Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Titel: Perry Rhodan - 2552- Totenspiel
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
besteht nicht.« Er sagte es mit einer Bestimmtheit, als wisse er, wovon er spreche. Aber es war

nur eine Vermutung.
    Die Atmung war wichtig, aber wieso ruckten die Pupillen Sinnafochs in

unregelmäßigen Abständen hin und her, glühten seine orange leuchtenden Augen? Hatte Sinnafochs

Gehirn bei dem missglückten Transfer Schaden genommen? Oder träumte der Vatrox?
    »Wir müssen ihm helfen!«, japste Philip.
    »Helfen wir werden.« Kruuper richtete sich auf. »Helfen uns selbst, damit

helfen wir Sinnafoch. Müssen herausfinden, wo sind wir.«
    »Wo ... wo sind wir?« Philips Sorge um Sinnafoch war so übermächtig, dass er

jetzt erst seine Umgebung registrierte.
    »Ich nicht weiß. Nicht dort auf jeden Fall, wohin wollte Sinnafoch. Nicht

Handelsstern JERGALL.«
    Kruuper richtete sich auf, sah sich um. Er musste den Kopf nicht wenden,

seine drei Augen waren im Abstand von jeweils 180 Grad am Schädel angebracht, ermöglichten ihm

eine Rundumsicht.
    Der Okrivar sah eine Sonne, die am Himmel stand, eine gewöhnliche

orangefarbene Scheibe. Sie strahlte auf einen Planeten hinab.
    Einen wilden Planeten.
    Grasland umgab sie. grün und satt und flach w r ie ein

Brett.
    »Ich darf?«, fragte Kruuper und kletterte auf den Rücken Philips, um weiter

zu sehen. Grüne Ebene, so weit das Auge reichte - und es reichte sehr weit, eigentlich zu weit

und am Horizont glaubte der Okrivar die Flanken von Gebirgen wahrzunehmen. Vielfarbiges

Wetterleuchten umspielte sie. Kruuper vermochte keine Anzeichen für eine Besiedlung durch

Intelligenzen erkennen.
    Der Okrivar prüfte die Instrumente seines Anzugs: Temperatur, Schwerkraft und

die Zusammensetzung der Atmosphäre wichen nur gering von den Werten ab, die auf einem

Schlachtlicht herrschten.
    Ein durchaus gastlicher Ort für Sinnafoch und Philip, eine giftige Hölle für

ihn. Es kam nicht als Überraschung für den Okrivar. Seine Begleiter wären unter anderen

Umweltbedingungen längst gestorben. Das wollte er nicht. Sinnafoch war sein Schicksal. Und es

hätte ihm leid um Philip getan. Der Okrill lebte sein erstes Leben. Er verdiente ein

besseres.
    Und er selbst? Kruuper musste einen Weg finden, diese Welt wieder zu

verlassen. Sein Vorrat an Atemluft war begrenzt, er würde ersticken. Er musste zu einer Welt

gelangen, auf der er atmen konnte - oder eine Zivilisation finden, die technisch weit genug

entwickelt war, um ihn mit Wasserstoff zu versorgen.
    Er hatte keine Zeit zu verlieren.
    Kruuper sprang vom Rücken des Okrills und nahm den Controller auf, der

Sinnafochs kraftlosen Fingern entglitten war und neben dem Vatrox im Gras lag.
    Der Controller war nicht schwer zu handhaben, Kruuper hatte Sinnafoch

heimlich zugesehen, wie er ihn benutzte, und hatte sich die Bedienung eingeprägt. Der Vatrox

hatte es nicht bemerkt, so wie er viele Dinge im Glauben an seine eigene Überlegenheit nicht

bemerkte. Sinnafoch würde in seinem nächsten Leben ein schlimmes Schicksal erwarten.

Frequenzfolger zu sein war ein furchtbarer Fluch, aber das Schicksal war unendlich erfinderisch.

Es würde eine passende Hölle für den Vatrox ersinnen.
    Kruuper tippte mit drei seiner sechs Finger auf die Sensorflächen des

Controllers, aber das Gerät reagierte nicht. Er wiederholte die Eingabe, langsamer. Keine

Reaktion. Er variierte die Eingabe. Nichts geschah. Der Controller blieb tot.
    Besaß er eine Sicherung, konnte nur von einem Vatrox bedient werden? Es war

wahrscheinlich.
    Oder die örtlichen Bedingungen verhinderten sein Funktionieren. Schließlich

war der Transfer zum Handelsstern JERGALL misslungen, war der Transferkamin unmittelbar nach

ihrer Ankunft auf dieser Welt erloschen. Das war ungewöhnlich.
    Und natürlich konnten sie nicht ausschließen, dass es den Terranern gelungen

war, das Polyport- Netz, wennschon nicht in ihre Gewalt zu bringen, zumindest zu stören.
    Viele Gründe waren möglich, fest stand nur eines: Dieser Weg war ihm

versperrt.
    Kruuper musste einen anderen finden, wollte er nicht elend ersticken.

Nur...
    »Kruuper!«, rief Philip. »Sieh mal da! Was ist das?«
    Der Okrivar konzentrierte seinen Blick auf die Richtung, die der Okrill mit

seiner mehrere Meter langen, ausgestreckten Zunge wies. Kleine weiße Dampfwolken standen am

Himmel. Senkte man den Blick, verringerten sich die Abstände zwischen den Wolken zusehends,

wurden sie dichter und kleiner. Und: Ihre Kette war schräg, senkte sich dem Boden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher