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Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Titel: Perry Rhodan - 2552- Totenspiel
Autoren: Frank Borsch
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vollbringen. Es hatte keine Stunde gedauert, bis sie die Kristalle

in den Händen hielten.
    Der Posten hob sie vor sein Prüfgerät. Seine Bewegungen waren so kantig wie

seine Züge. Ihm fehlte die Freundlichkeit, die Sinnafoch bisher als grundlegenden Charakterzug

der D'Tar angesehen hatte.
    Oder vielleicht sah Sinnafoch Gespenster, und es war nur die Nervosität. Was

er und Deliachlan vorhatten, war verrückt.
    Vor und über Sinnafoch wölbte sich der riesige, funkelnde Rumpf der SHENAGAR

wie ein Berg, der sich anschickte, sie zu erdrücken. Was trieben sie eigentlich hier? Was sie

taten, verstieß gegen alle Regeln. Und die Regeln waren unbedingt einzuhalten. Sie waren das

Fundament der Frequenz-Monarchie. Nur ihnen hatten die Vatrox es zu verdanken, dass sie die

Jahrmillionen der Anomalie überstanden hatten.
    »Etwas nicht in Ordnung?«, fragte Sinnafoch, als der Posten sich nicht

rührte.
    »Ihr kommt spät«, sagte der D'Tar, ohne aufzusehen. »Wir brechen in vier

Stunden auf.«
    »Unsere Befehle kamen spät«, entgegnete Sinnafoch.
    Der Posten schnaubte etwas und gab Sinnafoch die Kristalle zurück. Er winkte

einen der Soldaten her, die den Halbkreis der Schützen bildeten, und sagte etwas zu ihm, was

Sinnafoch nicht verstand.
    »Folgt ihm!«, trug er anschließend Sinnafoch und Deliachlan auf und wandte

sich ohne ein weiteres Wort ab.
    Ihr Führer brachte sie zur großen Polschleuse. Überall schwirrten Soldaten,

Arbeiter, Roboter und Versorgungsfahrzeuge umher, brachten Ausrüstung für das Schlachtlicht.
    Die SHENAGAR war das Flaggschiff einer Flotte von 850 Schiffen, die im

Begriff standen, eine der Knotenwelten der Xerxen zu attackieren. Es war eine Offensive von einem

Ausmaß, das bislang unerhört war. Es würde den Krieg gegen die Xerxen auf eine neue Ebene heben,

womöglich sogar den großen Durchbruch bringen.
    Der Befehlshaber der Offensive: der wiedergeborene Frequenzfolger Okore.
    Okore hielt sich in der Zentrale der SHENAGAR auf, des Schlachtlichts, zu dem

sich Sinnafoch und Deliachlan Zutritt verschafft hatten.
    Der Soldat führte sie zu einem klei-neren Nebenantigravschachl. Schweigend

schwebten sie nach oben. Hin und wieder begegneten sie anderen Soldaten. Keiner der D'Tar

erwiderte ihren Gruß. Wenn sie überhaupt reagierten, bedachten sie Sinnafoch und Deliachlan mit

einem düsteren Blick.
    Es musste die Furcht vor dem sein, was ihnen bevorstand. Alle Versuche der

Frequenz- Monarchie, eine Knotenwelt der Xerxen zu erobern, waren bisher gescheitert. Unter

horrenden Verlusten.
    Sinnafoch dachte an Okore.
    Er malte sich die Überraschung in seinen Zügen aus, wenn die beiden alten

Gefährten die Zentrale betraten, die unbändige Freude, die ihn überwältigen würde, schließlich

die Verbrüderung.
    Nur ein paar kurze - unerträglich lange - Minuten, und sie würden bei Okore

sein.
    Ihr Führer verließ den Schacht. Zu früh, noch weit unter der Ebene der

Zentrale. Sinnafoch und Dcliachlan folgten ihm, tauschten dabei fragende Blicke aus,
    Sinnafoch schloss zu dem D'Tar auf. »Wohin bringst du uns?« Fr und Deliachlan

hatten vereinbart, dass Sinnafoch das Sprechen übernahm. Ein Vatrox verfügte über höhere

Autorität.
    »In eure Quartiere«, antwortete der D'Tar kurz angebunden. Die Tatsache, dass

er es mit einem Vatrox zu tun hatte, schien ihn nicht zu berühren.
    »Wieso das?«, fragte Sinnafoch. Sie wollten nicht in irgendwelche Quartiere,

sie wollten zu Okore.
    »Ihr könnt euch dort ausruhen.«
    »Das ist nicht nötig. Wir sind erfrischt. Wir ... wir wollen zu

Frequenzfolger Okore, uns bei ihm melden!«
    »Wollt ihr das?« Der Posten hielt an und musterte Sinnafoch und Deliachlan

mit einem Blick, in dem der Vatrox Verwunderung zu lesen glaubte. »Nun, das muss warten.

Frequenzfolger Okore ist viel beschäftigt. Vielleicht findet er nach dem Start Zeit für

euch.«
    »Natürlich«, versicherte Sinnafoch rasch. »Natürlich.«
    Der D'Tar ging weiter. Sinnafoch ließ sich zurückfallen und tauschte mit

Deliachlan einen weiteren Blick aus.
    Sie waren sich einig: Sie mussten handeln. An Bord der SHENAGAR zu bleiben

war unmöglich. Ihre gefälschten Befehle würden keiner zweiten Überprüfung standhalten. Aber

jetzt, da sie von Okore vielleicht ein- oder zweihundert Meter Luftlinie trennten ... Sie konnten

nicht einfach unverrichteter Dinge umkehren.
    Sie warteten, bis sie an einen Abzweig kamen und ihr Führer
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