihm fiel nicht ein, was er hätte sagen

können.
    Kathern sank zurück auf die Bank. »Deine erste Wiedergeburt?«
    »Ja.« Sinnafoch war zu überrascht von der Frage, um es zu leugnen.
    »Habe ich mir gedacht.« Kathern grunzte.
    »Wieso?«
    »Du bist unschuldig wie ein Neugeborenes. Du kennst das Leben nicht.«
    »Und du kennst es?« Sinnafoch musste an sich halten, den Krüppel nicht zu

beschimpfen. Was fiel ihm ein? Für wen hielt er sich? Sinnafoch war wiedergeboren - und davor

hatte er seinerseits ein Leben für die Frequenz-Monarchie gegeben.
    »Ja«, antwortete Kathern, »ich kenne das Leben. Bis zur bitteren Neige. Und

jetzt warten die da üben darauf, dass ich es von Neuem beginne. Deshalb lassen sie mich

verhungern.«
    Und was wäre daran so schlimm?, dachte Sinnafoch. Was hält dich in diesem Wrack von Körper? Ein neues Leben wäre eine Erlösung

für dich.
    Sinnafoch wollte die Frage laut stellen, aber da wandte sich Kathern ab.

»Ah«, sagte er, »da sind sie endlich!« Die Bitterkeit war aus seiner Stimme verschwunden, Freude

war an ihre Stelle getreten. Er beugte sich Sinnafoch entgegen und flüsterte, als verrate er ihm

ein Geheimnis: »Sie sind heute früh dran. Man weiß nie, wann die D'Tar singen. Wahrscheinlich,

wenn ihnen danach
    Vielleicht zwanzig oder dreißig der Wesen, die Kathern D'Tar nannte, hatten

sich auf der Farnwiese versammelt, Sie waren kleiner als Vatrox, aber deutlich stämmiger. Ihre

Köpfe erinnerten Sinnafoch an die von Raubfischen, Die Augen lagen so tief in den Höhlen, dass

man sie lediglich erahnen konnte.
    Die D'Tar stellten sich in einem unregelmäßigen Kreis auf und begannen

abwechselnd mit den Füßen zu stampfen. Dabei stießen sie zischende Laute aus, die alles waren,

nur kein Gesang.
    »Sie bereiten ihre Stimmen vor«, erklärte Kathern, den Blick ganz auf die

D'Tar gerichtet. Er saß jetzt kerzengerade auf der Bank, voller Vorfreude.
    »Das ist nicht dein erstes neues Leben?«, fragte Sinnafoch, den die

angeblichen Sänger nicht interessierten.
    »Nein, das vierte oder fünfte oder was weiß ich«, antwortete Kathern, ohne

Sinnafoch anzusehen.
    »Du weißt es nicht? Wie kann das sein?«
    Kathern drehte den Kopf und lachte bellend. »So eine dumme Frage kann nur ein

Neugeborenes stellen!«
    Sinnafoch schnellte hoch. »Nenn mich nicht so!« Er bebte vor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher